Einsatz der ABC-Abwehr-Kompanie
Die ABC-Abwehrkompanie des ABC-Abwehrzentrums ist mit rund 75 Mann in die Übung eingebunden. Das Spezialelement bringt dabei einiges an Spezialwissen und Sonderausrüstung mit und wird somit seiner Aufgabe als Force Multiplier mehr als gerecht. „Wir können gefährliche Stoffe und Gefahrenquellen detektieren und aufklären, Personen, Geräte und Bereiche dekontaminieren, Wasser aufbereiten und Menschen aus zerstörten und kontaminierten Gebäuden retten“, zählt der Kompaniekommandant, Hauptmann Nikola S., die Fähigkeiten und möglichen Einsatzaufgaben seiner Soldaten und Soldatinnen auf.
Evakuierung
Bereits in der ersten Übungswoche hatte die Kompanie ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Suche und das Bergen von vermissten Personen nach einer Explosion in der Mittelschule Ebenfurth war die Aufgabe der Kompanie.
Unfall mit Giftstoffen
Die Militärpatrouille erblickt am Straßenrand ein Fahrzeug. In Rauch gehüllt schlagen Flammen aus dem Kfz. An allen Seiten sind Giftstoffwarnzeichen angebracht. Der Kommandant der Patrouille sichert die Umgebung, stellt sicher, dass sich keine Verletzten im Fahrzeug aufhalten und fordert Hilfe an. Schon kurze Zeit später trifft ein Tanklöschfahrzeug der ABC-Abwehrkompanie ein und macht kurzen Prozess mit dem Brand. Aber während der Löscharbeiten hat der Wind den giftigen Rauch immer wieder in Richtung der Sicherungskräfte geweht. Die Soldaten und Soldatinnen könnten kontaminiert sein.
Geh duschen!
Unverzüglich wird der Dekontaminationszug alarmiert. Schwere Fahrzeuge, inklusive dem 36 t schweren Mammut treffen auf einem als Dekontaminationsplatz erkundeten Bereich in der Nähe des Unfallortes ein. „Innerhalb von 60 Minuten sind wir einsatzbereit und können mit der Dekontamination von bis zu 40 Personen pro Stunde beginnen“, verspricht der Zugskommandant, Alexander K. Und genauso kommt es. Nach genau 60 Minuten Aufbau nehmen ABC-Abwehrsoldaten in mittleren Schutzanzügen die Kameraden des Akademikerbataillons in Empfang. Als die ersten Soldaten das Dekontaminationszelt betreten werden parallel die Waffen und die Ausrüstung entgiftet. Nach rund zehnminütiger Prozedur verlassen frisch geduschte und saubere aber bis auf Einwegkleidung nackte Soldaten und Soldatinnen das Personendekontaminationszelt. Nachdem sie mit Bekleidung und Ausrüstung versorgt sind können sie ihren Auftrag weiter fortführen.
Marschflugkörper trifft Burg
Noch vor dem Wirksamwerden von Skyshild legte nach Übungsannahme ein Marschflugkörpertreffer das Brigadekommando lahm. Dabei sind sind sowohl Nord- als auch Südtrakt der Burg eingestürzt und der Ost-Trakt ist schwer beschädigt. Zum Zeitpunkt des Einschlages halten sich rund 30 Personen in den betroffenen Bereichen auf. Zu ihnen besteht kein Kontakt.
Wieder wird die ABC-Abwehrkompanie, diesmal der Rette- und Bergezug zur Hilfe gerufen. Unterstützt wird der Zug durch den Rettungs- und Brandschutzdienst der Einsatzzentrale Basisraum. Im Gefechtsstand der Übungsleitung erhalten die ABC-Kräfte ein modernes Briefing anhand eines 3-D Modells und Einsatz von Virual Reality. Rasch wird der Entschluss für das Vorgehen gefasst und die Rettungsaktion kann beginnen. Mit zwei Trupps, einem von Norden und einem von Süden her werden Durchbrüche geschaffen und der Zutritt in die Burg sichergestellt.
Lebendig begraben
Kaum sind die Druchbrüche geschaffen, dringen die ersten Atemschutzträger in das Gebäude vor. Ein Trupp des Rette- und Bergezuges macht sich auf den Weg in den Dachboden, um im Gefechtsstand des Brigadekommandos nach Überlebenden zu suchen. Zeitgleich dringen die Kräfte des Rettungs- und Brandschutzdienstes in den verschütteten und verrauchten Keller vor. Schon bald stoßen die Rettungskräfte auf die ersten Verletzten. Zwei Verletzte werden aus den Kellergeschossen gerettet. Währenddessen geht es für die Soldaten im schwerem Atemschutz durch das nördliche Stiegenhaus vier Stockwerke nach oben. Im Dachboden werden noch Verschüttete vermutet. Unaufhaltsam nähert sich der Trupp dem Gefechtsstand. Als die Soldaten die Tür zum Vorraum der Einsatzzentrale öffnen schlägt ihnen dichter Rauch entgegen. Im Raum behindern Schutteile ein Vorrankommen. Sofort beginnen die Rettungskräfte den Raum zu lüften und kämpfen sich zu den Verschütteten vor. 27 Un- und ein Schwerverletzter heißen die Retter willkommen. Die Unverletzten halten sich nach dem Durchzählen an einem Seil fest und werden durch den schwächer werdenden Nebel aus dem Gebäude gebracht. Der Schwerverletzte wird transportfähig gemacht und auf einer Rettungstrage ins Freie getragen.
Würdiger Abschluss
„Ich bin mit den Leistungen meiner Männer mehr als zufrieden. Bei der Übung unserer Waffengattung entsprechend eingesetzt zu werden und auch die Zusammenarbeit mit anderen üben zu können war eine großartige Möglichkeit und für meine Rekruten ein würdiger Abschluss ihres sechsmonatigen Grundwehrdienstes“, zeigt sich Hauptmann Nikola S.
Fotoalbum
Bildliche Impressionen vom EInsatz der ABC-Abwehrkompanie im Flickr-Fotoalbum