Geschafft!
Um einen der limitierten Plätze für die Ausbildung zum Berufsoffizier zu erlangen, haben die Bewerber am Auswahl- und Aufnahmeverfahren teilzunehmen. Dieses besteht aus der Absolvierung der Kaderanwärterausbildung 2/Jäger/Berufsoffiziersanwärter sowie der Zulassungsprüfung für den Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung.
Kaderanwärterausbildung 2/Jäger/Berufsoffiziersanwärter
Am 4. Februar 2019 haben 189 Berufsoffiziersanwärter am Truppenübungsplatz Bruckneudorf das diesjährige Auswahl- und Aufnahmeverfahren unter der Leitung des Institutes Jäger der Heerestruppenschule begonnen.
Die Kaderanwärterausbildung 2/Jäger/Berufsoffiziersanwärter dient der Ausbildung zum Jägergruppenkommandanten, aber auch zur Steigerung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit. Am Ende der sechs-monatigen Ausbildung sind Wissen und Fertigkeiten bei einer Prüfung unter Beweis zu stellen. Die Überprüfung der Führungsfähigkeit im Gefecht erfolgte am Truppenübungsplatz Bruckneudorf. Dabei mussten die Berufsoffiziersanwärter ihre Fähigkeit eine Jägergruppe bei einer Normaufgabe im Gefecht zu führen unter Beweis stellen.
Vom 6. bis zum 9. August 2019 erfolgte an der Militärakademie der zweite Teil der Prüfung: Der Beweis der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Dabei wurden die Kraft- und Ausdauerleistungsfähigkeit der Bewerberinnen und Bewerber überprüft. Es waren dazu die Hindernisbahn zu überwinden, 2400 Meter zu laufen sowie 300 Meter zu schwimmen. Die militärischen Grundanforderungen wurden im „Militärspezifischen Test" überprüft. Damit werden berufsspezifische Aufgabenstellungen, wie das Bewegen im Gelände mit Ausrüstung und Gepäck oder das Bergen eines Verwundeten in die nächste Deckung simuliert und können so beurteilt werden.
Der positive Abschluss der Prüfung bildete die Voraussetzung für die Beförderung zum Zugsführer sowie die Berechtigung zur Teilnahme am anschließenden Aufnahmeverfahren für den Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung.
Aufnahmeverfahren
Gemäß Fachhochschul-Studiengesetz ist ein Aufnahmeverfahren durchzuführen, wenn die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber für einen Studiengang die Zahl der vorhandenen Plätze übersteigt.
Vom 12. bis zum 16. August 2019 wurde deshalb das Aufnahmeverfahren um die vom Bundesministerium für Landesverteidigung geförderten 107 Studienplätze am Fachhochschul-Bachelorstudienganges Militärische Führung durchgeführt.
104 Absolventen der diesjährigen Kaderanwärterausbildung 2/Jäger/Berufsoffiziersanwärter, 29 Seiteneinsteiger, zehn Kadetten aus Bosnien-Herzegowina sowie ein ziviler Bewerber stellten sich der Herausforderung.
Überprüft wurden die einschlägige berufliche Qualifikation und Erfahrung, die physische Leistungsfähigkeit, die vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse und die personale-, die sozial-kommunikative Kompetenz sowie die Aktivitäts- und Handlungskompetenz der einzelnen Bewerberinnen und Bewerber.
Dafür wurden verschiedenste Verfahren angewendet, welche eine objektive Durchführung, Auswertung und Interpretation der Leistungen der Bewerberinnen und Bewerber ermöglichten. Die dabei erfolgte Potenzialfeststellung bildet, gemeinsam mit einer Stärken- und Schwächenanalyse im Rahmen der Ausbildung, die Basis für die weitere Kompetenzentwicklung.
Beförderung
107 österreichische Offiziersanwärter, die zehn Kadetten aus Bosnien-Herzegowina sowie der zivile Studienwerber erhielten einen Studienplatz. Damit wird der neue Jahrgang mit einer Gesamtstärke von 118, darunter sechs Frauen, mit der Truppenoffiziersausbildung beginnen.
Mit der Zulassung in die Offiziersausbildung geht auch die Trageerlaubnis für den Dienstgrad Fähnrich einher. Die Beförderung erfolgte persönlich durch den Akademiekommandanten, Generalmajor Karl Pronhagl.
Der Kommandant des Akademikerbataillons Oberst Gerhard Fleischmann verlieh als Zeichen der Zugehöigkeit das Bataillonsabzeichen.
Kadetten aus Bosnien und Herzegowina
Eine Besonderheit des diesjährigen Auswahl- und Aufnahmeverfahrens stellt die Teilnahme von zehn Offiziersanwärtern aus Bosnien und Herzegowina dar.
Nach einem Jahr Sprachausbildung, der erfolgreichen Absolvierung der Kaderanwärterausbildung 1 sowie der Kaderanwärterausbildung 2 und dem Bestehen des Auswahl- und Aufnahmeverfahrens nehmen die zehn nun gemeinsam mit ihren österreichischen Kameraden an der dreijährigen Truppenoffiziersausbildung teil. In ihrem Heimatland den Dienstgrad Wachtmeister führend, tragen auch sie nun die Verwendungsbezeichnung Fähnrich.
Dies Basis für dieses Ausbildungsvorhaben ist ein entsprechendes Abkommen zwischen dem österreichischen den dem bosnisch-herzegowinischen Verteidigungsministerium. Damit soll die weitere Annäherung Bosnien und Herzegowinas an die Europäische Union unterstützt werden.