Erfolgreich gestartet
In diesem Semester startete der neue Fachhochschul-Bachelorstudiengang militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung. Jetzt, einige Wochen nach Semesterbeginn, gibt es bereits die ersten Eindrücke davon.
Bereit für den elektronischen Kampf
24 Fähnriche, darunter 1 Frau, werden für die drei Bereiche der Führungsunterstützung ausgebildet: IKT (Funk- und Datennetze), ELOKA (elektronische Kampfführung) und Cyber. Ein Gebiet, das seit einigen Jahren zunehmend digitalisiert wird. Moderne Führungs- und Waffensysteme benötigen nämlich robuste Netzwerke; der „klassische“ Funk ist nur mehr ein Teilbereich.
Keine Angst vor Technik!
In den ersten zwei Semestern werden alle Studierende auf dasselbe Niveau in Mathematik und Technik gebracht. Das ist die Basis für die vertiefenden Lehrveranstaltungen, die im 3. Semester beginnen.
Einschlägige Vorkenntnisse sind deshalb von Vorteil, aber durchaus keine Bedingung. „Wichtig ist, dass die Studierenden offen für neue Inhalte sind. Wenn sich jemand gerne mit Technik oder Programmierung beschäftigt – auch autodidaktisch – ist das eine gute Basis.“, beschwichtigt der Studiengangsleiter Oberst Kunovjanek die Ängste vor diesem „technischen“ Studium. „Wir haben ein eigenes System entwickelt, mit dem wir die Studierenden kontinuierlich über zwei Semester beurteilen. Das nimmt etwas vom Druck heraus.“
Die Studierenden werden jedenfalls gefordert. Fähnrich Saskia B. atmet tief durch, wenn sie ihre Anfangszeit Revue passieren lässt: „Gerade in den ersten Wochen gibt es viel Stoff, viel Neues zu erlernen.“ Ein gut organisiertes „Onboarding“ ist deshalb umso wichtiger. „Durch die Studieneingangsphase konnten wir uns sehr schnell zurechtfinden.“, beschreibt Fähnrich Alexander A. die ersten Tage an der Militärakademie.
Am Stand der Technik studieren
Für einen technischen Studiengang braucht man auch entsprechende Mittel. Wie sieht es damit an der Theresianischen Militärakademie aus? „Wir sind sehr gut ausgestattet. Es gibt moderne Computer-Arbeitsplätze und sogar eine Cyberrange auf der die Konfiguration von Netzwerken geübt werden kann. In der Endausbaustufe werden wir darauf Cyberabwehr und -angriffe üben.“, lobt der Studiengangsleiter die Infrastruktur. Aktuelles Fachwissen holt man sich über die Vortragenden der Fachhochschule Wiener Neustadt herein. Die diesbezügliche Kooperation läuft sehr gut.
Die Studierenden können das nur bestätigen: „Der Lehrsaal ist mit neuen Computer-Arbeitsplätzen ausgestattet. Zusätzlich hat jeder von uns einen eigenen Laptop erhalten.“, so Fähnrich Saskia B. „Man investiert in uns, die Ausstattung und der Unterricht sind wirklich gut. Dadurch fühlt man sich auch wertgeschätzt.“, freut sich Fähnrich Alexander A. über die guten Studienbedingungen.
Die Zukunft ist rosig
Die zukünftigen IKT-Offiziere sieht Oberst Kunovjanek als Dolmetscher, die zwei Welten miteinander verbinden: die militärische und die technische. Die zukünftigen Absolventen werden ihre Kommandanten in technischen Belangen unterstützen und beraten, z. B. als IKT-Offizier in einem Bataillon. Laufende Weiterbildungen sind dabei Pflicht. Über ein neues, technisches Masterstudium wird deshalb im Haus schon nachgedacht.
Davor, dass die neuen IKT-Fachkräfte in die Privatwirtschaft abwandern, muss man sich noch keine Sorgen machen. Fähnrich Alexander A. beschreibt die Situation: „Wo erhält man bereits während des Studiums ein Gehalt? Wo gibt es noch ein unbefristetes Dienstverhältnis? Das Bundesheer bietet als Arbeitgeber doch einige Vorteile für junge Menschen.“
Der Studiengang könnte nach Oberst Kunovjanek sogar noch weiter wachsen: „15 bis 20 Absolventen wurde uns als Ziel für den ersten Jahrgang vorgegeben. Wir könnten durchaus bis zu 30 Studierende pro Jahr aufnehmen, wenn der Bedarf dafür besteht.“ – Für IKT-Offiziere sieht die Zukunft beim österreichischen Bundesheer rosig aus.
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