Ausmusterungsjahrgang 1963
Am Donnerstag, dem 15. Juni 2023, kamen die Angehörigen des Ausmusterungsjahrganges 1963 zurück an die Militärakademie um des 60-jährigen Jubiläums der Ausmusterung zum Leutnant zu gedenken.
Ein Bericht von General i.R. Horst Pleiner:
Am Vormittag fanden sich 22 Angehörige des Jahrganges in der Cafeteria der Burg ein. 13 Angehörige konnten aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen nicht teilnehmen. Zum allgemeinen Bedauern war auch Brigadeir i.R. Ing. Leo Jedlicka, der letzte noch verfügbare Lehrgruppenoffizier, aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage seine Zusage zur Teilnahme einzuhalten. Der Jahrgangserste begrüßte einleitend die Anwesenden, dann wurden aktuelle Fragen des Jahrganges beantwortet und einige allgemeine Informationen zu derzeitigem Geschehen im Bundesheer beantwortet. Eingehend diskutiert wurde die Frage nach dem zeitlichen Abstand des nächsten Jubiläums, aber man entschied sich informelle Zwischentreffen vorzusehen.
Dann erhielten alle den neuen Band über die Lebensgeschichte des Jahrgangskommandanten Karl Fahringer:
„Karl Fahringer-Ein Truppenoffizier in Wehrmacht und Bundesheer“ von Horst Pleiner;
erhältlich im Österreichischen Milizverlag, milizverlag@miliz.at, 25,-- Euro
Karl Fahringer
Karl Fahringer wurde 1920 geboren, rückte 1938 zur Wehrmacht ein und war ab 1943 bis zum Kriegsende Kompaniekommandant im Aufklärungsbataillon der Kosakendivision.
Fahringer trat 1955 ins Bundesheer ein und versah Dienst beim Wach- später Gardebataillon. Er war von 1960 bis 1963 Kommandant des Ausmusterungsjahrganges 1963 und von 1963 bis 1965 Kommandant des Jahrganges „Lissa“. 1965 bis 1969 war Fahringer der Kommandant des Jägerbataillons 4, und versah danach Dienst im Bundesministerium für Landesverteidigung. Karl Fahringer ist 1973 verstorben.
Modernität
Nach dem Wechsel in den Maria-Theresien-Rittersaal begrüßte der Kommandant der Theresianischen Militärakademie Generalmajor Karl Pronhagl den Jahrgang und bot dann einen eindrucksvollen Überblick über die Zielsetzungen der Akademie, die drei Themengruppen der Entwicklung, den aktuellen Stand des Ausbaus der Infrastruktur sowie zukünftige Vorhaben einschließlich der heurigen Großübung der Akademie mit dem Thema „Einsatz im urbanen Gebiet“. Die Zuhörer waren fasziniert von der Innovationskraft und der Modernität der durch die Akademie wahrgenommenen Tätigkeiten in allen Bereichen sowie dem vollen Einzug der Digitalisierung in das Geschehen. Was hat sich da alles geändert und für manchen der Absolventen von 1963 zeigte sich da eine völlig neue und zukunftsorientierte militärische „Welt“.
Das Mittagessen wurde anschließend im „alten“ dem Jahrgang wohlbekannten Speisesaal eingenommen und die Bewunderung für das reichaltige in Selbstbedienung auszwählende Angebot an Speisen und Getränken war allgemein. Man zollte der „Küche“ uneingeschränkte Hochachtung und hatte gleichzeitig die Möglichkeit die disziplinierte Haltung der Militärakademiker zu bewundern. Man war beeindruckt.
Gedenken an die Verstorbenen
Nach einer dem kameradschaftlichen individuellen Gedankenaustausch in der Cafeteria oder im herrlichen Sonnenschein des Akademieparks gewidmeten Mittagspause erfolgte die feierliche Niederlegung eines Kranzes am Denkmal der im Dienst gefallenen, verunglückten und verstorbenen Offiziere des Österreichischen Bundesheeres, umrahmt durch ein Bläserensemble der Gardemusik und vertieft durch Worte des Militärdekans Stefan Gugerel. Der Jahrgangserste verwies dabei auf die bei der eigenen Ausmusterung wahrgenommene Bedeutung des Schwurs „Treu bis in den Tod“ als Bekenntnis im Wissen dereinst einmal dafür auch eintreten zu müssen und sah in dem aktuellen Konflikt in der Ukraine einen Anlaß die Bedeutung dieses Schwurs wieder bewußt zu machen und als besonderes Merkmal des Offiziersberufs aufzuwerten. Anschließend nahm man Aufstellung zu Füßen der Stifterin der Akademie für das obligate „family picture“ der Teilnehmer des Jubiläums. Es ist anzuführen, dass vom Jahrgang 1963 als einzigem Jahrgang der Militärakademie keine Gruppenfoto anlässlich der Ausmusterung angefertigt wurde. Die dafür maßgeblichen Gründe sind nur als Spekulationen zu bezeichnen.
In der Sankt Georgs-Kathedrale zelebrierte dann der eigens aus Enns angereiste Militärdekan Gugeral erneut stilvoll umrahmt von den Bläsern der Gardemusik das Gedenken für die verstorbenen Angehörigen des Jahrganges und segnete den Jahrgangswimpel, der dann durch Oberleutnant a.D. GenDir Irmfried Obermair feierlich in der Lücke der Wimpelgalerie auf der Empore drapiert wurde. Für die seit dem letzten Treffen 2018 verstorbenen 10 Angehörigen des Jahrganges und zwei Lehgruppenoffiziere wurden gesondert jeweils Gedenkkerzen entzündet. Nach dem abschließenden Gebet und Segen informierte der Militärdekan über kulturhistorische Modifikationen in der Ausgestaltung der Kathedrale.
Von der Kaiserresidenz zur Offiziersschmiede
Der letzte „offizielle“ Programmpunkt war dann eine eindrucksvolle und informative Führung durch die Ausstellung zur Geschichte der Burg und Akademie, deren Gestaltung besonderes Interesse wecken konnte und Bewunderung hervorrief. Zum Abschluß fand noch eine lockere Gesprächs- und Kaffeerunde der Teilnehmer in der Cafeteria statt.
Dank
Der Theresianischen Militärakademie, dem Kommandanten Generlmajor Pronhagl, den Mitarbeitern und -innen der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, der Küche und allen an der großartigen Organisation sowie am Ablauf des so gelungenen Treffens Beteiligten der Akademie sei an dieser Stelle ein aufrichtiger Dank ausgesprochen. Es war eindrucksvoll und vorbildlich, bot aber auch eine besondere kameradschaft- und freundschaftliche Atmosphäre für das Treffen. Allen Beteiligten wünscht der Jahrgang weiterhin viel Erfolg und die Erreichung all der hochgesteckten Zielsetzungen.
Erinnerungen
Anlässlich des 60-jährigen Ausmusterungsjubiläums erinnert sich der Jahrgangserste, General i.R. Horst Pleiner, an die Zeit der dreijährigen Ausbildung zum Offizier: Der Ausmusterungsjahrgang 1963