Truppenverbandsplatz
Eine umfassende medizinische Versorgung der Soldaten muss nicht nur bei jedem Szenario mitgedacht, sondern auch geübt werden. Für die Ausbildungsübung STEINFELD23 wurde daher mit großem Aufwand ein Sanitätszug in die Übung integriert.
Sanitätszug
Der Sanitätszug/STEINFELD23 ist das zentrale Sanitätselement für die Sanitätsversorgung der Übung und als solches direkt der Übungsleitung unterstellt. Die 21 Angehörigen des Sanitätszugs, 19 Männer und 2 Frauen, unter dem Kommando von Oberleutnantarzt Dr. B. haben dazu im Bereich des Veranstaltungsgeländes Arena Nova in Wiener Neustadt einen Truppenverbandsplatz errichtet, von wo aus sie ihre Aufträge durchführen. Dazu wurden Sanitätselemente der übenden Verbände beim Sanitätszug zusammengezogen. Die 21 Soldatinnen und Soldaten stammen von der Garde, dem Jägerbataillon17, dem Stabsbataillon 3, dem Jägerbataillon 33, dem Aufklärungs- & Artilleriebataillon 3, dem ABC-Abwehrzentrum, dem Führungsunterstützungsbataillon 2 und dem Sanitätszentrum Ost.
Zu den Aufträgen des Sanitätszuges zählen:
- die sanitätsdienstliche Versorgung der eingesetzten übenden Soldaten in leichten Fällen (Arztgeher) – schwere Fälle werden direkt durch das Rote Kreuz in die zivile Sanitätskette eingegliedert.
- die Gestellung von Sanitätselemente für die Übungseinlagen
- die Präparierung von Role Playern mit Moulagen zur realitätsnahen Darstellung von Verwundungen und Verletzungen
Für die mobilen Aufträge stehen dem Sanitätszug zwei Notarztwägen und fünf Sanitätskraftwägen (zwei MAN, zwei UNIMOG und ein Sanitätspinzgauer)
Verlegbar
Beeindruckend ist auch der Umfang der Ausrüstung des Truppenverbandsplatzes, welches von der Feldambulanz Hörsching stammt. Der Truppenverbandsplatz ist voll verlegbar. Für den Transport der fünf Zelte inkl. Einrichtung, medizinischen Geräts und Materials werden vier Container benötigt. Ein weiterer Kühlcontainer, zur Kühlung der Medikamente, kommt noch dazu. Dafür bietet der aufgebaute Truppenverbandsplatz mit einem Ordinationsraum, einem Schockraum, einer Bettenstation mit zehn Betten und dem Zugsgefechtsstand des Sanitätszugs die Voraussetzungen zur Auftragserfüllung.
Modell für die Zukunft
Eine funktionierende Sanitätsversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Auftragserfüllung. Auch in diesem Bereich leistet die Ausbildungsübung Steinfeld23 einen Beitrag zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des Bundesheeres.
Eine Herausforderung bei jeder Übung stellt dar, dass die Sanitätskräfte des Bundesheeres sowohl die reale Sanitätsversorgung sicherstellen müssen, als auch selber üben sollen, Beides ist aber gleichzeitig nicht möglich und hat somit den doppelten Bedarf an Sanitätskräften zur Folge, welche nicht zur Verfügung stehen.
Bei der Ausbildungsübung STEINFELD23 wurde dieses Problem durch eine Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Wiener Neustadt gelöst. Dadurch ist eine bestmögliche Realversorgung sichergestellt und gleichzeitig können die eigenen Sanitäter üben.
Diese zivil-militärische Zusammenarbeit kann Modell für künftigen Übungen und Ausbildungsvorhaben des Bundesheeres sein.
Realistisches Üben
Wie realistisch die Ärzte und Sanitäter am Truppenverbandsplatz üben zeigt ein Video von der übungsweisen Versorgung eines Soldaten mit einer Schusswunde. Dieser wird nach der Erstversorgung am Ausfallsort durch die Fachkräfte am Truppenverbandsplatz notärztlich erstversorgt, dadurch stabilisiert und so der Weitertransport zur fachärztlichen Versorgung ermöglicht.
Fotoalbum
Fotos von der Arbeit am Truppenverbandsplatz finden sich im Flickr-Album