Der Militärische Fünfkampf ist zurück
Nach zwei Jahren konnte von 29. Juni bis 2. Juli 2021 endlich wieder ein internationaler Wettkampf im Militärischen Fünfkampf ausgetragen werden. Unter strengen COVID-19-Auflagen sind 75 Sportler und ihre Betreuer aus sieben Nationen nach Wiener Neustadt angereist. Für die Teilnehmer war dieser Sportevent nach der langen Corona bedingten Pause etwas Besonders. „Team Deutschland freut sich, fast zwei Jahre nach Wuhan endlich wieder an einem Wettkampf teilnehmen zu können. Wir sind alle sehr motiviert, hier unser Bestes zu zeigen.“, strahlte einer unserer ausländischen Gäste.
10 Damen und 39 Herren gingen an den Start. An drei Wettkampftagen wurden die fünf Disziplinen ausgetragen:
- Schießen (Shooting),
- Werfen (Throwing),
- Hindernislauf (Obstacle Run),
- Hindernisschwimmen (Obstacle Swimming) und
- Geländelauf (Cross Country).
Am Trainingstag stellte zunächst das heiße Wetter – 32° Grad im Schatten – eine Herausforderung für die Athleten dar. Der Wettkampf selber fand dann unter guten Bedingungen statt. Die Theresianische Militärakademie zeigt sich als Gastgeberin von ihrer besten Seite: Die Sportstätten in Wiener Neustadt waren wieder in einem Topzustand und wurden von manchem Teilnehmer respektvoll mit renommierten, internationalen Austragungsorten verglichen.
Spannung bis zum Schluss
Der Wettkampf gestaltete sich aus österreichischer Sicht sehr spannend. Nach den ersten vier Disziplinen lag das heimische Herren-Team mit 13.037,06 Punkten auf dem ersten Platz; knapp gefolgt von Russland (12.951,5) und Deutschland (12.790,6). Bei den Damen lag nach den ersten drei Bewerben das Team aus Dänemark (9.675,4) vor Russland (9.548,9). Alles sprach für ein spannendes Finnish. Die Spannung vor den letzten Bewerben war entsprechend groß.
Am Donnerstag Nachmittag änderte sich die Reihung bei den Herrenteams. Nach einer starken Leistung im Werfen übernahm die russische Mannschaft die Führung mit 17.212,7 Punkten. Österreich lag auf dem guten zweiten Platz (17.106,4), gefolgt von Deutschland (16.609,4). Auch bei den Damen blieb es bis zum Schluss spannend. Das russische Damenteam lag beim Werfen vor den Däninnen. Der letzte Bewerb am Freitag sollte für alle Entscheidungen in den Teambewerben ausschlaggebend werden.
Der entscheidende Lauf
Am Finaltag dominierten die russischen Herren den Geländelauf und somit lautet das Endergebnis:
- Aleksei Krylov, Russland
- Sergei Lapatov, Russland
Den dritten Platz konnte sich Markus Weber aus dem Pentathlon Team Austria erkämpfen.
Endergebnis bei den Damen:
- Sara Hjalager, Dänemark
- Irina Svechnikova, Russland
- Johanne Tolstrup, Dänemark
Das mit Spannung erwartete Endergebnis im Herren-Teambewerb: Die laufstarken Russen siegten mit 21.385,2 Punkten. Österreich musste sich knapp geschlagen geben (21.059,1) und erreichte Platz 2. Das deutsche Herrenteam belegte den dritten Rang mit soliden 20.343,9 Punkten.
Bei den Damenteams setzte sich schlussendlich Dänemark mit 15.612,1 Punkten durch und errang den Sieg. Russland lag nur knapp dahinter (15.409,5).
Newcomer
Ein erfreuliches Ergebnis in der Gruppe der Newcomer: Der Österreicher Veit Baumgartner siegt mit 5.195,1 Punkten vor den beiden Deutschen Alexander Weingärtner (5.043,1) und Remy de Goede (5.023,8). Bei den Damen gewann die Dänin Juliane Hvid (5.178,9) vor Anna Razuvaeva (4.884,8) aus Russland und Nadja Kimmel (4.734,2) aus Deutschland.
Wir gratulieren allen Gewinnern!
Auch für die Nationen, die heuer noch nicht am Siegertreppchen standen, war es ein gewinnbringender Bewerb. Ihre Newcomer konnten nämlich wertvolle erste Erfahrung bei einem internationalen Wettkampf sammeln. Für die nächsten Veranstaltungen erwartet man sich dann Leistungssteigerungen. „Vielleicht werden wir im nächsten Jahr schon Rekorde aufstellen – so Gott will.“, meinte ein Betreuer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Augenzwinkern.
CISM Star of Sports Merit
Die Siegerehrung wurde auch genutzt um sechs Angehörige des Bundesheeres mit dem "CISM Star of Sports Merit" auszuzeichnen. Dieser wird Athleten und Funktionären für Verdienste und ausgezeichnete Leistungen im Rahmen des Internationalen Militärsportverbandes verliehen. Die Verleihung führte der österreichsiche CISM-Delegationschef, Brigadier Gernot Gasser, durch.
Gemeinsam zum Erfolg
Veranstaltet wurde das internationale Regionalturnier vom International Military Sports Council (CISM). Durchgeführt wurde es – zum wiederholten Male – durch die Theresianische Militärakademie.
Besonderer Dank ergeht an dieser Stelle an die Unterstützer und Helfer bei dieser Sportveranstaltung: An das Heeressportzentrum, das mit seinen Experten für einen korrekten Ablauf sorgte. An die Ärzte und Sanitäter für ihre medizinische Unterstützung. An die Militärpolizei, die die Sicherheit bei der Veranstaltung gewährleistete. An die Militärmusik Burgenland, die den Festakt der Siegerehrung musikalisch umrahmte. An die Grundwehrdiener für ihren Einsatz bei den Sportstätten. Und an alle, die im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgten.
Alle Fotos vom Turnier finden sich im Fotoalbum 2021 International Tournament (CISM) Military Pentathlon