Informationszentrum
Im militärischen Sprachgebrauch ist ein Informationszentrum eine Einrichtung, in welcher Lagedarstellungen und Informationen zusammengefasst, visualisiert und an andere Organsiationselemente weiter gegeben werden. Das Informationszentrum Forschung & Entwicklung soll Interessierte über Aktivitäten und Leistungen informieren, sowie sachbezogene Informationen aus dem Umfeld der Militärakademie bereitstellen.
Cyber – Die Domäne der vernetzten Unsicherheit
Am 10. November 2021 präsentierte Oberst des Generalstabsdienstes Mag.(FH) Ing. Georg Kunovjanek. PhD sein Buch zum Themenbereich Cyberraum und dessen Nutzung für die Austragung potentieller Konflikte. Das Buch ist Ergebniss seiner Teilnahme am PhD-Programm des ÖBH.
Der Buchtitel lautet:
Cyber – Die Domäne der vernetzten Unsicherheit - Eine kritische interdisziplinäre Analyse des Krieges der Zukunft und seiner normativen Grundlage
Inhaltsbeschreibung:
Der Cyberspace ist zu einem neuen Handlungsraum der Menschen und damit auch zu einem potentiellen Konfliktraum geworden. Diese Konflikte werden von unterschiedlichen Akteuren ausgetragen. Die Anzahl der Akteure steigt mit der zunehmenden Vernetzung stetig an. Welche Parameter einen Krieg im Cyberspace charakterisieren und welcher Akteur dann in einem Cyberwar die operative Verantwortung trägt, wird in der vorliegenden interdisziplinären Abhandlung einer genauen Betrachtung unterzogen. Um den Cyber Konflikt im Allgemeinen und den Cyberwar im Speziellen verstehen zu können, ist zudem eine Auseinandersetzung mit dem Kriegsbegriff und den normativen Grundlagen des Krieges notwendig. Die Ergebnisse dieser Analyse lassen darauf schließen, dass zum einen nicht klar ist wann welche Art von Konflikt im Cyberspace vorliegt und daraus abgeleitet zum anderen keine eindeutige Zuordnung der Führungsverantwortung erfolgt. Am Ende der Untersuchung kristallisieren sich drei Faktoren heraus, an denen festzumachen ist, wer die Führungsverantwortung bei Angriffen im und aus dem Cyberspace übernehmen muss: Die Souveränitätsrelevanz, die Intensität und die Intention eines solchen Angriffes.
Erhältlich beim Miles-Verlag.
Erfolgsfaktor Führung 2 – Implementierung von Mixed Reality in die Führungskräfteausbildung
Ein sehr zukunftsweisendes F&E-Projekt des FH-Bachelorstudienganges Militärische Führung wurde zu einem positiven Abschluss gebracht.
Forschungsleitendes Interesse: Das Erlernen von Verfahren zur Entscheidungsfindung durch militärische Führungskräfte ist unter anderem auch Erfahrungslernen. Die klassische Führungsausbildung im Gelände – das Führungstraining oder die Geländebesprechung – lebt vor allem vom Vorstellungsvermögen des Auszubildenden. Für die realistische Darstellung von Szenarien ist der Aufwand (Mannschaft, Gerät, Fahrzeuge, Pyrotechnik, etc.) vielfach zu groß und auch kostspielig. Dennoch ist es notwendig die Führungskräfte im Gelände im Führen und Entscheiden, auch ohne Volltruppenübungen, auszubilden. Um nun die kognitive Leistungsfähigkeit auf den Führungs- bzw. Entscheidungsprozess zu fokussieren, also von der Vorstellung in die Wahrnehmung zu gelangen, braucht es entsprechende Ausbildungshilfsmittel. Hier setzt der Einsatz der Mixed Reality (MR) an.
Methodologie: Es wurde die Anwendung von Mixed Reality (MR) zur Darstellung realitätsnaher Übungsszenarien weiterentwickelt und mit zusätzlichen Anwendungsmöglichkeiten ergänzt. Ziel war die Generierung eines umfassenden Übungsszenarios gem. den Vorgaben des Lehrplanes für die Offiziersausbildung für das Führungskräftetraining.
Die Definition der Szenarien erfolgt nach einem Baukastenprinzip (mittels Software Holopackage). Dabei gibt es vordefinierte und konfigurierbare Komponenten, die der Trainer verwenden kann. Diese Komponenten können beispielsweise Personen, Fahrzeuge oder Ereignisse sein, die als Trigger für die Auslösung einer Führungshandlung dienen.
Publikation: Das Projekt wurde im Rahmen des Forschungsmarkttages 2021 des ÖBH an der Theresianischen Militärakademie präsentiert und wurde mit dem ersten Platz der Publikumsbewertung ausgezeichnet.
Beabsichtigt ist die Implementierung, in Zusammenarbeit mit der Firma Realsim, im nächsten Studienjahr.
Der Forschungsmarktag des ÖBH
Der Forschungsmarkttag des ÖBH dient als möglichst breiter, offener, interaktiver und „ungezwungener“ Informationsaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren: Forscher - Bedarfsträger - interessierte Besucher. Mit dem Forschungsmarkttag sollen Forschungsakteure und -leistungen des ÖBH sowie der Nutzen für das ÖBH breiter sichtbar gemacht, die Neugier auf Forschung und Innovation gesteigert und• Interesse an aktiver Mitwirkung an Forschungsaktivitäten erzeugt werden.
