commemorate | meeting Karl Markovics
Am 27. Jänner 1945 erfolgte durch die Rote Armee die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau.
2002 beschlossen die Bildungsminister der im Europarat vertretenen Staaten einen Tag des Gedenkens an den Holocaust und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuführen, wobei den Mitgliedsstaaten die Wahl des Tages überlassen blieb. Von den meisten Staaten war der 27. Jänner ausgewählt worden.
Im Jahr 2005 wurde durch die Vereinten Nationen der 27. Jänner zum Gedenken an den Holocaust als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust festgelegt.
Im Zusammenhang mit dem Gedenktag sollen im Schulunterricht Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und speziell der Holocaust thematisiert werden.
Gedenkveranstaltung für Schüler und Studenten
Die Österreichischen Freunde von Yad Vashem organisierten, wie jedes Jahr, eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages. Wegen der Corona-Situation wurde sie als Livestream an alle Oberstufen, Pädagogischen Hochschulen und Universitäten Österreichs gesendet. Auch Schülerinnen und Schüler der BHAK für Führung und Sicherheit verfolgten die Online-Gedenkveranstaltung.
Karl Markovics
Der bekannte Schauspieler und Oskar-Preisträger Karl Markovics hielt eine Lesung aus dem Buch „Wir weinten tränenlos“ von Dr. Gideon Greif, einem israelischen Historiker sowie Spezialisten in der Holocaustforschung und der didaktischen Vermittlung des Holocaust.
Das Buch enthält Interviews mit Überlebenden des so genannten "Sonderkommandos" von Auschwitz. Dabei handelt es sich um KZ-Insassen - meist Juden - die zur Arbeit in den Gaskammern und Krematorien gezwungen wurden. Ihre Berichte sind verstörend und schockierend. Nichtsdestotrotz dürfen diese wichtigen Zeugnisse aus dem Zentrum der nationalsozialistischen Menschenvernichtungsfabrik nicht in Vergessenheit geraten, denn: So war der Holocaust!
Im direkten Gespräch mit Karl Markovics durften ausgewählte Schüler und Studenten aus ganz Österreich teilnehmen.
Manches blieb nach der Veranstaltung klar in Erinnerung: „Wir sind nach dem Krieg geboren und sind dafür nicht verantwortlich, sehr wohl sind wir für die Zukunft verantwortlich, um gegen Lügen aufzutreten“, diese Aussage imponierte den jungen Kadettinnen und Kadetten.
„Antisemitismus ist eine Warnung vor der Zukunft“ so Markovics, „und wir müssen gegen alles, was unsere Freiheit und unser Leben gefährden, auftreten!“
Link: Gedenkstunde zum Internationalen Holocaust-Gedenktag 2021
Besuch Mauthausen Memorial
Die Schülerinnen und Schüler der BHAK für Führung und Sicherheit sind überzeugt, dass der Opfer des Holocaust weiterhin in einem würdigen und respektvollen Rahmen gedacht werden müsse. Sie werden daher sobald es wieder möglich ist, die Gedenkstätte Mauthausen Memorial besuchen.
"Man müsse den Menschen eine Gestalt geben, Filme seien eher märchenhaft, aber einen Ofen im Krematorium zu sehen, erschüttere die Vorstellungskraft." brachte es Markovics auf den Punkt.