Exkursion ins Burgenland
Am Dienstag, dem 31. Jänner 2023, machten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der BHAK für Führung und Sicherheit einen Ausflug ins Burgenland. Julia Habicher aus 4BK berichtet:
Von einer Geschichtsstunde über das damalige Kadetteninstitut bis zur heutigen Martinkaserne, einer Einweisung in den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz theoretisch sowie praktisch – heute erlebten wir einen Tag voller Spannung rund um das Militär im Burgenland.
Kadetteninstitut
In der Martinkaserne in Eisenstadt wurden wir vom Presseoffizier des Militärkommandos Burgenland, Herrn Major Kulterer, empfangen. Danach gingen wir durch den Eingang zu einigen Vitrinen, wo uns Herr Amtsdirektor Kovacs eine kleine Geschichtsstunde gab. Es war eine Reise in die Vergangenheit, denn das was heute die Martinkaserne darstellt war früher das k. & k. Kadetteninstitut. Da meine Kameraden und ich ebenfalls den Titel „Kadett“ tragen, war dieser Einblick in das damalige Kadetteninstitut sehr interessant für uns. Hinter dickem Glas konnte man geschichtlich wertvolle Unterlagen zur Entstehung und Nutzung der Kaserne betrachten. Bevor wir zu unserem nächsten Programmpunkt gingen, wurde uns noch erklärt wie das Burgenland zu seinem Namen kam.
Assistenzeinsatz
Nach langem Stufensteigen kamen wir im dritten Stockwerk an, wo wir in einem Raum, behängt mit den Wappen der österreichischen Bundesländer, auf den Kommandanten des Militärkommandos Burgenland warteten. Herr Brigadier Gasser gab uns eine Einweisung in den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Grenze zu Ungarn. Hierbei erklärte er uns den Auftrag der Soldaten, welche sich im Assistenzeinsatz befinden. Neben Tätigkeiten wie die Überwachung der grünen Grenze, welche sich über 350 km im Burgenland mit 66 öffentlichen Grenzübergängen erstreckt oder auch die Unterstützung der Polizei beim Transport und der Registrierung von Flüchtlingen und Migranten gilt es vor allem ein Ziel zu verfolgen: Die Verminderung illegaler Migration. Um ihren Auftrag auszuführen ist es notwendig die gefinkelten Methoden und Wege der Schlepper zu kennen. Aber wie der Name „Assistenzeinsatz“ allerdings schon verrät, handelt es sich bei diesem Einsatz nur um eine unterstützende Funktion des Heeres für die Polizei. In den Bundesländern Burgenland, Steiermark, Kärnten und Tirol sind derzeit 1.100 Soldaten im sicherheitspolizeilichen Einsatz. Ein Viertel davon stellen Berufssoldaten, ein Drittel sind Milizsoldaten und der Großteil mit 45% besteht aus Grundwehrdienern. Das Burgenland deckt mit seinen 3 Assistenzkompanien im Nord-, Mittel- sowie Südburgenland die Aufgaben des Assistenzeinsatzes ab. Dabei haben die Soldaten 6 Tage Dienst und dann 2 Tage frei. Hierzu tragen die Soldaten spezielle Ausrüstung wie Nachtsichtgeräte und Verteidigungsmittel wie Pfefferspray und eine Pistole.
In fliegendem Wechsel stieg dann der Rechtsberater des Militärkommandos Burgenland, Oberstleutnant Trimmel, aufs Rednerpult und gab uns einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen welche den Rahmen des Assistenzeinsatzes an der Grenze darstellen.
An der Grenze
Um sich nach der ganzen Theorie auch ein Bild darunter machen zu können, fuhren wir nach dem Mittagessen zu einem der Grenzübergänge. Am Grenzübergang in Siegendorf wurden wir schon von den dort eingesetzten Soldaten erwartet, welche uns gleich ihre Arbeit erklärten. Das Highlight des Tages folgte aber erst. Auf einer Wiese im Grenzgebiet war für uns neben zahlreichen Fahrzeugen, darunter ein gepanzertes Fahrzeug vom Typ Husar, auch die Polizei mit ihrer Drohne vor Ort. Staunend sahen wir bei der Simulation zu, wo man uns praktisch vor Ort zeigte, wie mit einer Gruppe von Migranten sowie dazugehörigem Schlepper verfahren wird. Spätestens nach dieser Vorführung waren wir alle begeistert von der Schnelligkeit der Soldaten und Polizisten sowie vom modernen eingesetzten Gerät. Wir bedankten uns bei den Mitwirkenden mit Flaschen des eigenen Schulbataillon-Wein.