Hinterhalt im scharfen Schuss
Jedes Ausbildungsthema der Führungsausbildung ist auch im scharfen Schuss zu trainieren. Grundsätzlich ist für ein Scharfschießen die vorhandene militärische Infrastruktur, d.h. Schießplätze und Truppenübungsplätze, zu nutzen. Die Vorschriftenlage lässt aber auch Schießen außerhalb, d.h. im freien Gelände zu.
Schießen im freien Gelände
Um eine Gefährdung auszuschließen kommen als Zielräume nur abgelegene, verkehrsarme und unbewohnte Räume in Betracht. Die Zustimmung der Grundeigentümer zur vorübergehenden Benützung ihrer Grundstücke ist zwingend einzuholen.
Durch den Leitenden des Schießens ist das Schießen nach den Vorgaben der "Dienstvorschrift für das Bundesheer: Sicherheitsbestimmungen für das Scharfschießen" zu planen. Der Antrag auf Genehmigung zur Durchführung des Scharfschießens im Freien Gelände ist gemeinsam mit den erstellten Sicherheitsunterlagen an die zuständige Abteilung im Bundesministerium für Landesverteidigung vorzulegen. Diese prüft den Antrag hinsichtlich Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen und zieht dazu auch Experten des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik zurate.
Nach Genehmigung ist die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde schriftlich mit dem Ersuchen um Kundmachung zu verständigen.
Mehr Informationen über die Planung und Durchführung eines Schießens im freien Gelände finden sich in einem Beitrag in der Zeitschrift Truppendienst.
Praktisch Erleben
Um die weite Anfahrt auf einen Truppenübungsplatz nicht durchführen zu müssen, fiel für das Gefechtsschießen im Rahmen der Führungsausbildung "Asymmetrische Einsatzführung" die Entscheidung zur Durchführung eines Schießens im freien Gelände. Ein Geländeabschnitt im Gemeindegebiet von Rohr im Gebirge bot dazu optimale Voraussetzungen. Die Durchführung des Schießens im freien Gelände sollte den Fähnrichen aber auch die generelle Möglichkeit zur Durchführung eines derartigen Schießvorhabens zeigen und erleben lassen. In der Lehrveranstaltung Ausbildungsplanung wurden bzw. werden die Vorschriften-seitigen Vorgaben für dieses Schießen erarbeitet.
Zugsgefechtsschießen
Der Jahrgang "Generalmajor Sommer" führte deshalb am Donnerstag, dem 16. Februar 2023 drei Zugsgefechtsschießen durch. Gegliedert in drei Züge, wurde durch die Fähnriche jeweils ein Hinterhalt im scharfen Schuss durchgeführt. Zum Einsatz gebracht wurden Sturmgewehre, Maschinengewehre und Panzerabwehrrohre. Das Schießen diente dazu die Führungsfähigkeit der in Kommandantenfunktionen eingeteilten Fähnriche zu verbessern.
Hochrangige Besucher
Die Besonderheit eines derartigen Schießens motivierte auch hochrangige Personen dem Schießen als Zuseher beizuwohnen. So konnte sich nicht nur der Akademiekommandant, sondern auch Generalleutnant Erich Csitkovits, der Überleitungsverantwortliche der Direktion 3, Mag. Markus Sauer, der Bezirkshauptmann des Bezirkes Wiener Neustadt, Oberst Michael Lippert, der stellvertretende Militärkommandant von Niederösterreich, der Wiener Neustädter Stadtrat Franz Piribauer sowie eine Abordnung des Bundesministerium für Inneres, bestehend aus Angehörigen der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, der Landespolizeidirektion Niederösterreich sowie dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, vor Ort von der Leistungsfähigkeit der Fähnriche überzeugen.
Fotoalbum
Fotos: Daniel Trippolt und Paul Kulec
Mehr Bilder vom Gefechtsschießen finden sich im Flickr-Fotoalbum.