Angelobung in Laxenburg
Am Donnerstag, dem 27. Februar 2025, fand am Schlossplatz von Laxenburg die feierliche Angelobung von insgesamt 322 Soldaten der Theresianischen Militärakademie, des Militärkommandos Niederösterreich, des Luftunterstützungsgeschwaders sowie der Direktion 4 statt.
Die jungen Rekruten legten ihr Treuegelöbnis ab und gelobten damit ihr Heimatland, die Republik Österreich, im Ernstfall auch mit der Waffe zu verteidigen.
Sehr viele Angehörige und Freunde der anzugelobenden Soldaten waren angereist, um bei diesem militärischen Festakt dabei zu sein.
Politische Mandatare auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene, an der Spitze die Bundesministerin für Landesverteidigung Klaudia Tanner, sowie Repräsentanten der Einsatzorganisationen und Behörden zeichneten diese Veranstaltung durch ihre Anwesenheit aus. Auch viele der Bewohner Laxenburgs waren der Einladung zur Teilnahme gefolgt.
Der leichte Regen, der den ganzen Tag begleitete, setzte pünktlich mit dem Beginn der Veranstaltung aus und so konnten die Rekruten und die Besucher der Veranstaltung einen sehr emotionalen Festakt in beindruckender Kulisse erleben.
Das Militär hat Tradition in Laxenburg
Der "Hausherr" - Bürgermeister David Berl - begrüßte die Soldaten auf das Herzlichste in seiner Gemeinde und drückte seine Freude darüber aus, dass wieder einmal eine Angelobung in Laxenburg stattfindet.
"Das Militär hat Tradition in Laxenburg. Und der Schlossplatz ist als ehemaliger Paradeplatz wohl der bestgeeignetste Ort für einen militärischen Festakt." so der Ortschef. Und weiter "Auch, dass es die Theresianische Militärakademie ist, die die Veranstaltung durchführt, ist passend. War es doch Maria Theresia, die 1762 das Schloss erwarb und so erweitern und umgestalten ließ, dass es heute das eindrucksvolle Ambiente für die Angelobung bietet."
GEBET & SEGENSWUNSCH
Militärdekan Sascha Kaspar, Militärlektorin Gerda Haffer-Hochreiner und Militärimam Kenan Čorbić wünschten den jungen Soldaten alles Gute für ihren verantwortungsvollen Dienst im Einsatz für den Frieden und sprachen ein Gebet.
Teil der Gesellschaft
Generalmajor Karl Pronhagl dankte den Grundwehrdienern für ihre Bereitschaft zum Dienst im Bundesheer und versicherte mit den Worten "Wir brauchen Sie!" die Notwendigkeit an deren Arbeitsleistung.
Er brachte auch zum Ausdruck, dass das Bundesheer ein Teil der Gesellschaft ist. "Eine Angelobung außerhalb einer Kaserne, im Zentrum einer Gemeinde unter Anteilnahme der Bevölkerung ist ein klares Zeichen dafür. Das Bundesheer ist eine Parlamentsarmee! Das Parlament - die Vertretung des Volkes - erteilt die Aufträge und hat in Form der Bundesheerkommission auch Kontrollrechte" so der Kommandant der Militärakademie.
Die Grundwehrdiener forderte er auf ihre Fertigkeiten und Kenntnisse einzubringen und wünschte ihnen für den Dienst als Soldat alles Gute.
Verantwortung und Kameradschaft
In Vertretung für die Landeshauptfrau von Niederösterreich nahm Bundesrätin Bernadette Geieregger an der Angelobung teil. Sie übermittelte zu allererst die Grüße von Landeshauptfrau Mikl-Leitner und führte dann aus, dass "die im Grundwehrdienst übertrage Verantwortung und erlebte Kameradschaft Tugenden sind, die heute wichtiger denn je sind."
Sie betonte auch, dass das Bundesheer einen unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit der Österreicher leiste und dankte allen, die daran mitwirken.
Basis des Bundesheeres
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner dankte in ihrer Ansprache zunächst den Rekruten dafür, dass sie sich für den Wehrdienst entschieden haben und brachte zum Ausdruck, dass die Grundwehrdiener als Basis des Bundesheeres ein ganz wichtiger Teil dessen sind. Sie führte auch aus, dass die Umsetzung der "missionvorwärts" auf wieder mehr Erlebnis ermögliche und wies auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Bundesheer hin.
Direkt an die Rekruten gerichtet sagte die Ministerin: „Diese Angelobung ist ein starkes Zeichen für den Einsatz und die Entschlossenheit jener jungen Menschen, die bereit sind, unserem Land zu dienen. Sie haben in den vergangenen Wochen bewiesen, dass sie den Herausforderungen gewachsen sind und Verantwortung für Österreich übernehmen wollen. Ihr Engagement verdient höchsten Respekt und Anerkennung. Für ihre Zeit beim Bundesheer wünsche ich allen Soldaten viel Erfolg und alles Gute.“
Zapfenstreich
Nach dem Sprechen des Treuegelöbnisses durch die Grundwehrdiener intonierte die Militärmusik Burgenland unter der Leitung von Militärkapellmeister Oberst Johann Kausz als akustischen Höhepunkt den „Großen österreichischen Zapfenstreich“. Schülerinnen und Schüler der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit sorgten als Fackelträger nicht nur für eine Unterstützung der Militärmusiker sondern auch für eine besondere Stimmung.
