Dragonerregiment "Herzog von Lothringen" Nr. 7
Die Tradition der Namensgebung und der Verleihung von Jahrgangsabzeichen besteht seit 1966. Der Name, der stets aus der österreichischen Militärgeschichte stammt, wird durch die Angehörigen des Jahrganges selbst gewählt. Die damit verbundene Tat sowie die Eigenschaften und Tugenden des Namensgebers sollen für die Militärakademiker Ansporn zur Nachahmung sein.
Die Angehörigen des jüngsten Jahrganges der Militärakademie wählten als Jahrgangsname:
Dragonerregiment "Herzog von Lothringen" Nr. 7
Ein Verband als Jahrgangsname
Der Jahrgang hat sich bewusst für einen Verband als Jahrgangsnamen entschieden, da auch der Jahrgang Einheitsstatus besitzt. Der Verband ist mehr als eine Summe seiner Einzelpersonen. Der Jahrgang will zukünftig alle an ihn gestellten Aufträge als Gemeinschaft erfüllen. Zusätzlich will der Jahrgang mit diesem Jahrgangsnamen nicht nur eine hervorragende Persönlichkeit oder einen besonderen Ort aus der österreichischen Kriegsgeschichte ehren, sondern mehrere außerordentliche Leistungen. Der Jahrgang will mit den lang andauernden treuen Diensten des Regiments seine Verbundenheit mit Österreich unterstreichen.
Das Dragonerregiment Nr. 7 wurde 1663 unter dem Licht der Bedrohung Österreichs durch die Osmanen aufgestellt und hat sich in den folgenden 250 Jahren oftmals bewiesen. Auch die Formierung des Jahrganges fällt in eine geopolitisch bewegte Zeit und so wollen auch die „Dragoner“ während ihres gesamten Lebens treu ihrer Heimat Österreich „zur Wacht stehen“.
Regimentsgeschichte
1663 als Kürassierregiment aufgestellt, focht das Regiment in den Türkenkriegen 1663-64 und 1683-1699. Es war 1683 am Entsatz von Wien und bei der Schlacht von Zenta 1697 eingesetzt. Im Österreichischen Erbfolgekrieg 1741-45 kämpfte das Regiment treu für die Gründerin der Militärakademie, Erzherzogin Maria Theresia. Auch in den folgenden Waffengängen, wie der Schlacht von Belgrad (Rgt-Gedenktag: 17 08 17) oder der Völkerschlacht bei Leipzig 1813, war das Regiment im Einsatz. Als Wien 1848 von der Revolution heimgesucht wurde ritten die weißen Dragoner an Jelacic Seite dem Kaiser zur Hilfe.
Mit der Einführung des Maschinengewehrs im 1. Weltkrieg verschwand die Waffengattung der Dragoner. So wurden die verbleibenden Verbände eskadronsweise aufgeteilt und versahen Dienste als Aufklärungs- und Meldereiter sowie als Sicherungs-Detachements.
Ergänzt hat sich das Regiment anfänglich aus Mähren und Schlesien, später aus Böhmen.
Immerwährender Regimentsinhaber – Karl V. Leopold Herzog von Lothringen und Bar
Seit 1888 führt das Regiment den Namen „Herzog von Lothringen“ zu Ehren von Karl V. Leopold Herzog von Lothringen und Bar (* 3. April 1643, † 18. April 1690).
Dieser stand seit 1663 in kaiserlichen Diensten und kämpfte 1664 bei der Schlacht bei Mogersdorf zum ersten Mal gegen die Osmanen. 1683 stritt er an der Seite des Polenkönigs Jan Sobjeski in der Schlacht am Kahlenberg um Starhemberg und seine Getreuen zu entsetzen. Danach war er Oberkommandierender der Gegenoffensive und entscheidend an der Rückeroberung Ungarns, Slawoniens und Transsylvaniens (1687 Schlacht bei Mohács) beteiligt. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs erkrankte er und verstarb 1690 in Wels.
Karl V. wurde 1863 in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen. Seine Statue ziert deshalb die Feldherrnhalle des Heeresgeschichtlichen Museums.
Das Jahrgangsabzeichen
Das Abzeichen besteht aus einem länglichen, golden umrandeten, königsblauen Grundschild, das durch eine goldene Herzogskrone mit purpurroter Mütze bekrönt wird.
Der obere Bereich des Abzeichens zeigt einen zum Sprung ansetzenden Dragoner in Altsilber. Im unteren Drittel des Schildes findet sich eine goldene Banderole mit dem schwarzen Schriftzug „Dragonerregiment 7“. Im Schildfuß findet sich, im Vordergrund mittig erhaben, das weiß emaillierte Kreuz des Militär-Maria-Theresien Ordens. Das Wappenschild schließt im unteren Bereich mit dem in Gold gehaltenen Schriftzug „Treu bis in den Tod“.
Symbolik des Abzeichens
Die königsblaue Grundfarbe symbolisiert die Klarheit im Entschluss und nimmt Bezug auf die ursprüngliche Egalisierungsfarbe des Regiments. Die Farbe „Silber“, des in Altsilber (patiniert) gehaltenen Dragoners, war die Knopffarbe des Regimentes.
Der, mit gezogenem Säbel, zum Sprung ansetzende Dragoner steht symbolisch für die unzähligen Attacken, die die Angehörigen des Dragonerregimentes 7 im Laufe seiner Regimentsgeschichte geritten sind und steht einerseits für den Mut und die Tapferkeit und andererseits für das zielgerichtete, bewusste Handeln in die Gefahr hinein.
Die, das Wappenschild bekrönende Herzogskrone weist auf den Herzogstitel des „immerwährenden Regimentsinhabers“ des Dragonerregimentes 7, Herzog Karl V. Leopold Herzog von Lothringen und Bar, hin.
Das Militär-Maria-Theresien-Ritterkreuz ist das Symbol der Theresianischen Militärakademie. Darüber hinaus war das Dragonerregiment 7 im Laufe seiner rund 250-jährigen Regimentsgeschichte an vielen Schlachten, bei denen den eingeteilten Kommandanten der Militär-Maria-Theresien-Ritter-Orden verliehen wurde, involviert.
"Treu bis in den Tod" ist jener Schwur, den die Leutnante am Tag ihrer Ausmusterung von der Militärakadmie schwören.
Tradition
Das Traditions-Dragonerregiment No.7 „Herzog von Lothringen und Bar“, 1. Eskadron Linz, wurde im Jahre 1990 als Traditionsverband wiederhergestellt und vertritt die k.u.k. Reitertradition. Als seine Aufgabe versteht es die Pflege der k.u.k. Armee sowie die Wahrung der Kameradschaft. Dazu gehören das Reit- und Fußexerzieren, sowie Schieß- und Fechtübungen. Die Adjustierung und das Exerzierreglement berufen sich dabei auf das Jahr 1911.
Als wehrpolitischer Verein bekennen sich die Mitglieder zur umfassenden Landesverteidigung und pflegen intensive Beziehung zum Österreichischen Bundesheer. Insbesonders zur Heeresunteroffiziersakademie Enns, mit der seit dem 30. Juli 2004 eine Traditionspartnerschaft besteht.