Zusatzprüfung - Aufstiegschance für den Unteroffizier
,,Nach mehreren Jahren als Unteroffizier, zuerst als Ausbilder in einer Jägerkompanie und später in der Öffentlichkeitsarbeit, war für mich irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich karrieretechnisch angestanden bin. Die Zusatzprüfung ermöglichte es mir, während des Dienstes die Berechtigung für das MilAK-Studium nachzuholen und den Weg zum Offizier in Angriff nehmen zu können.", verriet Wachtmeister Christian V.
Um Unteroffizieren, welche nicht über die allgemeine Universitätsreife verfügen, den Zugang zur Truppenoffiziersausbildung zu ermöglichen, besteht die Möglichkeit des Ablegens der „Zusatzprüfung für Unteroffiziere“. Damit stehen eine berufliche Aufstiegschance und die Karriere als Offizier offen. Die bestandene Zusatzprüfung berechtigt zur Teilnahme am Verfahren für die Aufnahme in die Truppenoffiziersausbildung, sie stellt jedoch keine „allgemeine Universitätsreife“ dar.
Zugangsvoraussetzungen für die Zusatzprüfung
- Positiv abgeschlossene Grundausbildung zur "Militärperson Berufsunteroffizier",
- Mindestdienstzeit von sechs Jahren im Jahr der Zusatzprüfung,
- Lebensalter von höchstens 36 Jahren im Jahr der Zusatzprüfung,
- Teilnahmemeldung und schriftliches Aufnahmeansuchen auf dem Dienstweg.
Vorbereitungslehrgang
In einem insgesamt neunwöchigen, in sechs Ausbildungsblöcken abgehaltenen Vorbereitungslehrgang werden die Bewerberinnen und Bewerber bei der Vorbereitung auf die Zusatzprüfung unterstützt. Darüber hinaus verlangte das Bestehen der Zusatzprüfung aber auch ein hohes Eigenengagement zwischen den Präsenzphasen.
Großes Interesse
In diesem Jahr war der Andrang hin zur beruflichen Weiterentwicklung groß. Aus fast allen Bundesländern kamen die elf Teilnehmer am diesjährigen Vorbereitungslehrgang monatlich für ein bis zwei Wochen nach Wiener Neustadt, um vom Lehrpersonal der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch sowie in zwei gewählten Wahlpflichtfächern Darstellende Geometrie, Geschichte, Geographie oder Biologie, unterrichtet zu werden.
Eine zunächst sehr ungewohnte Situation, vom militärischen Dienstbetrieb ins Klassenzimmer zu wechseln, vor allem anhand des Beispiels des ältesten Kursteilnehmers, bei dem die Schulzeit vor über 20 Jahren geendet hatte.
Prüfung
Vom 14. bis 18. Oktober 2024 musste das Gelernte in mündlichen und schriftlichen Prüfungen vor einer dreiköpfigen Kommission umgesetzt werden. Diese persönlich herausfordernde Woche und die umfassenden Fragen der Prüfungskommission konnten dank intensiver Vorbereitung und gelebter Kameradschaft von allen Unteroffizieren bestanden werden. Besonders schön war es zu sehen, wie Soldatinnen und Soldaten unterschiedlichster Fachrichtungen und Dienstgrade zu einem Team zusammenwachsen, um das gemeinsame Ziel ,,Zusatzprüfung“ zu erreichen und damit den ersten Schritt Richtung MilAk zu setzen.
„Es war ein guter Jahrgang“ schilderte die Geographieprofessorin „und sehr verlässlich. Ich habe alle Arbeiten rechtzeitig bekommen. Dieser Vorbereitungskurs ist wirklich eine angenehme Bereicherung zur Schule!“
Oberst Horst Stocker, Leiter des Fachbereiches Pädagogik, Psychologie und Körperausbildung im Institut für Offiziersausbildung und Vorsitzender der Prüfungskommission, resümierte: „Die Prüflinge waren gut von den BHAK-Professoren vorbereitet und der Kursleiter sorgte für einen reibungslosen Ablauf!“
Zusatzprüfung 2025
Die Anmeldung für den Vorbereitungslehrgang zur Zusatzprüfung 2025 haben bis Ende November 2024 auf dem Dienstweg zu erfolgen.
Rückfragen an:
Amtsrätin Eva Rainer
Institut für Offiziersausbildung
eva.rainer@bmlv.gv[dot]at
050201 20 29101