Nummerierte Bäume
Als Grundbesitzer des Akademieparks freut sich das Österreichische Bundesheer, dass das Naherholungsgebiet tagtäglich bei jedem Wetter so viele Besucher begrüßen darf. Mit dieser Freude sind aber auch Pflichten und viel Verantwortung verbunden.
Viele alte Bäume im Akademiepark brauchen nicht nur regelmäßige Pflege, sondern auch genaue Beobachtung durch Sachverständige. Ist der Baum gesund? Birgt er ein Sicherheitsrisiko für Besucher?
Besonders in Siedlungsgebieten sind regelmäßige Untersuchungen zur Baumgesundheit und professionelle Pflege unverzichtbar, um Schäden sowie Sicherheits- und daraus folgende Haftungsrisiken für die Eigentümer zu minimieren.
Sorgfaltspflicht
4.000 Euro ist der Wert eines durchschnittlichen Straßenbaumes – für den Besitzer der Bäume bedeutet dies ein enormes Kapital, das es verantwortungsvoll zu verwalten gilt. Nicht zuletzt auch aus rechtlicher Sicht, denn Baumbesitzer haften für alle Schäden, die durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume verursacht werden – sofern sie nicht die zur Abwendung der Gefahr erforderliche Sorgfalt angewendet haben. Denn im Sinne von § 1319 ABGB ist der Besitzer für die Verkehrssicherheit seines Baumbestandes verantwortlich und haftet für Schäden, die aufgrund dessen mangelhaften Zustandes verursacht werden. Verschiedene juristische Beispiele haben deutlich gemacht, dass durch regelmäßige Kontrolle und Pflege eines Baumbestandes sowie die Führung eines Baumkatasters Unfälle verhindert und damit entstehende Folgen und Schadenersatzansprüche minimiert werden können.
Baumkataster
Ein Baumkataster ist ein Verzeichnis, in dem (Stadt-/Straßen- oder Park-)Bäume verwaltet werden. Alle erfassten Bäume müssen eindeutig identifiziert werden. Dies geschieht in vielen Baumkatastern durch eine Baumnummer, die am Baum angebracht wird. Vor allem digitale Baumkataster nutzen jedoch zusätzlich oder ausschließlich GPS-Koordinaten für die eindeutige Identifizierung.
Dabei werden die Stammdaten (Baumart, Standort, Höhe, Stammumfang, uvm.) der betreffenden Bäume sowie die relevanten Aspekte der bestockten Flächen erfasst. Bei der Kontrolle werden Krankheits- und Schadsymptome dokumentiert und bewertet. Abschließend findet eine Bewertung des Gesamtzustandes, der Vitalität, der Stand- und Bruchsicherheit und der Verkehrssicherheit statt.
Aus den Ergebnissen der Begutachtung werden Maßnahmen und Prioritäten abgeleitet und im Baumkataster festgehalten. Ein individuelles Pflegekonzept erlaubt dem Baumbesitzer eine effiziente Budgetplanung.
Akademiepark
Mi Unterstützung von Experten der Österreichichen Bundesforste wird derzeit ein Baumkataster für den Akademiepark angelegt. Dieser bildet die Grundlage für die Entwicklung eines gesunden und sicheren Baumbestandes.
Die Erstellung dieses Baumkatasters ist aufwendig, die Vorteile des Vorhandenseins eines solchen rechtfertigen aber den Aufwand.
- Der Baumkataster ist ein maßgebliches Instrument für die nachhaltige Entwicklung eines gesunden und verkehrssicheren Baumbestandes.
- Durch den Baumkataster können Mängel bzw. Fehlentwicklungen im Baumbestand frühzeitig erkannt und behoben werden.
- Der Baumkataster erleichtert die Budgetplanung für die Baumpflegemaßnahmen.
- Der Baumkataster trägt wesentlich zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht im Rahmen der Verkehrssicherheit bei und führt somit zur Haftungsentlastung.