Ohne uns keine Verbindung!
Das aus St. Johann im Pongau stammende Führungsunterstützungsbataillon 2 (FüUB2) plant, errichtet und betreibt bei der Übung STEINFELD23 das gesamte Führungsnetz und ist damit der Force Provider im Bereich IKT.
Vernetzt
Damit die einzelnen Verbände führungsfähig sind wurden vom Kommandanten Oberst Nussbaumer und seinem rund 130 Mann und Frau starken Team drei verschiedene Netzsysteme zur Kommunikation eingerichtet. Erstens wurde über den Truppenanschaltekasten (TAK) in zwei Kasernen die Verbindung mit dem ortsfesten Netz hergestellt, weiters wurde über mobile und verlegbare Komponenten ein Richtfunksystem auf erhöhten Geländeteilen aufgebaut und als drittes System, das große Vermittlungssystem (Large Extension Node) im Gefechtsstand der Brigade, des Akademikerbataillons sowie des Führungsunterstützungsbataillons 2 selbst installiert. Abgesehen von diesen drei Netzen gibt es noch zusätzlich eine Satellitenverbindung direkt in die Stiftgasse.
Steuerungs- und Führungszentrale
Um 08.00 Uhr findet täglich eine Befehlsausgabe am Bataillonsgefechststand statt. Oberst Nussbaumer und sein Stab sitzen mit Hptm P., der für Netzsteuerung verantwortlich ist, und seinem Team als auch mit Hptm K., der die Führungsunterstützungskompanie (EloKa) führt, und Team in einem großen Raum und überwachen und steuern von hier aus das gesamte Führungsnetz. Es gibt mehrere große Bildschirme welche den IKT-Netzplan aber auch die tatsächliche, aktuelle Verbindung, der einzelnen Netzsysteme wiedergeben. Zusätzlich verfolgt noch jeder seinen aktuellen Aufgabenbereich am eigenen Bildschirm mit.
EloKa - Die Spezialeinheit des Bataillons
Hptm K. hat mit insgesamt 20 Mann am Dienstag ab 11.00 Uhr die Einsatzbereitschaft hergestellt. Mit vier Sensoren, zwei auf erhöhten Geländeteilen, zwei im urbanem Gelände eingesetzt, einer Auswertezelle und einem Kompaniegefechtsstand in der Burg, arbeitet der Aufklärungsverbund, mit Breitbandverbindung vernetzt, im Livedatenaustausch zusammen.
„Ziel und Zweck der Führungsunterstützungskompanie (EloKa) ist die Überwachung des elektromagnetischen Spektrums mit Schwergewicht im Truppenfunkbereich“, erklärt der Kompanieommandant. „Es geht uns im Detail darum Blaukräfte zu überwachen und Rotkräfte zu orten.“ Auf die Frage wie man Rotkräfte ortet, erzählt Hauptmann K. „Das Abweichen von der Norm ist für uns relevant, wir suchen das Ungewöhnliche im Spektrum. So können wir Beispielsweise vermehrt feindliche Funkverbindungen, Truppenbewegungen und Standortwechsel herausfiltern.“
Die EloKa-Kompanie und somit das FüUB2 hat auch die Möglichkeit einen Störer nach Drehplan bei der STEINFELD23 einzusetzen. Dieses Element würde im Realfall von den Rotkräften gegen die eigenen Kräfte im Bereich Hochwertziele wie z.B. bei Brigade- oder Bataillonsnetze eingesetzt werden. Geführt wird dieses Elementes direkt aus dem Leitungsstab der Übungsleitung. Das Auswerteteam (EloKa) beobachtet bei Störer-Einsätzen vor allem wie verhalten sich die eigenen Kräfte im Raum.
Das Auswertesystem
Im Auswerte-Schelter kommen alle Daten zusammen. Es wird alles was im Truppenfunkbereich gefunkt wurde auf Festplatten mitgeplottet. Mittels dieser Auswertungen kann man gezielt auf Informationen zurückgreifen, die für die Einsatzführung und Entscheidungsprozesse relevant sind.
Interessant ist auch die Tatsache, dass das Auswertesystem ziemlich neu ist und jetzt während der Übung erprobt wird. Die Herstellerfirma hat zwei Unteroffiziere des Auswerteteams in das System eingewiesen. Nun dürfen diese Beiden unter Realbedingungen ihr Können unter Beweis stellen.