Meist kommt es anders als geplant – 2.0
Eigentlich wollten wir heute einen Bericht über den Abschluss des 4. Führungs- und Stabslehrganges – Modul Bataillon online stellen, doch meist kommt es anders als geplant.
Der Lehrgang, der eigentlich vom 17. Februar 2020 für fünf Wochen am Institut für Offiziersfortbildung abgehalten werden sollte, stellte nicht nur das Lehrpersonal vor neue Herausforderungen, er war auch geprägt von ständigen Lageänderungen und Neuplanungen. Schon zu Beginn des Lehrganges Mitte Februar waren die Auswirkungen des COVID-19-Virus in China auch in Österreich schon ersichtlich. Zu dieser Zeit war die Hoffnung noch gegeben, dass die Ausbreitung innerhalb Europas und vor allem in Österreich nicht in diesem Ausmaß erfolgen wird. Leider sollte sich diese Hoffnung in den nächsten Wochen zerschlagen.
Nach den ersten beiden Wochen in denen das taktische Führungsverfahren, das Arbeiten in einem Stab als Führungsfunktion eines Stabsbereiches, der Einblick in die Persönlichkeitsbildung und Gruppendynamik und der Bereich Einsatzunterstützung im Vordergrund standen, wurde die Verlegung zum Führungssimulator nach Thun in der Schweiz immer unwahrscheinlicher. Die Verlegung war als Highlight und Abschluss des Lehrganges gedacht, bei der im Zuge eines stabsdienstlichen Verfahrens das Gelernte am Simulator umgesetzt werden sollte.
In der dritten Woche der Ausbildung wurde der Fokus auf das Arbeiten im Stab gelegt, wobei die Abarbeitung aller stabsdienstlichen Besprechungen und Arbeitsschritte in englischer Sprache erfolgten. Nach mehreren Krisenbesprechungen war dann klar, dass die Verlegung nach Thun nicht stattfinden werden wird und statt dieser eine simulationsgestützte Übung am CATT-System (Combined Arms Tactical Trainer) an der Militärakademie geplant wurde. Doch auch diese Planungen hatten nicht lange Bestand. Durch die Schließung der Schuleinrichtungen und die Maßnahmen zur Reduzierung von Massenansammlungen wurde auch dieses Vorhaben gestrichen und letztendlich die letzte Ausbildungswoche komplett abgesagt. Damit war das Schwergewicht der 4. Ausbildungswoche die Verzögerungslage Ostarrichi, eine Lagefortsetzung und Prüfungslage Ostarrichi II und die Prüfung in den Bereichen Stabsdienst im kleinen Verband, Taktik und Einsatzunterstützung, die letztendlich durch alle Lehrgangsteilnehmer positiv abgeschlossen werden konnte.