Das Steinfeld
Geografische Beschreibung des Übungsraumes
Der Übungsraum befindet sich im sogenannten "Steinfeld". Dies ist die südliche Region des Wiener Beckens. Das Steinfeld wird begrenzt im Osten durch das Leitha- und Rosaliengebirge, im Süden von der Buckligen Welt, im Westen von den Wiener Alpen mit Rax, Schneeberg und Hohe Wand und im Norden von der Triesting.
Das Steinfeld untergliedert sich in den im Süden liegenden Neunkirchner Schotterfächer, der von Neunkirchen bis nach Wiener Neustadt reicht, sowie den im Norden liegenden Wöllersdorfer Schotterfächer, der von Wöllersdorf sich Richtung Osten und Nordosten erstreckt.
Entwässert wird das Gebiet oberirdisch von der Schwarza, die sich die sich in Haderswörth mit der Pitten zur Leitha vereinigt, und der Piesting, sowie unterirdisch durch den Grundwasserkörper der Mitterndorfer Senke.
Politische Gliederung
Wesentliche Teile der politischen Bezirke Neunkirchen und Wiener Neustadt sowie das gesamte Gebiet der Statutarstadt Wiener Neustadt befinden sich im Steinfeld. Die wichtigsten Städte sind Wiener Neustadt und Neunkirchen.
Klima und Flora
Das Steinfeld ist vom pannonischen Klima beeinflusst. Die Sommer sind sehr warm, die Winter kalt und trocken.
Durch das trockene Klima in Verbindung mit dem sehr wasserdurchlässigen Boden, in dem Niederschlagswasser nur schlecht gespeichert werden kann, ist das Steinfeld schon immer für die Landwirtschaft nur bedingt nutzbar gewesen. Heidegebiete bestimmten lange Zeit die Flora. Das südliche Heidegebiet am Neunkirchner Schotterfächer wurde im 18. Jahrhundert unter Kaiserin Maria Theresia zum Teil mit Schwarzföhren aufgeforstet, die vor allem die Versteppung der Landschaft verhindern sollten und durch die Pecherei eine Erwerbsmöglichkeit für die Bevölkerung boten. Vom ursprünglichen großflächigen nördlichen Heidegebiet blieben nur Reste im Bereich des Garnisonsübungsplatzes Blumau bzw. des Schießplatzes Felixdorf.
Neunkirchner Allee
Im Auftrag Kaiserin Maria Theresias hat Mitte des 18. Jahrhunderts Joseph Liesganig mit der geodätischen Vermessung der Monarchie begonnen. Als Verfahren wählte er dazu die Triangulation, das heißt das Aufteilen einer Fläche in Dreiecke und deren Ausmessung.
Als Basis für die Triangulierung wählte Liesganig eine Strecke zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen, die heute als Wiener Neustädter Grundlinie bekannt ist. Für die Messung wurde eine Schneise durch den Föhrenwald ausgeholzt, welche heute die Bezeichnung Neunkirchner Allee trägt. Deren Zweck erklärt den schnurgeraden Verlauf.
Am nördlichen Endpunkt der Wiener Neustädter-Grundlinie – im Stadtgebiet von Wiener Neustadt - befindet sich ein Denkmal (Liesganigstein), das 1954 auf Grund der Straßenverbreiterung in eine Grünanlage versetzt wurde. Ein zweites nördliches Denkmal wurde 1857 vom k.u.k. Militärgeographischen Institut errichtet. Diese befindet sich im Bereich der Unterführung der Bundesstraße 17 unter der A2. Der südliche Endpunkt der Basismessung bei Neunkirchen ist durch eine steinerne Pyramide markiert.
Mit 16 Kilometern ist der durch den Föhrenwald führende Abschnitt der Bundesstraße 17 das längste geradlinige Straßenstück Österreichs. In dieser Allee wurden in den 1920er-Jahren zahlreiche Kilometerrennen und Geschwindigkeitsrekorde – vor allem mit Motorrädern – gefahren.
Industrieviertel
Das Steinfeld bildet einen Teil des Industrieviertels. Auf Grund der günstigen Grundstückspreise, der Nähe zu den Rohstoffvorkommen von Holz, Eisen und Kohle, sowie der Energiequellen Wasserkraft und Holz und des Absatzmarktes der nahen Großstadt Wien siedelten sich schon sehr früh viele Industriebetriebe, vor allem der Eisen- und Stahlindustrie, aber auch Papierfabriken und Spinnereien, im Steinfeld an. Diese alten Industrien kamen in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in große wirtschaftliche Schwierigkeiten, was die Schließung vieler Fabriken zur Folge hatte. Im Steinfeld wird großflächiger Kiesabbau für die Bauwirtschaft betrieben.