Forschungsrelevante Anregungen werden durch die Veranstalter aufgegriffen und für die weitere Arbeit nutzbringend berücksichtig. Zusammenarbeitsfelder werden identifiziert und über gezielte Forschungskooperationen definiert. Externen Besuchern wird ein Ausschnitt der Forschungs- und Entwicklungsvielfalt im ÖBH präsentiert. Das diesjährige Motto lautet:
„Digitalisierung – Vorbereitung auf künftige Einsatzszenarien“
Mehr Informationen unter: https://forschungsmarkttag.at/
Der Zusammenhang zwischen Stress und Inhibition wurde bisher noch unzureichend untersucht und die Ergebnisse sind widersprüchlich. Während es Hinweise darauf gibt, dass chronisches Stresserleben die Inhibition beeinträchtigt, können noch keine eindeutigen Aussagen über die Wirkung von akutem Stress aus der Literatur abgeleitet werden.
Deshalb soll die vorliegende Studie die Wirkung von akutem Stress auf die Inhibition unter Berücksichtigung verschiedener Moderatoren, wie z.B. dem Ausmaß der physiologischen Stressreaktion, untersuchen.
Außerdem soll sie als Entscheidungsexperiment darüber dienen, ob Stress die Inhibition beeinflusst oder umgekehrt, ob man von individuellen Unterschieden in der Inhibition auf den Umgang mit Stress in Form des Ausmaßes der physiologischen Stressreaktion, der Fähigkeit zur Emotionsregulation und des chronischen Stresserlebens schließen kann.
Die Ergebnisse des Projektes sollen weitere innovative Ansätze hervorbringen, die Ausbildung (militärischer) Führungskräfte in entscheidungsfordernden Umfeldbedingungen unter Einfluss multipler Stressfaktoren weiter zu entwicklen.
Eine Übersicht über die Präsentationsunterlagen finden sie hier...
Indien – regionaler Akteur oder doch global Player?
Neben der Volksrepublik China und den Wirtschaftsmächten Japan und Südkorea agiert ein weiterer Akteur von geopolitscher geostrategischer Dimension im asiatischen Raum. Insbesondere von der westlichen Wahrnehmung meist vernachlässigt ist dies niemand geringerer als die Atommacht Indien. Mit 1,3 Mrd. Menschen ist Indien nach China der bevölkerungsreichste Staat der Welt und die größte Demokratie.
Viele Indizien sprechen für einen Übergang vom transatlantischen zum transpazifischen Zeitalter. Waren bisher die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion – heute die Russische Föderation – und seit 1992 die Europäische Union die zentralen Akteure auf dem Spielfeld der internationalen Beziehungen, so beeinflussen heute die Staaten des Ost- und Südostasiatische Raumes die Neuausrichtung der Weltordnung.
Durch die "Belt and Raod-Initativ" der Volksrepublik China, mit ihren weitreichenden ökonomischen sowie geopolitischen Auswirkungen, insbesondere für die Akteure im unmittelbaren Umfeld, gerät Indien nun zusätzlich unter geopolitischen Druck. Die zunehmende Machtentfaltung Chinas fordert die Atommacht Indien, seine Politik entsprechend seiner eigenen Wahrnehmung als Atommacht und Global Player darauf auszurichten.
Oberst Dr. Nobert Lacher, Lehrer für Sicherheitspolitik und politische Bildung an der Theresianischen MIlitärakademie, analysiert in seiner neuesten Publikation, gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Politik, Diplomatie und Wissenschaft die Rolle Indiens im aktuellen gepolitischen Veränderungsprozess.
Bei Interesse kontaktieren sie bitte den Autor:
Oberst Dr. Norbert Lacher
Theresianische Militärakademie
Forschung & Entwicklung International
Die Initative „European Initiative for the Exchange of Military Young Oficers (EMILYO), inspired by Erasmus“, oft mit „military-erasmus“ verkürzt bezeichnet, ist ein Projekt, welches von der EU zur Entwicklung gemeinsamer Ausbildungsinhalte für militärische Führungskräfte initiert wurde. Das Programm umfasst den Austausch von Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärtern, den Austausch von Lehrenden und den dazu notwendigen Wissenstransfer.
Forschung & Entwicklungs-Projekte im Rahmen von EMILYO unterliegen einem individiuellen, und aufgrund der Abkommen mit den Partnerinstitutionen sehr polymorphen, Prozess.
Mehr Informationen finden sie unter: http://www.emilyo.eu/
Publikationen zur Sicherheitspolitik
Unter Sicherheitspolitik werden traditionell alle Maßnahmen eines Gemeinwesens verstanden, die der Herstellung, Wahrung und Verbesserung der äußeren Sicherheit dienen.
Das Österreichische Bundesheer beobachtet und analysiert daher laufend die sicherheitspolitische Lage rund um Österreich und Europa, um für Risiken entsprechende Antwortoptionen bereitstellen zu können.
Das Bundesministerium für Landesverteidigung betreibt eine-Online-Bibliothek mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Sicherheitspolitik“. In diesem Informationsmodul finden Sie einen Überblick über die wissenschaftlichen Publikationen von Institutionen aus dem Ressortbereich.
Ihr Link zu Deckung des Wissensbedarfes über Sicherheitspolitik.
http://www.bundesheer.at/wissen-forschung/publikationen/index.shtml