Ich hatte einen Kameraden…
An Allerseelen gedenken die Gläubigen der römisch-katholische Kirche der Verstorbenen. Auch an der Militärakademie wird alljährlich an diesem Tag der verstorbenen, verunglückten und gefallenen Kameraden gedacht.
So wurde am Akademiefriedhof am Gedenkstein für die tödlich verunglückten Militärakademiker durch den Kommandanten des Akademikerbataillons ein Kranz niedergelegt.
Der gefallenen Absolventen der Theresianischen Militärakademie wurde am „Denkmal der 1400“ gedacht. Das Denkmal der 1400 hieß einst „Denkmal der vor dem Feind gebliebenen ehemaligen Zöglinge der Akademie“ und wurde am 23. Mai 1880 feierlich enthüllt. Die Namen der 300 von 1757 bis 1880 gefallenen Absolventen der Militärakademie sind dort zu lesen. 1927 kamen die Namen von 600 Gefallenen des Ersten Weltkriegs und 1959 jene 500 gefallenen Militärakademiker des Zweiten Weltkriegs hinzu. Insgesamt erinnert dieses imposante Denkmal heute an 1.400 gefallene Absolventen der Theresianischen Militärakademie. Diese Zahl gibt ihm den heutigen Namen.
Zur Erinnerung an die im Dienst verunglückten Offiziere der 2. Republik legte an deren Denkmal der Kommandant der Militärakademie einen Kranz nieder.
Die militärische Allerseelenfeier der Garnison Wiener Neustadt fand am Denkmal am Domplatz statt. Neben der Ehrenformation waren auch Abordnungen der einzelnen Organisationselemente der Militärakademie, der anderen Dienststellen der Garnison sowie des privilegierten uniformierten Bürgerkorps angetreten. Vertreter der Behörden, der Stadtverwaltung und der Einsatzorganisationen sowie ehemalige Angehörige der Militärakademie waren Gäste des Festaktes. Der Garnisonskommandant und Kommandant der Militärakademie, Generalmajor Karl Pronhagl, Landtagsabgeordneter Stadtrat Franz Dinhobl für die Statutarstadt Wiener Neustadt sowie Dr. Rudolf Rammel für den Österreichischen Kameradschaftsbund legten Kränze nieder und gedachten der Opfer der Kriege.
Die Ehrenformation für die vier Kranzniederlegungen wurde durch den 1. Jahrgang gestellt, die musikalische Umrahmung erfolgte durch die Militärmusik Burgenland.
Allerheiligen und Allerseelen
Der Allerheiligentag hat seinen Ursprung im 4. Jahrhundert in der Osthälfte des Römischen Reiches. Im Zuge der Christenverfolgungen war die Zahl der Märtyrer rasant angestiegen, sodass es erforderlich war, einen Festtag für all jene Heiligen einzuführen, denen im kirchlichen Kalender kein eigener Gedenktag eingeräumt werden konnte. 835 legte Papst Gregor IV. Allerheiligen auf den 1. November fest.
Die Wurzeln von Allerseelen gehen zurück auf das Jahr 998. In diesem Jahr bestimmte der Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, Odilo, den Tag nach Allerheiligen als Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen fest und dass an diesem Tag derer durch Gebet und Messe zu gedenken sei. Die offizielle Festsetzung des Gedenktages erfolgte aber erst viel später. Aufgrund der vielen Verstorbenen des Ersten Weltkrieges bestimmte im Jahr 1915 Papst Benedikt XV. Allerseelen als Hochfest.
Dass sich das Totengedenken mehr und mehr auf den Allerheiligentag verschoben hat, hat vor allem pragmatische Gründe, schließlich ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag.