Jahrgang Starhemberg
Am 23. September 1973 schlossen 54 Angehörige des Jahrganges "Starhemberg" die Ausbildung zum Truppenoffizier ab und wurden feierlich ausgemustert. Vom 28. bis 30. September verweilten 25 Jahrgangsmitglieder mit ihren Angehörigen und den Witwen der verstorbenen Kameraden in Wiener Neustadt um das 50-jährige Ausmusterungsjubiläum zu feiern.
Allee der Jahrgänge
Am Nachmittag des 28. September 2023 hat sich der Jahrgang Starhemberg in der "Allee der Jahrgänge" verewigt. In Anwesenheit einer Abordnung des Jahrganges durfte Jahrgangssprecher Brigadier i.R. Hans Roseneder den Stein mit dem Jahrgangsabzeichen enthüllen.
Abends wurde im Rahmen eines Abendessens das Wiedersehen gefeiert und Erinnerungen über die gemeinsamen Jahre an der Akademie, sowie vom ehemaligem Dienstgeschehen ausgetauscht.
Andacht
Am Freitag den 29. September begann das Zusammensein mit einem Gruppenfoto des Jahrgangs, seiner Festgäste und der Angehörigen beim Maria-Theresien-Denkmal. Dies war auch die erste Gelegenheit zu einem Zusammentreffen von Akademiekommandant Generalmajor Karl Pronhagl mit Georg Adam Starhemberg, Nachfahre des Jahrgangspatrons und derzeitiges Oberhaupt der Familie Starhemberg, dem ehemaligen Akademiekommandanten, General i.R. Johann Philipp, sowie den 25 Angehörigen des Jahrganges mit deren Begleitung.
Danach wurde in der St. Georgs-Kathedrale mit der geistlichen Begleitung durch Militärdekan Stefan Gugerel der Jahrgangswimpel gesegnet und der 18 toten Kameraden sowie der verstorbenen Kommandanten, Offiziere und Lehrer im Rahmen einer Kerzenmeditation gedacht. Dies wurde würdevoll von einem Bläserquintett der Gardemusik begleitet.
Festveranstaltung
Nach einer kurzen Pause versammelten sich die Teilnehmer der Festversammlung im Maria-Theresien-Rittersaal - dem Festsaal der Akademie - zur Feierstunde. Dabei hatte der Jahrgangssprecher, Brigadier i.R. Hans Roseneder, die ehrenvolle Aufgabe die Festgemeinde und im Besonderen die Bundesministerin für Landesverteidigung, Mag. Klaudia Tanner, sowie der Chef des Generalstabes, General Rudolf Striedinger, in seiner Funktion als Präsident der Vereinigung Alt-Neustadt begrüßen zu dürfen.
Verteidigungsministerin Tanner gratulierte zum Jubiläum, dankte für die Dienstleistung in Erwähnung der damals schwierigen politischen Situation bezüglich der Wehrpolitik, betonte den Aufwärtstrend in der Sicherheitspolitik durch klare gesetzliche Regeln, wodurch eine planbare Finanzierung zur materiellen und organisatorischen Weiterentwicklung des Österreichischen Bundesheeres Realität ist. Ein gemeinsames Foto der Festversammlung mit der Verteidigungsministerin bildete den Schlusspunkt ihrer kurzen Anwesenheit.
Der Chef des Generalstabes betonte am Beginn seiner Ansprache den Stellenwert des Absolventenvereines, erwähnte vor allem für die Herren im Ruhestand die Bedeutung des Vereines und verwies dabei auf einige Möglichkeiten der Kontaktpflege. Er setzte in seinem Referat den begonnen Gedanken der Verteidigungsministerin - der Verbesserung der Wehrbereitschaft - in Form einer konkreten Information bezüglich von Beschaffungsvorhaben und Verbesserung der Infra- und Personalstruktur fort und endete mit dem Appell an die Festversammlung diese Bemühungen im täglichem, gesellschaftlichem Umgang zu unterstützen.