Besonderes Erlebnis
Im Anschluss an den Festakt hatten die Rekruten die Möglichkeit mit ihren Angehörigen zusammenzutreffen. Auf Einladung des Bundesheeres gab es eine Kostprobe aus der Feldküche - natürlich Gulasch!
Sowohl für die Rekruten als auch für die Besucher der Veranstaltung war der Festekt ein besonderes Erlebnis:
„Wir kommen aus Linz uns sind zum ersten Mal in Laxenburg. Das schöne Ambiente hier am Schlossplatz hat uns begeistert. Ein würdiger Rahmen für die Angelobung unseres Sohnes.“ erzählt die Familie eines Rekruten.
„Als Laxenburger hatten wir es nicht weit. Es ist wirklich ein Zufall, dass unser Sohn David genau in seiner Heimatgemeinde angelobt wurde. Die ganze Familie freut sich über die tolle Veranstaltung.“ sagt die Eltern eines Rekruten.
„Wir sind aus der näheren Umgebung und wollten uns die Angelobung ansehen, weil wir uns für das Bundesheer interessieren. Die Kulisse hier ist ja wirklich spektakulär. Ich selber habe vor kurzem mein EF-Jahr abgeschlossen. Bei der nächsten Angelobung komme ich auch in Uniform.“ sagen drei junge Burschen, die als Zuseher anwesend waren.
Fotoalbum
Die Fotos von Angelobung und dem Vorüben dafür befinden sich im Flickr-Fotoalbum
Fotografen: Carina Karlovits, Paul Kulec, Martin Meerkatz, Gerhard Seeger
Marktgemeinde Laxenburg
Laxenburg ist eine wenige Kilometer südlich von Wien gelegene Marktgemeinde mit rund 3.000 Einwohnern und einer Fläche von 10,59 km2. Bekannt ist der Ort vor allem für sein Schloss und dessen Schlosspark.
Erste Siedlungen im heutigen Gebiet der Marktgemeinde Laxenburg lassen sich bis in die Jungsteinzeit nachweisen. Im frühen 13. Jahrhundert kann erstmals das Geschlecht derer "von Lachsendorf" nachgewiesen werden. Deren Besitz wird 1306 von den Habsburgern angekauft und als Jagdrevier genutzt. In Folge lässt Herzog Albrecht III. das vorhandene kleine Schloss zu einem stattlichen Jagdschloss ausbauen - es bildet die Grundmauern des heutigen "Alten Schlosses".
Kaiserliche Sommerresidenz
Um 1710 wurde ein am Eingang zum Park vorhandenes Gebäude durch Lukas von Hildebrandt großzügig ausgebaut. Die barocke Anlage erhielt den Namen "Blauer Hof", abgeleitet vom Namen der Vorbesitzer: Blauensteiner.
Später erwarb Maria Theresia den "Blauen Hof" und ließ ihn weitläufig ausbauen. Er wurde zum kaiserlichen Sommerschloss und galt als ihre Lieblingsresidenz.
Als kaiserliche Sommerresidenz vor den Toren Wiens wurde Laxenburg auch in den folgenden Jahrhunderten geschätzt und geliebt. So verbrachten Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth ihre Flitterwochen in Laxenburg.
Neben den Bautätigkeiten der Habsburger wurden im 17. und 18. Jahrhundert auch vermehrt Sommerresidenzen für Adelsfamilien in Laxenburg angelegt, so die Palais der Familien Sinzendorf, Schwarzenberg, Kaunitz und Dietrichstein, was Laxenburg zu einem Treffpunkt der Hocharistokratie werden ließ.
1845 wurde deshalb sogar eine bei Mödling von der Südbahn abzweigende nach Laxenburg führende Bahnstrecke in Betrieb genommen. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Laxenburg war wegen dessen Nutzung durch die Mitglieder der kaiserlichen Familie besonders aufwändig ausgestattet.
Schlosspark
Nach 1780 wurde der Schlosspark in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Seitdem enthält er schmale, romantische Wanderwege, mehrere künstlich angelegte Teiche und auf einer Insel befindet sich die nach Kaiser Franz I. benannte Franzensburg.
Der 280 Hektar umfassende Schlosspark Laxenburg ist heute der größte und einer der bedeutendsten Landschaftsgärten in Österreich.
Laxenburg ist heute nicht nur beliebtes Ausflugs- und Touristenziel sowie Veranstaltungsort, sondern auch Sitz zahlreicher Institutionen. Darunter das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im „Blauen Hof“, die Internationale Anti-Korruptionsakademie (IACA) im Palais Kaunitz-Wittgenstein und das Österreichische Filmarchiv am Gelände des ehemaligen Forsthauses. Darüber hinaus haben die International Federation for Information Processing (IFIP) und die International Federation of Automatic Control (IFAC) ihr jeweiliges Sekretariat in Laxenburg.