Robotik @TherMilAk
Im Rahmen einer dynamischen Vorführung, geleitet durch die Moderation von Oberstleutnant Markus Reisner von der Entwicklungsabteilung wurde den Angehörigen der Militärakademie die Möglichkeit gegeben einen Blick auf den Entwicklungsstand ausgewählter teilautonomer Systeme und Roboter, welche im Bundesheer aber auch in der zivilen Arbeitswelt verwendet werden, zu werfen.
Drohne - tEODor - humanoid
Zu sehen war z. B. eine völlig autonome Drohne, die in der Lage ist Hindernissen auszuweichen und verunfallte Person auffinden und ansteuern kann. Gezeigt wurde dies von Schülern der HTL Wiener Neustadt, die Rahmen ihre Ausbildung die Entwicklung dazu durchgeführt haben.
In einem weiteren Schritt wurden zur Bewältigung von gefährlichen Aufgaben aus sicherer Distanz zwei zukunftsversprechende Geräte der Firma telerob vorgestellt, deren Produkte zum Großteil von Sicherheitsbehörden, Polizei- und Militäreinheiten in mehr als 45 Ländern eingesetzt werden. Der tEODor gilt als der große EOD-Roboter für polizeiliche und militärische Anwendungen. Er ist universal einsetzbar als Hauptwerkzeug für Entschärfungsaufgaben, zur Abwehr von ABC-Bedrohungen oder auch für Brandbekämpfung oder industrielle Anwendungen. Simuliert wurde das Einbringen einer Probe von einem kontaminierten Gegenstand.
Das Schweizer Unternehmen JDMT, ein Systemanbieter für medizinische Leistungen, präsentierte einen Ausbildungsroboter. Mit remote training schließt JDMT die Lücke zwischen physischem Präsenzunterricht und rein digitalen Unterrichtsformen. Mittels eines Roboters und einer audiovisuellen Kommunikationsverbindung in beide Richtungen findet die Interaktion zwischen Ausbildner und Auszubildenden statt. Die Verwendung des Roboters lässt auch Vorzeigen zu.
Die FH Wiener Neustadt stellte, vor welche komplexen technischen Herausforderungen von Hardware und Software beim Einsatz von teilautonomen Systemen zu lösen sind. Dies wurde am Beispiel eines kleinen humanoiden Roboters vorgeführt. Dieser sollte Gesichter anhand von Kameraaufnahmen oder unterschiedliche Farben erkennen.
Pepper
Am nachhaltigsten in Erinnerung bleiben, wird jedoch der Humanoid der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH. aus Graz. Genannt „Pepper“, wird er im Bereich der Pflege demenzkranker Menschen unterstützend eingesetzt. Mit einer Größe von 1,20 Meter und einem Gewicht von 29 kg entspricht der Roboter im Erscheinen, dem eines Kleinkindes. Sein einnehmendes Aussehen – weiß, sanft und abgerundet, mit zwei Armen, zwei Händen und fünf Fingern. Beine hat er nicht, dafür aber drei sogenannte omnidirektionale Räder. Das heißt, er kann in jede Richtung fahren ohne sich zu drehen. Auf der Brust hat Pepper ein klassisches Tablet, mit dem man Bilder ansehen, Videos abspielen oder Webseiten aufrufen kann. Sein Zweck: Interaktion mit Menschen.
Forschungsprojekt
Oberstleutnant Reisner resümierte abschließend: „In der modernen Arbeitswelt und auch in Einsatzfelder von Streitkräften besteht bereits eine hohe Interaktion mit Maschinen, teilautonomen Systemen und Robotern. Die Herausforderung besteht darin, diese komplexen technischen Entwicklungen an uns Menschen zu vermitteln. Zudem müssen wir uns als Mensch die Frage stellen, wie weit eine Maschine menschliche Aufgaben erfüllen soll und ob es notwendig ist auch ethische Grenzen zu setzen. Die Robotik ist unbestritten einer der innovativsten Technologien des 21. Jahrhunderts, welche im Speziellen die Arbeitswelt, aber auch das Militär auf den Kopf stellen und revolutionieren wird. Die Entwicklungsabteilung der Militärakademie betreibt deshalb zu diesem Themenbereich das Forschungsprojekt „Derzeitiger und zukünftiger Einsatz von teilautonome Systemen im Einsatz bei Kampfverbänden der Landstreitkräfte“. Ziel des Projektes ist es festzustellen, in wie weit das Gefechtsfeld sich auf Grund des Einsatzes derartiger Systeme bereits verändert hat und wie es sich weiter verändern wird.“