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Der Geburtstag des Monarchen wurde im gesamten Habsburgerreich besonders gefeiert. Ab dem Jahr 1878 wurde dieser Tag auch als Tag der Ausmusterung an der k.u.k. Theresianischen Militärakademie bestimmt. Zuvor war es ab dem Jahr 1857 jeweils der 1. September.

Ausmusterung 1908

Wie die Ausmusterungsfeierlichkeiten zur damaligen Zeit abliefen, zeigt die Beschreibung der Ausmusterung der 127 Angehörigen des Ausmusterungsjahrganges 1908:

Am Vorabend, dem 17. August, fand im Zeitraum von 17.00 bis 22.00 Uhr auf dem Maria-Theresien-Platz ein Platzkonzert der Regimentsmusik des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 67 statt zu dem die Bevölkerung freien Zugang hatte. Aus Anlass des 60-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Joseph I. wurde während dieses Konzertes auch ein Feuerwerk abgeschossen.
Der Tag der Ausmusterung, der 18. August, begann mit einem musikalischen Weckruf. Die Musik marschierte dazu ab 05.00 Uhr mit klingendem Spiel durch die Stadt.
Um 07.00 Uhr fand im Maria-Theresien-Rittersaal die Ernennung zum Leutnant durch den Akademiekommandanten statt.
Um 09.00 Uhr folgte ein Festakt auf dem Maria-Theresien-Platz mit Feldmesse, Ansprache des Akademiekommandanten, dem Leisten des Treueeides gegenüber dem Kaiser durch die Leutnante, einer Ansprache des Jahrgangsersten endend mit dem Schwur "Treu bis in den Tod" sowie einer Kranzniederlegung am Denkmal Maria-Theresias.
Den Tag beschloss ab 12.00 Uhr ein Festessen in der eigens dafür adaptierten Reithalle.

Während des Weltkrieges

Auf Grund des Ausbruches des 1. Weltkrieges fand die Ausmusterung des Jahres 1914 nicht am 18. August, sondern bereits am 1. August statt.
Die hohen Verluste in den Reihen der Offiziere in den Anfangsfeldzügen hatten zur Folge, dass der Ausmusterungsjahrgang 1915 vorzeitig, d.h. bereits am 15. Oktober 1914 ausgemustert wurde.

Um den hohen Bedarf an Offiziersnachwuchs zu stillen, wurden außerdem die III. und IV. Jahrgänge der Infanterie-Kadettenschulen Liebenau, Krakau und Lemberg nach Wiener Neustadt verlegt und hier weiter ausgebildet. Ebenfalls wurden auch Offiziersanwärter mit Fronterfahrung an der Theresianischen Militärakademie in speziellen Kursen zu Leutnanten ausgebildet. So fanden auch 1915 zwei Ausmusterungen statt.

17. August

Nach dem Tod Kaiser Franz Joseph I. und der Thronübernahme durch Karl I. wurde der Tag der Ausmusterung an dessen Geburtstag, den 17. August, festgelegt, was erstmals im Jahr 1917 der Fall war.
Die letzte Ausmusterung an der k.u.k. Theresianischen Militärakademie fand am 17. August 1918 statt. Anstatt der Farbenpracht der Uniformen beherrschte nun Feldgrau den Festakt.

 

Quellen:

• Johann Jobst: Die Neustädter Burg und die k.u.k. Theresianische Militärakademie; Wien 1908
• Hubert Zeiner: Alma Mater Theresiana; Graz 1999