Auf den Spuren der Römer
Von 25. bis 29. Oktober 2023 unternahmen 20 Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen in Begleitung von Militärdekan Stefan Gugerel eine Exkursion nach Rom und begaben sich dabei auf die Spuren der Römer, aber auch auf die Suche zu Verbindungen nach Österreich.
Der 26. Oktober, als Nationalfeiertag mit dem Gesetz zur immerwährenden Neutralität fest in Österreichs Bewusstsein eingeschrieben, stand – im Sinne der körperlichen wie geistigen Beweglichkeit – unter dem Motto der 7-Kirchen-Wallfahrt und dem Gebet für Österreich. Nach dem Start vor dem Petersdom, bei dem auch ein Seitenblick auf Papst Franziskus gelang, führte der Weg über St. Paul vor den Mauern, St. Sebastian, die Lateranerzbasilika und die Heiligkreuzkirche schließlich über St. Laurentius nach Großsanktmarien, wo der 30-Kilometer-Marsch endete.
Der zweite Tag vertiefte die Reise in die römische Vergangenheit einerseits durch den Besuch der Vatikanischen Museen - mit den beiden gemäldischen Österreichbezügen ‚Entsatz von Wien 1683‘ und ‚Besuch Papst Pius VI. bei Kaiser Joseph II.‘ - und einer lockeren Stadtrundfahrt. Andererseits setzte er auch die Spurensuche nach Österreich-Verknüpfungen fort: In St. Maria della Vittoria konnte nicht nur auf die gleichnamige Kirche Maria vom Siege in Wien verwiesen werden, der historische Bezug zur Schlacht am Weißen Berg 1627 und die Frage der Verknüpfung von Kirchenzugehörigkeit und Staatlichkeit konnte thematisiert werden.
Mit dem Blick noch weiter zurück in das antike Rom startete der Freitag durch den Besuch des Trevi-Brunnens und seiner gekonnten Zitation antiker Motive und führte mit Kolosseum, Kapitol, dem dazwischen liegenden Forum Romanum und zuletzt dem Pantheon in jene Geisteswelt, die unser Rechts- und Staatsverständnis bis heute prägt. Wie in Richard Wagners gleichnamiger Oper rief uns die Statue Nikola de Rienzis an den Stufen zum Kapitol entgegen: „Seht, jene Tempel, jene Säulen sagen euch: es ist das alte, freie, große Rom, das einst die Welt beherrschte, dessen Bürger Könige der Könige sich nannten!“.
Ein Blick in die Große Synagoge und das hebräische Museum konnte die lange Geschichte der jüdischen Gemeinde Roms dokumentieren. Vorbei am Quirinalspalast, demPräsidentensitz der Republik Italien, klang der so politisch motivierte Tag mit dem Besuch der österreichischen (St. Maria dell‘ Anima) und der französischen (San Luigi dei Francesi) Kirchen diesseits und jenseits der Piazza Navona aus. In San Andrea della Valle schließlich konnte bei einem abendlichen Blick noch das Grabmal Papst Pius II. besucht werden, der unter seinem Namen Aeneas Piccolomini in der Wiener Neustädter Burg als Sekretär Friedrichs III. diente, bevor er als Papst von Rom aus die Errichtung der Diözesen Wien und Wiener Neustadt unterschreiben konnte.
Am Samstag, bevor es noch zum Flughafen ging, standen einige letzte Blicke auf dem Programm: Der ‚Altar des Vaterlands‘, das unübersehbare Monument zu Ehren des ersten italienischen Königs Viktor Emanuel lud zum Nachdenken über die italienische Einigung und die Fragen territorialer Integrität und des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein, während ein Abstecher in das Weltausstellungsgelände EUR Anspruch und Wirklichkeit des italienischen Faschismus und den heutigen Umgang mit dessen Relikten illustrieren konnte.
Bevor es vom Bahnhof Termini zurück zum Flughafen ging, blieb noch Zeit für einen Abstecher in die gleich daneben liegende Kirche Mariens der Königin der Engel und Märtyrer, die direkt in antike Thermen eingebaut wurde und mit dem in den Fußboden eingelassenen Meridian, der bei bestimmten Sonnenstände astronomische Daten anzeigen kann, ein Zeugnis nicht nur für die Möglichkeit der Weiterschreibung der Tradition in der jeweiligen Gegenwart ist, sondern auch die Naturwissenschaftsliebe der Kirche dokumentiert.
„Die Reise begann sehr lustig und interessant. Von nicht ausdruckbaren Flugtickets bis hin zu Sprengstoffkontrollen. Wir besuchten einige Museen, das Kolosseum, den Petersdom, das Kapitol, das Pantheon, den Trevi Brunnen und vieles mehr. Wir waren alle überwältigt von der Schönheit Roms und es war toll, dass wir von Militärdekan Gugerel so viele neue Eindrücke in die Kirchengeschichte bekamen. Auch die gemeinsamen Abendessen mit ihm haben uns alle sehr gefreut. Es war sehr schön, jeden Tag ein unglaubliches Programm zu haben und trotzdem am Nachmittag und am Abend Zeit zu haben, um Rom selbst zu erkunden. Wir haben die Zeit sehr genossen und sind sehr dankbar für all die wunderbaren Erinnerungen, die wir aus Rom mitnehmen können“ resümierte Sophia Schachner aus der 4AK ihre Romreise.