Achtung Zündung
Jene Fähnriche des 1. Jahrganges, die nicht an der Ausbildung zum Heeresgebirgsausbilder teilnehmen, absolvierten von 23. bis 27. Jänner 2023 die Ausbildung zum Sprenggehilfen.
Im österreichischen Bundesheer werden verschiedene Spreng- und Zündmittel sowie pyrotechnische Mittel in der Ausbildung und im Einsatz verwendet. Die sichere Handhabung bei sprengtechnischen Einsätzen ist eine wichtige Aufgabe der Pioniertruppe, muss aber auch von den anderen Waffengattungen beherrscht werden. Im Unterschied zur gewerblichen Anwendung muss das ebenfalls unter Feindbedrohung erfolgen können. Damit das für militärische Einsatzzwecke unter Berücksichtigung der zivilen Rahmenbedingungen unter Einhaltung der geltenden Rechtslage sicher angewendet werden kann, ist eine umfangreiche spreng- und sicherheitstechnische Ausbildung erforderlich.
Als Basis-Sprengausbildungen für alle Truppen gelten:
- "Allgemeine Sprengausbildung"
- Ausbildung "Sprenggehilfe"
- Ausbildung „Truppensprengbefugnis“
Sprenggehilfe
Während die "Allgemeine Sprengausbildung" für alle Soldaten der Pioniertruppe im Grundwehrdienst vorgesehen ist, können an der Sprenggehilfenausbildung Kadersoldaten aller Waffengattungen teilnehmen. Nach der erfolgreichen Ausbildung zum Sprenggehilfen dürfen diese unter der Leitung eines Sprengbefugten selbstständige Arbeiten mit Spreng- und Zündmitteln durchführen. Sie dürfen auch Aufgaben eines Sicherheitsgehilfen bei Sprengungen wahrnehmen sowie Zündsysteme je nach Auftrag selbstständig auslösen. Darüber hinaus dürfen sie als Ausbilder bei der „Allgemeinen Sprengausbildung“ eingesetzt werden. Die Ausbildung zum Sprenggehilfen ist die Basis der militärischen Sprengausbildung und Voraussetzung für die weitere Ausbildung zur Truppensprengbefugnis. Die Ausbildung dauert eine Woche und schließt mit einer Prüfung ab.
Theorie und Praxis
Unter der Leitung eines Offiziers des Institutes Pionier und angeleitet durch sprengqualifizierte Unteroffiziere unterschiedlichster Verbände des Bundesheeres wurde der Umgang mit den wichtigsten Sprengmitteln sowie das Errechnen und Aufbauen einer Leitfeuerzündung erlernt. Knifflige Aufgabenstellungen und stätiges Teamwork begleiteten die Tage und ließen die Woche lehrreich und interessant, aber auch herausfordernd, wirken.
Am Donnerstag, dem 26. Jänner, wurde das zuvor theoretisch und "trocken" erlernte am Schießplatz in Felixdorf praktisch umgesetzt. Die Fähnriche zündeten zunächst beim Gewöhnungssprengen eine 0,1 Kilogramm-Bohrpatrone. Anschließend wurden beim Belehrungssprengen mit verschiedenen Arten von Spreng- und Zündmittel unterschiedliche Zündanlagen hergestellt und die Sprengobjekte gesprengt. Abgeschlossen wurde der Kurs mit einer theoretischen Prüfung und der darauf folgenden Übergabe der Urkunden für das erfolgreiche Bestehen des Kurses.
Bestens qualifiziert und voller Tatendrang warten nun die Fähnriche als neue Sprenggehilfen auf das nächste "Fertigmachen zum Zünden!"