Angelobung im Stift Heiligenkreuz
Am Donnerstag, dem 29. Februar 2024, fand im eindruckvollen Ambiente des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz die feierliche Angelobung von 75 Rekruten der Direktion 4 und der Theresianischen Militärakademie, statt.
Die jungen Männer und Frauen legten ihr Treuegelöbnis ab und gelobten damit ihr Heimatland, die Republik Österreich, im Ernstfall auch mit der Waffe zu verteidigen.
Videoimpression
Zahlreiche Angehörige und Freunde der anzugelobenden Soldaten waren angereist, um bei diesem militärischen Festakt dabei zu sein.
Politische Mandatare auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene und Repräsentanten der Einsatzorganisationen und Behörden zeichneten diese Veranstaltung durch ihre Teilnahme aus - allen voran die Bundesministerin für Landesverteidigung, Klaudia Tanner.
Hausherren
Die beiden "Hausherren" - einserseits der Bürgermeister von Heiligenkreuz, Johannes Grasl, andererseits Abt Maximilian Heim - drückten ihre Freude über die Durchführung der Angelobung in Heiligenkreuz aus.
"Das Bundesheer hat uns nach Überschwemmungen und Vermurungen im Gemeindegebiet tatkröftig unterstützt und ist deshalb gerne willkommen" so der Bürgermeister.
Abt Maximilian sprach die Hoffnung aus, dass "...die Kraft des Ortes, die das Stift Heiligenkreuz ausstrahlt, auch den jungen Soldaten die nötige Kraft für den Dienst beim Bundesheer gibt."
Wir brauchen Sie
Pater Johannes Paul Chavanne, Militärsuperindent Karl Trauner und Militärimam Kenan Corbic sprachen die Worte der Geistlichkeit.
Im Anschluss daran erfolgte als Besonderheit das Abspielen eines Kirchenliedes durch das Glockenspiel im barocken Stiftsturm - mit 43 Glocken das zweitgrößte Glockenspiel in Österreich.
Gemeralmajor Karl Pronhagl dankte den Grundwehrdienern für ihre Bereitschaft zum Dienst im Bundesheer und versicherte mit den Worten "Wir brauchen Sie!" die Notwendigkeit an deren Arbeitsleistung.
Landesrat Ludwig Schleritzko brachte zum Ausdruck, dass "aktuelle Konflikte die Notwendigkeit des Schutzes des eigenen Landes zeigen." Den anzugelobenden Grundwehrdienern sagte er, dass sie "nun Teil einer großen Aufgabe sind" und wünschte "eine spannende und lehrreiche Zeit im Dienste der Republik."
Karrieremöglichkeit
Bundesministerin Klaudia Tanner zeigte sich in ihrer Rede stolz und erfreut, dass in der Realisierung des Aufbauplans des Bundesheeres #missionvorwärts sowohl der konzeptionelle Plan als auch die notwendigen Budgetmittel vorhanden sind.
"Es bedarf dazu aber auch junger Männer und Frauen, die bereit sind Österreich zu dienen" so die Ministerin. Sie dankte den anzugelobenden Rekruten und zollte Anerkennung für ihre Bereitschaft Österreich zu dienen. "Nutzen Sie den 6-monatigen Grundwehrdienst auch, um das Bundesheer als interessanten Arbeitgeber und Karrieremöglichkeit zu erkennen" gab abschließend die Ministerin den Rekruten mit auf den Weg.
"Ich gelobe..."
Den Höhepunkt des Festaktes bildete das Ableisten des Treuegelöbnisses. Jeweils vier Rekruten leisteten dabei das Gelöbnis auf die Fahne ihres Verbandes.
Zapfenstreich
Zur besonderen Stimmung und musikalischen Umrahmung trug die Militärmusik Burgenland bei. Nach dem Sprechen des Treuegelöbnisses durch die Grundwehrdiener intonierte die Militärmusik als akustischen Höhepunkt den „Großen österreichischen Zapfenstreich“. Rund 50 Schülerinnen und Schüler der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit sorgten als Fackelträger für eine besondere Stimmung.
Kostprobe aus der Gulaschkanone
Im Anschluss an den Festakt trafen die Rekruten mit ihren Angehörigen zusammen. Auf Einladung des Bundesheeres und der Gemeinde Heiligenkreuz gab es eine Kostprobe aus der Gulaschkanone eingeladen. Lokale Vereine stellten die Versorgung mit Getränken sicher und die Musikkapelle Heiligenkreuz stellte die musikalische Untermalung sicher.
Fotoalbum
Die Fotos von Angelobung befinden sich im Flickr-Fotoalbum
- Fotos: Rekr Paul Kulec, Vzlt Gerhard Seeger, Carina Karlovits
- Video: Gfr Sasa Tesanovic
Stift Heiligenkreuz
Im Jahr 1133 berief der Babenberger Leopold III. Zisterziensermönche aus dem Kloster Morimond in Frankreich in das Sattelbachtal. Das Stift entstand inmitten eines großen Waldgebietes, das im wesentlichen das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Heiligenkreuz umfasste.
Die Motive für die Gründung des Klosters waren sowohl spirituelle als auch wirtschaftliche. Es sollte ein Musterbetrieb geschaffen werden, bei dem die modernen Techniken vor allem auf dem Gebiet der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, der Fischzucht, des Weinbaues sowie des Handwerkes zur Anwendung kommen - eine strukturpolitische Maßnahme des Markgrafen. Hinzu kam noch die Absicht, seiner Dynastie eine Grablege zu geben.
Die Klosteranlage stammt zum Teil aus dem Mittelalter: Das romanische Langhaus der Stiftskirche wurde schon 1187 eingeweiht, der gotische Hallenchor 1295. Der Kreuzgang mit Kapitelsaal, Fraterie, Dormitorium und Brunnenhaus ist im 13. Jahrhundert entstanden. Außenanlagen, Türme, Dreifaltigkeissäule, Josefsbrunnen, Kreuzweg, Bibliothek und Sakristei gehen auf das 17. und 18 Jahrhundert zurück.
Grablege der Babenberger
Was die Kaisergruft in Wien für die Habsburger ist, das ist der Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz für das Geschlecht der Babenberger. Es sind hier insgesamt 13 Mitglieder dieses Herrschergeschlechtes begraben. Für Herzog Friedrich II., den letzten Babenberger, der Österreich regierte und ein großzügiger Förderer des Stiftes war, wurde im Kapitelsaal ein eindrucksvolles Hochgrab geschaffen. Die übrigen Personen fanden ihre letzte Ruhe unter einfachen Steinplatten.