Achtung, Gegenargument von links!
Gekonnt argumentieren, anstatt lediglich durch Autorität zu überzeugen.
Im 2. Abschnitt der Rhetorik-Ausbildung widmen sich die acht Seminarteilnehmer, bestehend aus Zivilbediensteten, Miliz- und Berufssoldaten, innerhalb eines 3-tägigen Rhetorik-Seminar von 22. bis 24. Juli 2020 am Institut für Offiziersweiterbildung dem Training und der Verfeinerung ihrer Argumentationstechniken.
Fachkompetenz allein genügt schon lange nicht mehr. Zunehmend wird der Erfolg einer Tätigkeit durch Kommunikation bestimmt, die ein wesentlicher Bestandteil von Führungs- und Sozialkompetenz ist.
In diesem Seminar lernen die Kursteilnehmer Ihre Gesprächspartner mit Ihren Argumenten und Ihrem Auftreten zu überzeugen.
Bis hin zur "bösen" Kampf-Rhetorik „Ihr werdet in diesem Seminar die nötigen Techniken und Waffen von mir bekommen um in eurer nächste Diskussion einen gemeinsame Lösung zu finden oder aber auch in einer Konfrontation als Sieger hervorzugehen.“ versprach Rhetoriktrainer Oberstleutnant Martin Zeiml.
In der darauf folgenden Übung, einem Rollenspiel, wurde jedem Seminarteilnehmer ein unterschiedlicher Beruf zugeordnet. Und so kam es, dass nach einem Schiffsunglück ein HNO-Arzt, ein Schriftsteller, eine Lehrerin, ein Kfz-Mechaniker, ein Tennisprofi, ein hoher Beamter, ein EDV-Spezialist und sogar ein Pfarrer zu acht in einem Rettungsboot für sieben sitzen und nun ausdiskutieren müssen wer das Boot verlassen sollte und wer nicht. Die abenteuerlichsten Argumente wurden vorgebracht nur um die eigene Haut zu retten. "Sollte nicht derjenige gehen, der dem Herrn schon am nächsten ist?" meinte zum Beispiel der Arzt vertreten durch Oberstleutnant Thomas R. Und tatsächlich, kurz vor der gemeinsam beschlossenen Abstimmung ließ sich der Pfarrer überzeugen und opferte sich mit dem fiktiven Sprung aus dem Boot.
Unterhaltsam, lustig aber vor allem lehrreich so macht Rhetorik-Training Spaß.
"Die Technik des Paraphrasieren, also zuhören, das gehörte wiederholen um es danach zu meinen Vorteil zu nutzen, werde ich in meinen nächsten Diskussionen sicher anwenden" ist sich René Taschner am Ende des Seminars gewiss.
Zu einem Thema allerdings fehlte jegliche Diskussionsgrundlage. Darüber, ob dieses Seminar seinen Zweck "die spürbare Verbesserung der Argumentationstechniken" , erfüllt hat oder nicht. "Ja, hat es" waren sich alle Teilnehmer einig.