Im Notfall ist richtiges Handeln gefragt
„Jede Schule muss Notfallpläne zu bestimmten Situationen erarbeiten!“ betonte Frau HR DDr. Andrea Richter, Leiterin des schulpsychologischen Dienstes der Bildungsdirektion NÖ.
Das am 9. November 2022 abgehaltene Seminar begann mit der wichtigen Klärung der Begriffe „Krise“ und „Notfall“ aus psychologischer Sicht, die im gewöhnlichen Sprachgebrauch meist falsch oder synonym verwendet werden. Eine Krise besteht aus drei wichtigen Merkmalen: Sie treten unerwartet und ohne Vorwarnung ein, sie lösen eine bedrohliche bzw. gefährliche Lage an der Schule aus und für diese Art der Bedrohlichkeit gibt es an der Schule (noch) kein Lösungskonzept! Erst wenn diese drei Merkmale gegeben sind spricht die Expertin der Schulpsychologie von einer Krise, ansonsten handle es sich um einen Notfall.
Deshalb sei es für jede Schule unerlässlich, sich auf Krisen mit Plänen und Strategien vorzubereiten, damit im Falle des Falles keine Krise, sondern ein Notfall mit entsprechenden Handlungsplänen vorliegt. An jeder Schule sollte es zu unterschiedlichen Notfällen Checklisten geben, was im Notfall zu tun sei.
Ebenso stellte die Schulpsychologin praktische Handlungsanleitungen für Lehrer vor, wie in einem Notfall mit Medienvertretern umgegangen werden sollte und wie Behörden unterstützt werden können. Auch die Informierung von Eltern und Erziehungsberechtigten von am Notfall beteiligten und unbeteiligten Schülern wurde vorgestellt.
Nach der Theorieeinheit kam das praktische Arbeiten. Die Lehrer wurden in Gruppen eingeteilt und mussten für ein vorgegebenes Szenario einen Notfallplan entwickeln. Da für die Erledigung nur ein begrenzter Zeitrahmen vorgegeben wurde, musste man sich auf die wichtigsten Handlungspunkte zur Bewältigung des Notfalles beschränken – wie in der Realität.
In einer Krise müssen die Schulstrukturen erhalten bleiben und die Notfallpläne herangenommen und vom Schulleiter gemeinsam mit seinen Lehrern systematisch abgearbeitet werden!
Im Anschluss an das Seminar fand am Veranstaltungsort ein "Come Together" mit dem Akademiekommandanten, Generalmajor Karl Pronhagl, statt. Dieser präsentierte die aktuellen Ausbildungsprojekte und Umbauvorhaben der Militärakademie, um den neu hinzugekommenen Lehrkräften der BHAK für Führung und Sicherheit einen Einblick in die Tätigkeiten am "Campus MilAk" zu geben. Im Anschluss fand ein gemütliches Beisammensein statt.
Beitrag erstellt von Serge Claus und Raphael Messner