Ich höre auf zu leben, aber ich habe gelebt!
Geboren im Dezember 1936, erlebte Gerhard Buzek schon sehr bewusst die harten Zeiten des 2. Weltkrieges und der darauffolgenden Jahre des Aufbruchs und des Aufbaus.
Nach seiner Matura entschloss er sich, die militärische Laufbahn einzuschlagen und Offizier im Österreichischen Bundesheer zu werden. Wesentliche Motivation dafür war für ihn die Aussicht, im beruflichen Leben mit Menschen arbeiten zu können.
In den Bergen Tirols
Mit Beendigung der Offiziersausbildung im Dezember 1957 wurde er nach Tirol versetzt, wo er eine abwechslungsreiche Dienstzeit erlebte. Er diente insgesamt mehr als 20 Jahre in den Garnisonen Landeck, Imst, Kufstein und Lienz. Kommandantenverwendungen wechselten mit Stabsverwendungen, wobei er klarerweise die jeweiligen Kommandantenverwendungen mehr genoss!
Einen ersten Höhepunkt in seiner Laufbahn stellte dabei sicherlich 1975 die Übernahme der Führungsverantwortung als Kommandant des Jägerbataillons 24 dar.
Kommandant Akademikerbataillon
Ende der 70er Jahre, Anfang der 80er Jahre folgte eine kurze Verwendung in der Zentralstelle des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Danach wechselte er an die Theresianische Militärakademie. Ihm wurde aufgrund seiner beeindruckenden Laufbahn und der damit verbundenen umfassenden Kompetenzen, die äußerst verantwortungsvolle Aufgabe als Kommandant des Akademikerbataillons übertragen. Er führte dabei das traditionsreiche Akademikerbataillon an der Theresianischen Militärakademie mit viel Umsicht und großem Erfolg.
In weiterer Folge fungierte er als Hauptlehroffizier Infanterie und hat auch in dieser Funktion wesentlichen Einfluss auf die Bildung von jungen Offizieren genommen. Oberst Gerhard Buzek war insgesamt 10 Jahre lang in sehr verantwortungsvollen Dienstverwendungen an der Theresianischen Militärakademie tätig und prägte damit Generationen von Offizieren.
Für ihn war schon immer klar, dass Soldaten Menschen mit Gefühlen, Familien und Bedürfnissen sind und eine effektive Landesverteidigung schlussendlich nur im Kontext aus guter Ausbildung, Überzeugung und Motivation funktionieren kann.
(Un-)Ruhestand
Krankheitsbedingt musste er dann im Jahr 1991 vorzeitig in den Ruhestand übertreten. Hatte ihn zunächst noch seine Krankheit behindert, gelang ihm durch hartes Training und dank der Kunst der Ärzte, seine Krankheit zumindest soweit in den Griff zu kriegen, dass er vom Ruhestand in den Unruhestand wechseln konnte.
Im Wesentlichen beschäftigten ihn zwei Schienen, die natürlich miteinander zusammenhängen: das Thema Führung/Leadership/Management und das Ausleben seiner künstlerischen Ader.
Er gab seine umfassenden Erfahrungen im Bereich Führung in Seminaren und Coachings, sowohl in der Wirtschaft als auch an Hochschulen in beeindruckender Weise weiter. Seine Heimat waren aber vor allem auch die Berge. Hier fühlte er sich richtig wohl, sei es als Bergführer oder als Schilehrer.
Daneben verwirklichte er sich als Maler und Bildhauer. Er wollte auch unbedingt etwas für seine „alte“ Wirkungsstätte, die Theresianische Militärakademie, tun. So schuf er eine vielbeachtete Skulptur, die wie könnte es anders sein, „Führen“ versinnbildlicht.
Nicht nur dadurch wird Gerhard Buzek an der Theresianischen Militärakademie unvergessen bleiben.