Jahreswechsel 2022/2023
Unter den Eindrücken eines nicht vorstellbaren Krieges in unserer unmittelbaren Nachbarschaft und den nahezu kulminierenden, gesellschaftspolitischen Herausforderungen können wir dennoch auf ein erfolgreiches Ausbildungsjahr 2022 zurückblicken. Unter Zeitdruck legten wir unter dem Arbeitsbegriff „Reorganisation der Akademien“ im 1. Quartal einen zukunftsweisenden Strukturvorschlag vor, welcher hoffentlich in absehbarer Zeit umzusetzen sein wird.
Ausbildung, Bildung und Forschung
Im Institut für Offiziersausbildung wurde in Ergänzung zum Fachhochschul-Bachelorstudiengang „Militärische Führung“ ein Fachhochschul-Bachelorstudiengang zur Ausbildung zum IKT- Offizier gestartet. Ein erfolgreiches Audit im Herbst zeigt von der Qualität unserer Studiengänge, sowohl an der Landesverteidigungs- als auch Militärakademie.
In Umsetzung der Westbalkaninitiative studieren nunmehr Kadetten aus Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro an unserer Bildungseinrichtung. Die Ausprägung unserer Internationalisierung zeigt sich nicht nur in einem „Internationalen Semester“ an unserer Akademie, sondern auch durch Entsendungen unserer Studierenden in nahezu jede europäische Militärakademie, in die Vereinigten Staaten von Amerika und erstmals auch nach Kanada.
Unter Anwesenheit deren stellvertretenden Verteidigungsministers erfolgte erstmals die Sponsion und Beförderung zum Leutnant für fünf Offiziere aus Bosnien und Herzegowina.
Als unseren Beitrag zum Regierungsprogramm setzten wir das Projekt „Miliz erleben“ weiter fort, und der Ausmusterungsjahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg“ bereiste Brüssel, um vor Ort vertiefende Einblicke in die EU und die NATO zu erhalten.
Im Institut für Offiziersweiterbildung konnten im Berichtsjahr zahlreiche Kursteilnehmer bei einer Vielzahl von angebotenen Lehrgängen und Seminaren begrüßt werden. Neben all diesen Lehrtätigkeiten setzte das Lehr- und Forschungspersonal wesentliche Akzente in Richtung „Digitalisierung der Stabsarbeit“. Hervorzuheben sind auch die externen Ausbildungsunterstützungen des Institutes für den Studiengang „Polizeiliche Führung“, die Fachhochschule Wiener Neustadt und die TÜV Austria Akademie.
Die Entwicklungsabteilung konnte ihre Kapazitäten und Expertise als Kompetenzzentrum für „Digitales Lernen“ sowie Simulation im Bundesheer weiter ausbauen, was durch Inanspruchnahme der Leistungen auch von externen Bedarfsträgern unterstrichen wird. Mit der vielmals angefragten Expertise zum Themenbereich „Blackout“ sowie der Analyse aktueller, bewaffneter Konflikte leistet diese Abteilung nicht nur für die Theresianische Militärakademie, sondern für das gesamte Bundesheer wesentliche Entwicklungsarbeit.
Buchpräsentationen, Symposien und Forschungsarbeiten sind Zeichen unseres Bestrebens um eine aktuelle Bildung.
Die Kadettinnen und Kadetten der BHAK für Führung und Sicherheit zeigen hohen Leistungswillen und werden mit ihrem Auftreten der Einzigartigkeit dieser Schule gerecht. Wiederum führten wir im Rahmen von „Camp Green“ eine erlebnisreiche Outdoor-Ausbildung durch. Die durchgeführten Praktika an zahlreichen Dienststellen des Bundesheeres beweisen, welche Synergien nicht nur zwischen dieser Schule und der Militärakademie entstehen können, sondern mittlerweile weit über die Grenzen des Campus hinaus.
Ausbildungsverantwortlich auch für Grundwehrdiener freuen wir uns einerseits über überdurchschnittlich positive Rückmeldung durch diese und andererseits die Bereitschaft Einzelner, nach dem Grundwehrdienst weiterhin im Bundesheer zu dienen.
