Zivile Behörden bei der STEINFELD23
Das Übungsszenario der ersten Woche der Ausbildungsübung STEINFELD23 bildet ein sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz. Nach einer Risikoanalyse hat die Landespolizeidirektion Niederösterreich das Bundesheer zum Schutz der kritischen Infrastruktur angefordert.
Auch das Militärkommando Niederösterreich übt
Durch das Militärkommando Niederösterreich wurde ein Einsatzstab gebildet, der den Assistenzeinsatz im Bundesland führt. Außerdem hält dieser direkte Verbindung zum Einsatzstab der Landespolizeidirektion Niederösterreich, die die STEINFELD23 genauso für eine Übung ihrer internen Abläufe sowie als Training der stabsdienstlichen Verfahren nutzt.
Durch das Militärkommando Niederösterreich wurde der im Behördenauftrag definierte Raum des Assistenzeinsatzes in Zonen unterteilt. Die Führungsverantwortung für den Bereich Industrieviertel Süd (Bezirke Wiener Neustadt, Neunkirchen sowie das Gebiet der Statutarstadt Wiener Neustadt) wurde dabei der Theresianischen Militärakademie übertragen.
Führungsstäbe der Bezirkshauptmannschaften
Auf Seiten der zivilen Behörden wurden durch die Bezirkshauptmannschaften Wiener Neustadt und Neunkirchen behördliche Führungsstäbe gebildet. Diese sind für ihren Bezirk Sicherheitsbehörde erster Instanz und unterstehen im sicherheitspolizeilichen Einsatz der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Bei der konkreten Durchführung des sicherheitspolizeilichen Einsatzes spielen die behördlichen Führungsstäbe eine Schlüsselrolle. Sie sind es die nach einem stabsdienstlichen Führungsverfahren Aufträge an die eingesetzten Kräfte der Polizei und des Bundesheeres geben. Außerdem kann der behördliche Führungsstab Verordnungen, wie etwa ein Platzverbot, erlassen, die die Durchführung des Einsatzes vor Ort ermöglichen. Gebildet werden die behördlichen Führungsstäbe im Anlassfall aus geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bezirkshauptmannschaften.
Beide Bezirkshauptmannschaften waren froh im Rahmen der STEINFELD23 mitüben zu können. „Ich sehe einen großen Nutzen für uns an der Steinfeld23 als auch an der Übungsvorbereitung teilzunehmen. Es geht vor allem darum, dass jeder seine eigenen Zuständigkeiten einschätzen kann. Katastropheneinsätze hatten wir bereits einige in diesem Jahr. Auf diese können wir sehr gut reagieren und diese abhandeln. Einen sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz hatten wir jedoch nicht, darum geht es jetzt vor allem darum die neuen Wege der Zusammenarbeit zu üben“ bestätigt die Einsatzleiterin und Bezirkshauptfrau von Neunkirchen Mag. Alexandra Grabner-Fritz.
„Nur was man übt, kann man in der Krise anwenden“, ergänzt der Leiter der Stabsarbeit des behördlichen Einsatzstabes der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt Johann Reinhalter.
Verbindungsoffiziere
Ein wichtiges Element in der Zusammenarbeit zwischen den Bezirkshauptmannschaften und dem Bundesheer bilden die Verbindungsoffiziere. In Niederösterreich werden für alle Bezirksverwaltungsbehörden Verbindungsoffiziere sowohl durch Berufsoffiziere aus der nächstgelegenen Garnison als auch durch Milizoffiziere gestellt. Dadurch kann im Einsatz sichergestellt werden, dass durchgehend zumindest ein Verbindungsoffizier zur Verfügung steht. Die Verbindungsoffiziere bringen in der behördlichen Stabsarbeit ihre militärische Expertise ein und beraten den behördlichen Einsatzleiter zu den Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten der eingesetzten Assistenzsoldaten. Außerdem fungieren sie als Bindeglied zwischen den militärischen Kommandanten im Einsatzraum und dem behördlichen Einsatzstab. Weiters halten die Verbindungsoffiziere des Bundesheeres engen Kontakt zu den Verbindungsoffizieren der anderen Einsatzorganisationen, wie Polizei, Feuerwehr, Rettung, usw. Dadurch wird die Koordination zwischen den eingesetzten Kräften untereinander und mit dem behördlichen Führungsstab der Bezirkshauptmannschaft deutlich verbessert.
Die STEINFELD23 bietet auch für die Verbindungsoffiziere nach Jahren wieder eine Möglichkeit im Rahmen einer großen Übung in ihrer Funktion zu üben. Auch in diesem Bereich ist die Übung ein Beitrag zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des Bundesheeres.