242. Todestag Maria Theresias
Bei einer am 8. November 1780 durchgeführten Jagd, zog sich die damals 63-jährige Maria Theresia eine Erkältung zu. Diese entwickelte sich zu einer Lungenentzündung worauf sich ihr Gesundheitszustand rasch verschlechterte und sie bettlägerig wurde.
Am 28. November um 02.00 Uhr früh empfing sie die letzte Ölung. Am 29. November gegen 21.00 Uhr verstarb sie. Bestattet wurde Maria Theresia in der Kapuzinergruft in einem Doppelsarkophag gemeinsam mit ihrem Mann Franz Stephan, der bereits im Jahr 1765 verstorben war.
Gedenken
Am Dienstag, dem 29. November 2022, dem 242. Todestag Maria Theresias, gedachte die Militärakademie ihrer Gründerin. Der Akademiekommandant, der Jahrgang "General Körner", die ausländischen Offiziersanwärter und Studierenden sowie eine Abordnung der Vereinigung Alt-Neustadt versammelten sich in der Kapuzinergruft am Sarkophag Maria Theresias, um einen Kranz niederzulegen. Generalmajor Karl Pronhagl und Erzedekan Harald Tripp würdigten in ihren Ansprachen die Leistungen der großen Staatsfrau, ließen aber nicht unerwähnt, dass einige ihrer Maßnahmen in der heutigen Zeit in einem anderem Licht zu betrachten seien. Ein Ensemble der Gardemusik bot den würdigen musikalischen Rahmen für die Gedenkfeier.
Im Anschluss an den Festakt erhielten die Militärakademiker und ausländischen Offiziersanwärter eine Führung durch die Kapuzinergruft - eine Reise über 389 Jahre österreichischer Geschichte.
Kapuzinergruft
Die Kapuzinergruft, auch als Kaisergruft bezeichnet, ist die Begräbnisstätte der Habsburger. Die Gruft befindet sich unter dem Kapuzinerkloster am Neuen Markt im 1. Bezirk in Wien und wird von den gleichnamigen Ordensbrüdern, den Kapuzinern, betreut.
Im Jahr 1617 wurde durch Kaiserin Anna das Kapuzinerkloster gestiftet und darunterliegend der Bau einer Gruft angeordnet. Da sie und ihr Ehemann, Kaiser Matthias, jedoch kurz darauf verstarben wurde der Bau erst im Jahr 1622 unter Ferdinand II. begonnen. Verzögert durch den Dreißigjährigen Krieges dauerte die Errichtung elf Jahre. Nach der Fertigstellung im Jahr 1633 wurden die Särge von Anna und Matthias in die Gruft überführt.
Kaiser Ferdinand III. (1608 - 1657) gab den Auftrag zur Erweiterung der Gruft. Dadurch schuf er die Grundlage zum Ausbau der Kaisergruft zur Begräbnisstätte der Familie Habsburg. Seither wurde die Gruft weitere siebenmal erweitert. Künstlerisch bemerkenswert sind die Karlsgruft und die Maria-Theresien-Gruft, mit dem großen, spätbarocke Doppelsarkophag für Maria Theresia und ihren Ehemann Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen.
Heute befinden sich in der Kapuzinergruft die sterblichen Überreste von 150 Persönlichkeiten der Familie Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen, darunter 12 Kaiser und 19 Kaiserinnen.