241. Todestag Maria Theresias
Am 13. Mai 1717 wurde Maria Theresia Walburga Amalia Christina als zweites Kind von Kaiser Karl VI. und seiner Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel in Wien geboren.
Pragmatische Sanktion
Da auf Grund des frühen Todes ihres Bruders Leopold Johann kein männlicher Nachfolge Kaiser Karl VI. existierte, hat dieser um die weibliche Erbfolge zu sichern, die Pragmatische Sanktion erlassen. Diese bestimmte, dass das Land nicht durch Vererbung gespalten werden durfte, und dass seine älteste Tochter im Falle des Fehlens eines männlichen Thronfolgers seine Nachfolge antreten konnte. Nach dem Tode ihres Vaters im Jahr 1740 bestieg daher Maria Theresia den Thron des Habsburgerreiches.
Österreichischer Erbfolgekrieg
Trotz aller Versuche Karl VI. die Pragmatische Sanktion durch die anderen europäischen Herrscherhäuser anerkennen zu lassen, war die Machtübernahme durch Maria Theresia umstritten. So kam es zum Österreichischen Erbfolgekrieg. Vor allem Friedrich II. von Preußen sah die Situation um das Habsburgerreich als günstig an, um seinem Reich Schlesien hinzuzufügen. Dieses, ebenso wie die Grafschaft Glatz, mussten im Frieden von Aachen 1746 an Preußen abgetreten werden. Ebenso verloren die Habsburger die Herzogtümer Parma und Piacenza sowie Gustalla an Spanien. Die Herrschaft über alle weiteren Habsburger-Besitzungen konnte aber erhalten bleiben.
Reformerin
In ihrer Position als Herrscherin abgesichert, konzentrierte sich Maria Theresie nun auf die Reform des Staatswesens. Insbesonders die Bereiche Verwaltung, Bildung, Justiz und Wirtschaft waren davon betroffen.
Da der Verlauf des Österreichischen Erbfolgekrieges deutlich gemacht hatte, dass auch die Armee reformbedürftig war, initiierte Maria Theresia eine Heeresreform. Unter anderem entschied sie am 14. Dezember 1751 über die Errichtung eines "adeligen Cadettenhauses" in Wiener Neustadt, welches der Ausbildung des Offizierskorps dienen sollte.
Bauherrin
Mit dem Namen Maria Theresias untrennbar verbunden ist der Bau von Schloss Schönbrunn. Karl VI. hatte das Schloss seiner Tochter geschenkt. Sie ließ es umbauen und verwendete es als Sommersitz der kaiserlichen Familie. Im Schlosspark ließ Maria Theresia die Gloriette als Ehrenmal zur Erinnerung an die Schlacht von Kolin errichten. In die Zeit Maria Theresias fällt auch die Errichtung des Redoutensaaltraktes der Hofburg.
1762 erwarb Maria Theresia in Laxenburg den Blauen Hof. Prachtvoll ausgebaut wurde dieser zu einem weiteren kaiserlichen Sommerschloss. 1755 hatte Maria Theresia das Jagdschloss Schloss Hof erworben. Um für Gäste und den Hofstaat ausreichend Platz zur Verfügung zu haben, ließ Maria Theresia das Gebäude erweitern und gab ihm damit im Wesentlichen das heutige Erscheinungsbild.
Aber auch in anderen Bereichen hat Maria Theresia bis in die heutige Zeit Spuren hinterlassen: So verordnete sie in der Region rund um Amstetten die Anpflanzung von Streuobstbäumen entlang sämtlicher Straßen. Die Grundlage für das Mostviertel war geschaffen. Im Waldviertel ließ sie die ersten Erdäpfel versuchsweise im Freiland aussetzen und begründete damit die große Erdäpfeltradition in dieser Region. Im Steinfeld wurden in ihrer Zeit die heute noch bestehenden weitläufigen Föhrenwälder angelegt, um eine Versteppung der trockenen Landschaft zu verhindern.
Kaiserin
Nach dem Tod Karls VII. im Jahr 1745 gelang Maria Theresia die Durchsetzung der Wahl ihres Gatten, Franz Stephan von Lothringen, zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von da an nannte sich Maria Theresia „Römische Kaiserin“.
Nachdem 1804 das Kaisertum Österreich begründet worden war, bezeichnete man Maria Theresia posthum auch als "Kaiserin von Österreich", was sie defacto nie war.
Tod und letzte Ruhestätte
Bei einer am 8. November 1780 durchgeführten Jagd, zog sich Maria Theresia eine Erkältung zu. Diese entwickelte sich zu einer Lungenentzündung worauf sich ihr Gesundheitszustand rasch verschlechterte und sie bettlägrig wurde.
Am 28. November um 02.00 Uhr früh empfing sie die letzte Ölung. Am 29. November gegen 21.00 Uhr verstarb sie.
Bestattet wurde Maria Theresia in der Kapuzinergruft in einem Doppelsarkophag gemeinsam mit ihrem Mann Franz Stephan, der bereits im Jahr 1765 verstorben war.
Auch wenn der Lockdown in Folge der Corona-Pandemie ein Gedenken an der letzten Ruhestätte verhindert, so gedenkt die Theresianische Militärakademie dennoch heute am 29. November 2021, dem 241. Todestag Maria Theresias, ihrer Gründerin.