Überaus bemerkenswert waren die Ausführungen des "Jahrgangspaten", Georg Adam Starhemberg. In seiner Ansprache stellte er die derzeitige gesellschaftspolitische Situation in nationaler aber auch internationaler Sicht dar. Er appellierte an einen neuen Gemeinschaftssinn, stellte die Pflege der sozialen Marktwirtschaft als eine wichtige Einrichtung zur sozialen Ausgleiches und damit als Basis des sozialen Friedens in die Mitte seiner Ausführungen. Georg Adam Starhemberg endete mit dem Ersuchen diese Gedanken aktiv weiter zu tragen und wünschte den Angehörigen des Jahrganges in diesem Sinne noch eine gute Zeit.
Die Ausführungen von Univ.Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner, gedacht als "Blick zurück" zeigten wichtige politische "Eckpunkte" der damaligen sicherheitspolitischen Situation auf. Während dieser Ansprache wurde den Hörern bewusst, welche zahlreichen und wechselhaften politischen Umstände ihre lange Diensttätigkeit mittel und unmittelbar beeinflusst haben.
Ein Videoclip beleuchtete - Blitzlichtern gleich - zu Beginn den Verlauf der 50 Jahre. Ein Video beim Jahrgangsbaum zeigt die Abordnung bei der Enthüllung der Jahrgangstafel; dies brachte zum Ausdruck, dass der Jahrgang "Starhemberg" über seine menschliche Lebenserwartung hinaus über den Baum mit der "Alma Mater Theresiana" verbunden bleibt.
Burghofkonzert & Festakt zur Verabschiedung
Im wunderschönen Burghof-Ambiente wurde von der Gardemusik ein atemberaubendes Konzert geboten. Der Jahrgang "Starhemberg" nahm als Zuhörer teil und durfte sich von den Wiener Musikern und Musikerinnen akustisch verwöhnen lassen.
Im Anschluss an das Konzert fand am Maria-Theresien-Platz der Festakt zur Verabschiedung des Jahrganges „General Körner“ von der Militärakademie statt. Die Veranstaltung wurde nicht nur akustisch aufgrund der Aufführung des "großen österreichischen Zapfenstreiches", sondern auch optisch durch eine atemberaubende Lasershoweinlage als ein erlebenswertes Ereignis wahrgenommen.
Als Abschluss des gelungenen Abends fanden sich der Jahrgang "Starhemberg" und viele geladenen Ehrengäste zur Freude des Gaumens in den Alt-Neustädter-Saal ein und ließen den Abend mit tollen Gesprächen an einem hervorragenden Buffet ausklingen.
Tag der Leutnante
Am Samstag durfte der Jahrgang "Starhemberg" den Festakt zum "Tag der Leutnante" miterleben. Hier kamen viele Erinnerungen an die eigene Ausmusterung hoch.
Am Nachmittag ging es dann weiter zur Parade auf die Grazer Straße. Der Jahrgang "Starhemberg" stand dabei unmittelbar neben der Ehrentribüne und konnte wieder aus nächster Nähe das Aufgebot der Luft- und Landstreitkräfte wahrnehmen. Diesmal war alles etwas leiser, jedoch kam bei einem Kameraden des Jahrganges "Starhemberg" sehr viel Jubel und Emotion auf als die Panzer den Erdboden vibrieren ließen und mit viel Lärm und Gestank vorbeifuhren. Auf einem Panzern ist er nämlich auch vor 50 Jahren als Kommandant gesessen.
Die Absolventen und Angehörige des Jahrganges kamen danach noch im Burghof zusammen und ließen das Treffen bei einem altbewährten Gulasch aus der Gulaschkanone ausklingen, ehe es zur Verabschiedung kam und sich der Jahrgang zufrieden und gesättigt in verschiedene Bundesländer auf den Heimweg gemacht hatte.