Zweifelsohne ein Höhepunkt für nahezu alle Angehörigen der Militärakademie war die Ausbildungsübung „Eisenerz 22“. Unseren Militärakademikerinnen und Militärakademikern wollten wir damit ein Üben im freien Gelände und hier vorwiegend im bebauten Gebiet ermöglichen. Das Institut für Offiziersweiterbildung widmete sich dem Thema „Urban Operations“ und die Entwicklungsabteilung übte unter Einsatz mobiler Simulation mit dem Krisenmanagement der Stadt Eisenerz.
Unsere Absolventen
Zahlreiche Ausmusterungsjubiläen zeigten die Verbundenheit unserer Absolventen mit der Militärakademie, und anderseits wollen wir auch unsere Wertschätzung entgegenbringen. Auch die Zusammenarbeit mit der „Vereinigung Alt-Neustadt“ konnte weiter vertieft werden.
„Third Mission“
Auch 2022 wurden weder der Burgball noch ein Neujahrsempfang veranstaltet. So erfreulicher, dass Mitte des Jahres 2022 das Landesklinikum Wr. Neustadt und die Theresianische Militärakademie eine Partnerschaft begründeten.
Inside Militärakademie
Einen Überblick über die quantitativ erbrachten Leistungen liefert "Inside Militärakademie", die Leistungsbilanz des Ausbildungsjahres 2022.
Zusammenfassung
Rückblickend betrachtet war das Ausbildungsjahr von beeindruckenden Anstrengungen und Bemühungen im Sinne des Ganzen nach Innen und Außen geprägt. Es ist uns im abgelaufenen Jahr hoffentlich gelungen, nicht nur die Theresianische Militärakademie, sondern das gesamte Österreichische Bundesheer in einem positiven Licht zu repräsentieren.
Mein aufrichtiger Dank gebührt den Offizieren, Unteroffizieren und Zivilbediensteten der Theresianischen Militärakademie, dem Lehrkörper der BHAK für Führung und Sicherheit, den Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärtern, den Lehrgangs- und Seminarteilnehmern, den Kadettinnen und Kadetten sowie allen Grundwehrdienern für die erbrachte Dienstleistung im abgelaufenen Jahr. Sie alle haben mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur gemeinsamen Auftragserfüllung geleistet.
Ein großer Dank gebührt auch den, die Militärakademie unmittelbar unterstützenden Dienststellen: Dem Dienstbetrieb 2 des Militärkommandos Niederösterreich, vor allem der Betriebsstaffel Burg, dem Militärischen Servicezentrum 5, der truppenärztlichen Ambulanz Burg sowie den Angehörigen des Militärordinariats.
Ebenso gilt dieser Dank allen vorgesetzten und benachbarten Dienststellen und den Vertretern unsere Garnisonsstadt, welche unsere Auftragserfüllung so breit unterstützen!
Ausblick 2023
Weiterhin bestrebt um aktuelle und zeitgemäße Schul-, Aus- und Weiterbildung wird auch 2023 geprägt von einem umfassenden Ressourcenmanagement. Für den Campus Theresianische Militärakademie wurden hinsichtlich Renovierung der Daun-Kaserne sowie Neuerrichtung eines Unterkunfts- sowie eines Wirtschaftsgebäudes entscheidende Weichen gestellt.
In Fragen Mobilität sowie persönlicher Ausrüstung und Ausstattung werden gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung Wege zu finden sein, um unseren angehenden Offizierinnen und Offizieren in ihrer zukünftigen Führungs- und Ausbildungsverantwortung die „richtigen Bilder“ zu vermitteln.
Als Militärakademie werden wir ebenso gefordert sein, unseren Beitrag im Rahmen der durch das Bundesministerium für Landesverteidigung eingeleiteten Personaloffensive für 2023 zu tätigen.
ES LEBE UNSERE THERESIANISCHE MILITÄRAKADEMIE!