Hinterhalt & Überfall
Jedes Ausbildungsthema der Führungsausbildung ist auch im scharfen Schuss zu trainieren. Grundsätzlich ist für ein Scharfschießen die vorhandene militärische Infrastruktur, d.h. Schießplätze und Truppenübungsplätze, zu nutzen. Die Vorschriftenlage lässt aber auch Schießen außerhalb, d.h. im freien Gelände zu. Ausbildungsvorhaben können dadurch zeitsparend und realitätsnah gestaltet werden.
Sicherheitsbestimmungen
Um eine Gefährdung auszuschließen kommen als Zielräume nur abgelegene, verkehrsarme und unbewohnte Räume in Betracht. Die Zustimmung der Grundeigentümer zur vorübergehenden Benützung ihrer Grundstücke ist zwingend einzuholen.
Durch den Leitenden des Schießens ist das Schießen nach den Vorgaben der "Dienstvorschrift für das Bundesheer: Sicherheitsbestimmungen für das Scharfschießen" zu planen. Der Antrag auf Genehmigung zur Durchführung des Scharfschießens im Freien Gelände ist gemeinsam mit den erstellten Sicherheitsunterlagen an die zuständige Abteilung im Bundesministerium für Landesverteidigung vorzulegen. Diese prüft den Antrag hinsichtlich Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen und zieht dazu auch Experten des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik zurate.
Nach Genehmigung ist die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde schriftlich mit dem Ersuchen um Kundmachung zu verständigen.
Praktisch Erleben
Um die weite Anfahrt auf einen Truppenübungsplatz nicht durchführen zu müssen, fiel für das Gefechtsschießen im Rahmen der Führungsausbildung "Asymmetrische Einsatzführung" die Entscheidung zur Durchführung eines Schießens im freien Gelände. Ein Geländeabschnitt im Gemeindegebiet von Lanzenkirchen bot dazu optimale Voraussetzungen. Die Durchführung des Schießens im freien Gelände sollte den Fähnrichen aber auch die generelle Möglichkeit zur Durchführung eines derartigen Schießvorhabens zeigen und erleben lassen. In der Lehrveranstaltung Ausbildungsplanung wurden bzw. werden die Vorschriften-seitigen Vorgaben für dieses Schießen erarbeitet.
Zugsgefechtsschießen
Der Jahrgang "General Körner" führte deshalb am Donnerstag, dem 10. Februar 2022 insgesamt sechs Zugsgefechtsschießen durch. Gegliedert in drei Züge, wurde durch die Fähnriche je einmal ein Hinterhalt sowie ein Überfall im scharfen Schuss durchgeführt. Zum Einsatz gebracht wurden Sturmgewehre, Maschinengewehre und Panzerabwehrrohre. Das Schießen diente dazu die Führungsfähigkeit der in Kommandantenfunktionen eingeteilten Fähnriche zu verbessern.
Hochrangige Besucher
Die Besonderheit eines derartigen Schießens motivierte auch hochrangige Personen dem Schießen als Zuseher beizuwohnen. So konnten sich Generalmajor Robert Prader, der stellvertretende Kommandant der Streitkräfte, Bernhard Karnthaler, der Bürgermeister von Lanzenkirchen, der Wiener Neustadter Stadtrat Franz Piribauer sowie Prof. Dr. Ojan Assadian, der Leiter des Landesklinikums Wiener Neustadt, vor Ort von der Leistungsfähigkeit der Fähnriche überzeugen.
Fotoalbum
Mehr Bilder vom Gefechtsschießen finden sich im Flickr-Fotoalbum.