Einsatz im Kosovo
Oberst Georg Podlipny, Hauptlehroffizier für Taktik, Versorgung und Stabsdienst im Institut für Offiziersweiterbildung, hat das Kommando über das 44. österreichische KFOR-Kontingent übernommen.
KFOR
Die Kosovo-Truppe, kurz KFOR (englisch Kosovo Force), ist die 1999 nach Beendigung des Kosovokrieges aufgestellte multinationale militärische Formation unter der Leitung der NATO. Ihr obliegt es, gemäß der vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Juni 1999 beschlossenen Resolution 1244 für ein sicheres Umfeld für die Rückkehr von Flüchtlingen zu sorgen.
Aktuell wird die KFOR-Truppe von 28 Staaten gestellt und umfasst ca. 3.400 Soldaten. Österreich ist der größte nicht-NATO-Truppensteller.
AUCON/KFOR
Das österreichische KFOR-Kontingent umfasst rund 350 Soldatinnen und Soldaten. Diese finden sich in einer Infanteriekompanie, einer Aufklärungskompanie sowie einer Transportkompanie. Darüberhinaus leisten Angehörige des Bundesheeres Dienst in verschiedenen multinationalen Elementen, wie der Militärpolizei oder dem Kampfmittelbeseitungselement, sowie in diversen Stabsfunktionen bzw. nationalen Unterstützungselementen.
Die Aufgaben sind vielschichtig und umfassen Wachdienst, Patrouillendienst, Ordnungseinsatz, Kampfmittelbeseitigung,... und die dazu erforderliche Logistik.
Stationiert sind die Österreicher in Pristina, in Pec sowie in Novo Selo. In Suva Reka und in Orahovac befinden sich Liaison and Monitoring Teams (LMT) im Einsatz. Die Aufgabe der LMT besteht darin, durch Gespräche mit der Bevölkerung und Schlüsselpersonen Informationen zu sammeln. Im tagtäglichen Austausch mit der Lokalbevölkerung erfahren die Soldaten, was die Menschen vor Ort beschäftigt. Die LMT sind somit die Augen und Ohren der KFOR.
Joint Logistic Support Group
KFOR-Kommandant Generalmajor Franco Federici übergab mit der Fahne symbolisch auch die Verantwortung über die Joint Logistic Support Group (JLSG).
Der Logistikverband stellt die Logistik für die KFOR-Truppe sicher. Die Kernaufgaben der "Joint Logistic Support Group" sind der Transport von Personen und Gütern, das einsatzraumübergreifende Koordinieren von Transporten, der Betrieb des militärischen Flughafens in Slatina/Pristina, die pioniertechnische Unterstützung und Kampfmittelbeseitigung, das Koordinieren und Steuern des RSOM-Prozesses (das ist die Unterstützung bei der Aufnahme, der Formierung und des Weitermarsches von Truppenkontingenten in ihren Einsatzraum) und die Kraftstoffversorgung für die KFOR-Truppe.
Sein Aufgabengebiet reicht vom eigentlichen Einsatzraum im Kosovo auch über dessen Nachbarstaaten hinaus und erstreckt sich von Slowenien bis nach Griechenland. Damit können Truppen und Güter über mehrere Häfen, Bahnhöfe und Flughäfen am Balkan in das Operationsgebiet zugeführt werden.
Derzeit stellt das Bundesheer neben dem Kommandanten und den Stabsoffizieren im Kommando der "Joint Logistic Support Group" auch ein Expertenteam zur Kampfmittelabwehr sowie die Transportkompanie, die auch einen Instandsetzungszug beinhaltet. Die jahrelange österreichische Beteiligung und die fachliche sowie logistische Expertise genießen große multinationale Anerkennung und tragen wesentlich zum Erfolg der KFOR-Mission bei.