Herausforderung Logistik
1.700 Soldatinnen und Soldaten aus 8 Nationen, mehr als 200 Räderfahrzeuge, 12 Schützenpanzer,.... da stellen sich auch viele Herausforderungen an die Logistik.
„Die Logistik der Übung Steinfeld23 ist Real Life Support, der sich darstellt als Kombination zwischen der Notwendigkeit der Friedensversorgung und der Versorgungsdurchführung für die Übungsorganisation. Auch wenn grundsätzlich alle Versorgungsmaßnahmen real sind, gibt es durch die vorhandenen Einschränkungen in Bezug auf Personal und Gerät ständige Herausforderungen“, erläutert Oberst Karas, S4 an der Theresianischen Militärakademie und der Verantwortliche für die Logistik der STEINFELD23.
Und weiter: „Die Engpassbewirtschaftung beim Österreichischen Bundesheer fordert vom Logistik-Personal Flexibilität und Kreativität in der Umsetzung des Auftrages. Ein weiterer Aspekt ist die Jugend unserer Mitarbeiter, die oft noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hat und dennoch alle umfassenden Aufgaben eines Arbeitsplatzes erfüllen muss.“
Logistische Größen
Um die logistischen Dimensionen dieser Übung etwas zu skizzieren, ein paar Zahlen:
- In der Vorbereitungswoche wurden mittels der drei Hakenladesysteme der Militärakademie insgesamt 41 Container bereitgestellt.
- Aus allen Bundesländern Österreichs mussten Fahrzeuge abgeholt werden - 52 Stück!
- Es wurden allein in der Vorbereitung zur Übung 23.000 km zurückgelegt.
- Bei den kämpfenden Teilen wurden 750 Personen mit Duellsimulatoren mit Echtzeitauswertung ausgestattet inklusive dem Zubehör Akku und Batteriesatz.
Truppenverbandsplatz
„Ein Novum ist auch, dass wir einen kompletten Truppenverbandsplatz errichtet haben und während der Übung sowohl für Übungszwecke als auch für die Realversorgung betreiben. Dank dem hochqualifiziertem Team ist dies mit 22 anstatt der geplanten 27 möglich.“, erklärt Oberst Karas und fügt hinzu: „Es besteht auch eine intensive Zusammenarbeit zwischen der zivilen Organisation, dem Roten Kreuz, und unseren Sanitätskräften. Dadurch können wir mit unseren Kräften das Üben der Sanitätsversorgung sicherstellen, während das Rote Kreuz ständig im Raum verfügbar ist und die Realversorgung durchführen.“
Verpflegung
Ein wesentlicher Teil aus dem Bereich Logistik, ist die Verpflegung. So wurde am Samstagnachmittag die angetretene Truppe mit 1500 Gulaschportionen verköstigt. Das Essen für die Übung wurde schon vier Wochen vor Übungsbeginn durch das Dreierteam Logistikoffizier, Kommandant Betriebsstaffel Burg und dem Küchenchef ausgearbeitet und in der Zentralküche angefordert. Im Zwei-Tages-Rhythmus wird das Essen in die Küche der Burg geliefert. Es gibt aber auch zivile Lieferanten, die z. B. die Einzelkomponenten für die Kaltverpflegung liefern. Hier werden oft die Dimensionen der Bestellungen von den Firmen überschätzt. „So haben wir 1.200 Stück 10dag Edamer-Käse in Folie abgepackt bestellt“, reflektiert Oberst Karas schmunzelnd, „tatsächlich wurden aber nur 120 Stück geliefert.“
Unterkunft
Nicht zu vergessen ist der Unterkunftsbedarf der übenden Kräfte, welcher ebenfalls organisiert und verwaltet werden muss. Die Infanteriekompanien des Akademikerbataillons wurden in Schulen und Zelten im Umkreis von zehn Kilometern von der Burg untergebracht. Weitere kämpfende Teile haben ihre Unterkunft in miltärischen Liegenschaften und zivilen Einrichtungen bezogen. Auch dies Bedarf einer Organisation und Absprache und hat hat schon lange vor der Übung begonnen.
Übungsplanung und Vorbereitung
„Der Bedarf an Personal und Einheiten wurde schon ein Jahr zuvor von uns bei der Ausbildungskoordinierung über den S3-Offizier in den Ausbildungskalender des Bundesheeres aufgenommen“, reflektiert Oberst Karas. „Bis November des Vorjahres haben wir den Gerätebedarf eingemeldet.“ Drei Monate vor Übungsbeginn wurde bei der Main Planning Conference der aktuelle Planungsstand mit allen Stabsabteilungen abgeglichen. Hier konnte noch nachgebessert werden und es wurde ein Einlagenkatalog für die Übung definiert. Dieser Katalog schaffte nochmals eine logistische Basis welche Geräte noch zusätzlich benötigt wurden und zeitgerecht bereitgestellt werden mussten.
Fazit
Die Logistik umfasst ein weit gefasstes Aufgabenspektrum welches von Sanität über Transport, Betriebsmittel inklusive Tankkraftwagen als mobile Feldbetankung, Verpflegung, ... bis zu budgetären Mitteln reicht.
Trotz vieler kleiner und großer Herausforderungen beurteilt Oberst Karas, „im Rückblick auf die Steinfeld23 die Motivation der Versorgungsteile als sehr hoch.“
Mit dieser Motivation und dem Zusammenhalt im Logistik-Team wurden die Grundlagen für eine großartige und herausfordernde Übung geschaffen.