12. Jänner 1519
Am 12. Jänner 1519 starb Maximilian I., Herr der Habsburgischen Erblande und römisch-deutscher Kaiser, auf der Reise von Innsbruck zum Landtag nach Linz in der Burg von Wels.
Wie andere Könige und Kaiser des Mittelalters inszenierte Maximilian seinen Tod. Nachdem er bereits seit vier Jahren auf Reisen stets seinen Sarg mitgeführt hatte, präsentierte er sich nun als außergewöhnlich demütiger und mit Schuld beladener Sünder und Büßer. Er ordnete an, nach seinem Tod nicht einbalsamiert zu werden, sondern verfügte stattdessen, dass sein Leichnam gegeißelt werde und dass seine Haare geschoren und die Zähne ausgebrochen werden.
Maximilian I. wurde getreu dem Testament in seiner Taufkirche, der St.-Georgs-Kapelle der Burg in Wiener Neustadt, unter den Stufen des damaligen gotischen Hochaltars beigesetzt. Gemäß seinem Wusch so, dass der Priester auf seine Brust treten soll, wenn er zum Altar geht. Maximilians Herz wurde getrennt bestattet. Es ist in der Liebfrauenkirche in Brügge im Sarkophag seiner ersten Frau, Maria von Burgund, beigesetzt.
Maximilians berühmtes Grabmal mit zahlreichen Bronzefiguren, das er zu Lebzeiten für die St.-Georgs-Kapelle in Wiener Neustadt in Auftrag gegeben hatte, blieb unvollendet. Erst sein Enkel Ferdinand I. ließ es in der 1553 bis 1563 eigens dafür erbauten Hofkirche in Innsbruck aufstellen.