Gefecht um das Betonwerk
Das Akademikerbataillon im Angriff
„Halbzugsstarker Feind wird in unserem Angriffsziel vermutet“, stellt Fähnrich Kevin W. fest. Der als Gruppenkommandant eingesetzte Militärakademiker hat soeben seine Gruppe im Absitzraum hinter dem Pinzgauer versammelt. Er gehört mit seinen Frauen und Männern zur Spitzenkompanie. „Nach der Ablauflinie zählt die Geschwindigkeit. Wenn wir das Momentum aufrechterhalten können und synchronisiert vorgehen werden wir erfolgreich sein“, ist sich Kevin sicher.
Die Ordnung im Chaos
Binnen kurzer Zeit verwandelte sich das Chaos nach dem Absitzen in eine geordnete Gefechtsformation. Die 1. Kompanie näherte sich als Spitzenkompanie der Ablauflinie an. Dort hieß es nochmals Halt und Geduld bewahren. Der Feind hatte sich im Industriegelände inmitten von Wiener Neustadt zur Verteidigung eingerichtet. Mit einem punktgenauen Artillerieschlag wurden die Voraussetzungen für den Ansatz der Bodenkräfte geschaffen. Und dann überschritten das Panzergrenadierbataillon 35 im Osten und das Akademikerbataillon im Westen gleichzeitig die Ablauflinie. Dass Angriffsziel für das Akademikerbataillon ist das Gelände eines Betonwerks.
Geschwindigkeit
Im Nu war die Einbruchstelle der 1. Kompanie genommen. Sofort drangen die Soldaten und Soldatinnen in das Objekt ein und sicherten nach allen Richtungen. Minimale Feindkräfte setzten sich sofort ab, als sie die Angreifer entdeckten. Schüsse fielen dabei keine. Währenddessen stieß das Nachbarbataillon auf starke Gegenwehr und wurde verlangsamt. Ohne weiteren Feindkontakt nimmt die 1. Kompanie ihr Angriffsziel. Der Bataillonskommandant nützt die Chance und lässt die 1. Kompanie weiter angreifen. Das Momentum wird genützt und die vordersten Teile der 1. Kompanie nehmen auch das Angriffsziel der 3. Kompanie. „Wir sind sehr flüssig und gut strukturiert vorangegangen und haben mehr erreicht als wir uns vorgenommen haben. Auch wenn wir keinen Feind gegen uns hatten haben das heißschwüle Wetter und das schwere und unübersichtliche Gelände ihren Tribut gefordert“, bilanziert Fähnrich Max B. Er ist der Kommandogruppenkommandant der 1. Kompanie.
Ablöse
Auch das Bataillon ist mit der Leistung der 1. Kompanie zufrieden. Der Kommandant entscheidet sich mit der 1. Kompanie das gewonnene Gelände zu halten und mit der 3. Kompanie weiter anzugreifen. Eine kurze, persönliche Befehlsausgabe zwischen Bataillon und den beiden betroffenen Kompanien legt das weitere Vorgehen fest. Äußerst motiviert eilen die Soldaten und Soldatinnen der 3. Kompanie nach vorne und treffen die letzten Absprachen mit den Kräften der 1. Kompanie. Kurz bevor die 3. Kompanie ansetzen kann befiehlt die Brigade dem Bataillon nicht weiter Vorzugehen. Das Nachbarbataillon wird durch die Feinde so stark verzögert, dass ein weiterer Ansatz des Akademikerbataillons den Zusammenhalt der Brigade gefährden würde.
Reserve marsch
Das Akademikerbataillon nutzt die Zeit um Versorgungsmaßnahmen durchzuführen. „Panzergenadierbataillon 35 wirft Feind! Zugsstarke Feindkräfte setzten sich Richtung Westen ab!“ lautet die Lagemeldung aus dem Verantwortungsbereich des Nachbarbataillons. Die 1. Kompanie riegelt ab. Das Akademikerbataillon erkennt eine Schwachstelle an der Grenze zwischen 1. Kompanie und Nachbarbataillon und setzt den Reservezug ein um die Lücke zu schließen. Die Soldaten und Soldatinnen des Akademikerbataillons sind nach wie vor hochmotiviert und warten darauf, dass sie weiter angreifen können als das überraschende Übungsende den ersten Durchgang beendet.
Fotoalbum
Die Bilder vom Gefecht um das Betonwerk finden sich im Flickr-Fotoalbum "Gefecht um das Betonwerk"