Dänische „Festspiele“ in Wiener Neustadt
Insgesamt sind 75 Sportler und Betreuer aus zehn Nationen nach Wiener Neustadt zum Turnier in der Königsdisziplin des Militärsports angereist. Darunter viele Newcomer, die die „alte Garde“ in den nächsten Jahren ablösen werden.
Heuer stand der Wettbewerb unter gänzlich neuen Vorzeichen. Russland, die Siegermannschaft aus dem Vorjahr, nahm diesmal nämlich nicht teil. Die österreichische Mannschaft wurde dadurch in die Favoritenrolle gedrängt. Würde sie dem Druck standhalten? „Ich war vor einem Wettkampf noch nie so nervös.“, gestand einer der österreichischen Athleten.
7 Damen und 38 Herren gingen am 24. August an den Start. An drei Wettkampftagen wurden die fünf Disziplinen ausgetragen:
- Schießen (Shooting),
- Hindernislauf (Obstacle Run),
- Hindernisschwimmen (Obstacle Swimming)
- Werfen (Throwing) und
- Geländelauf (Cross Country).
Das österreichische Team bestand diesmal aus sieben Sportlern: den vier „Veteranen“ Zugsführer Mario Seyser, Korporälen Markus Pernjak und Dominik Poberschnigg sowie den drei Newcomern Korporal Veit Baungartner, Wachtmeister Stefan Dörflinger und Wachtmeister Maximilian Rummler.
Der Wochenbeginn war noch verregnet; das kühle Wetter bescherte den Teilnehmern somit einen frischen Trainingstag. Der Wettkampf selber fand dann aber unter guten Bedingungen statt. Auch die Sportstätten der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt und Hölles waren wieder in bestem Zustand.
Erster Wettkampftag
Nach dem ersten Wettkampftag mit zwei Disziplinen – Schießen und Hindernislauf – lag das heimische Herren-Team mit 6.488,6 Punkten in Führung. Gefolgt von Deutschland (6.393,4) und Dänemark (6.393,4). Bei den Damen lag nach dem ersten Tag das Team aus Dänemark (4.144,1) vor Deutschland (4.134,4) und vor Schweden (4.123,2). Sehr erfreulich für Österreich: Korporal Dominik Poberschnigg hatte nach zwei Bewerben die Führung bei den Herren inne. Bei den Damen lag am Ende des ersten Wettkampftages Juliane Hvid aus Dänemark an erster Stelle. Der Däne Jonas Lemvig musste den Hindernislauf leider verletzungsbedingt abbrechen und schied aus dem Bewerb aus.
Zweiter Wettkampftag
Am zweiten Wettkampftag standen die Bewerbe Hindernisschwimmen und Werfen am Programm. Das österreichische Herren-Team konnte mit 12.800,6 Punkten seine Führung behaupten. Das deutsche Herren-Team (12.635,4) überholte Dänemark (12.632,2) und arbeitete sich an die Führenden heran. Bei den Damen-Teams setzten sich die Schwedinnen (8.062,4) vor Dänemark ((7.990,9) und Deutschland (7.780,4). Pech hatte der Führende bei den Herren. Korporal Poberschnigg rutschte beim Obstacle Swimming über ein Hindernis und büßte wertvolle Zeit ein. Im Herren-Einzel übernahm Zugsführer Mario Seyser mit 4.332,8 Punkten von ihm die Führung. Bei den Damen konnte Juliane Hvid mit 4.185,3 Punkten ihre Verfolgerinnen auf Abstand halten. Alles versprach einen spannenden letzten Wettkampftag.
Dritter Wettkampftag – Finale
Als Schlussbewerb stand am dritten Tag der Geländelauf auf dem Programm. Diese fordernde Disziplin wirbelte die Endergebnisse noch einmal durcheinander.
In der Endwertung musste sich das österreichische Herren-Team (15.603,3) schließlich den laufstarken Deutschen (15.619,9) geschlagen geben. Dritter im Herren-Teambewerb wurde Dänemark (15.508,3).
Auch bei den Damen gab es am Finaltag noch einen Führungswechsel: Mit einer starken Laufleistung brachten sich das dänische Damenteam mit 10.143,7 Punkten in der Gesamtwertung auf Platz 1. Die schwedischen Damen (10.132,0) erzielten Platz 2 vor dem deutschen Team (9.832,5).
Im Herren-Einzel belegte Nadmin Yehia (DEN) mit 5.316,7 Punkten Platz 1 vor seinem Landsmann Nickolay Norrelykke (5.289,2). Den dritten Rang erkämpfte sich Korporal Dominik Poberschnigg mit einer starken Leistung im Geländelauf und 5.252,7 Punkten.
Die Damen setzten die „dänischen Festspiele“ fort: Im Damen-Einzel gewann Juliane Hvid mit 5.253,3 Punkten. Rang Zwei ging an Siri Englund aus Schweden mit 5.108,8 Punkten vor der Deutschen Nadja Kimmel mit 5.038,9 Punkten.
Das Ergebnis in der Gruppe der Newcomer: Der Deutsche Nils Kirchhöfer siegte mit 5.226,3 Punkten vor dem Österreicher Maximilian Rummler (4.923,6) und Aadel Alnuaimi (4.797,5) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei den Damen gewann die Dänin Tulle Mourdisem (4.890,4) vor Lea Kunstmann (4.793,5) aus Deutschland und Mie Mellerup (4.250,7) aus Dänemark.
Zu den Ergebnislisten
Wir gratulieren allen Gewinnern!
Veranstaltet wurde das internationale Regionalturnier vom International Military Sports Council (CISM). Organisator war – zum wiederholten Male – die Theresianische Militärakademie. Der "Campus MilAk" hat sich wieder einmal als bestens für eine derartige Veranstaltung geeignet gezeigt.
Besonderer Dank ergeht an dieser Stelle an die Unterstützer und Helfer dieser Sportveranstaltung: An das Heeressportzentrum, das mit seinen Experten für einen korrekten Ablauf sorgte. An die Ärzte und Sanitäter für ihre medizinische Unterstützung, die Militärpolizei, die die Sicherheit bei der Veranstaltung gewährleistete, die Grundwehrdiener für ihren Einsatz bei den Sportstätten und an die Fotografen und Filmer, die spektakuläre Bilder vom Wettkampf lieferten.
Alle Bilder finden sich im Fotoalbum am Bundesheer-Flickr-Account