Zur Ausbildung an der Militärakademie
14 ausländische Studenten und Offiziersanwärter werden im diesjährigen Wintersemester an der Militärakademie studieren. Diejenigen aus Lettland, Litauen, Italien und Polen sind bereits eingetroffen. Vier angehende Offiziere aus Frankreich folgen noch. Darüber hinaus werden an einzelnen Lehrveranstaltungen weitere ausländische Offiziersanwärter teilnehmen.
Der Aufenthalt an der Militärakademie basiert auf Kooperationsvereinbarungen im Rahmen der "European Initiative for the exchange of young officers inspired by Erasmus". Integriert in den Jahrgang "Freiherr Lenk von Wolfsberg“ nehmen die ausländischen Studierenden an einem eigens gestalteten "International Semester" teil. Dazu wurden die in englischer Sprache abgehaltenen Lehrveranstaltungen aus verschiedenen Semestern zeitlich so gelegt, dass eine Teilnahme an allen Lehrveranstaltungen und das Erreichen von 24 ECTS möglich sind.
Zivile Studenten …
„Ich bin schon sehr gespannt was da auf uns zukommen wird. Hier kann ich internationale Erfahrung sammeln und lerne dabei auch wie die militärische Welt funktioniert“, freut sich Morello Ettore von der School of Applied Military Studies in Turin in Italien auf die nächste Zeit. Er ist einer von insgesamt vier zivilen Studenten, die sich für ein Erasmus-Semester an der Militärakademie entschieden haben. Speziell auch Organisation und die Planung gefällt ihm: „Im normalen Studium ist es so, dass sich keiner darum kümmert, ob, wann und wie man die Vorlesungen besucht. Hier läuft alles organisiert ab, man kann sich an einem Plan festhalten. Das gefällt mir ganz gut.“
… und Offiziersanwärter
Den ausländischen Offiziersanwärtern geht es dabei ganz ähnlich, und sie bekommen auch die österreichischen Sichtweisen und Denkrichtungen sowie die ihrer Kameraden aus den anderen Ländern mit. Eine Erfahrung, die für internationale Einsätze essentiell ist. Henrijs Kalamanis aus Lettland und Viktoras Jakimavicuius aus Litauen möchten dabei speziell die militärischen Inhalte mitnehmen: „Uns interessieren speziell die Unterschiede in der Ausbildung und in der Taktik zu denen in unseren Heimatländern. Speziell Inhalte wie beispielsweise das Medientraining wird uns in Zukunft viel helfen. Ein kulturelles Programm ist auch dabei. Das ist wirklich alles sehr gut vorbereitet.“
Inhalte
Das Internationale Semester ist modulartig aufgebaut. Neben einer Sprachausbildung in Deutsch und "Tactical English" sowie dem Medientraining finden sich darin unter anderem Inhalte über das Internationale Humanitäre Völkerrecht, die "Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik" Europas und die Rolle von internationalen Organisationen wieder. Auch der Sport, in Form einer „Military-Leadership-Ausbildung“, kommt dabei nicht zu kurz. Ein weiterer Fokus liegt auf der Thematik „Österreichische Militärkultur“, die über die Teilnahme an verschiedenen traditionellen Veranstaltungen und Truppenbesuchen vermittelt wird
Austauschprogramm
Im Gegenzug zum Aufenthalt ausländischer Offiziersanwärter und Studierender an der Militärakademie, wird den österreichischen Fähnrichen im Rahmen des „Fachhochschul-Bachelorstudienganges Militärische Führung“ die Möglichkeit eines Auslandssemesters geboten. In diesem Jahr erfolgt der Austausch infolge der Corona-Pandemie zwar nur eingeschränkt, dennoch haben gerade insgesamt 17 Fähnriche des Jahrganges "Dragonerregiment 7" die Möglichkeit an der Ausbildung an Partnerinstitutionen in Deutschland, Frankreich, Italien und Lettland teilzunehmen.