Geläute
Ursprünglich verfügte die Burg zu Wiener Neustadt über ein Geläute, das aus vier Glocken bestand. Diese wurden jedoch durch die Feuerbrünste in den Jahren 1608 und 1616 vernichtet.
Im Auftrag Erzherzog Maximilian III. wurden deshalb im Jahr 1617 durch den Innsbrucker Glockengießer Heinrich Reinhart vier neue Glocken gegossen:
- Große H-Glocke (5.040 kg)
- Kleine H-Glocke (1,680 kg)
- Dis-Glocke (3.920 kg)
- Fis-Glocke (2.800 kg)
Anfänglich waren die Glocken in einem auf dem Dach der Georgs-Kirche aufgesetzten Glockenturm untergebracht. Dieser erwies sich jedoch als zu schwach, weshalb im Jahr 1659 die Glocken in den Nordwest-Turm der Burg, den Rákóczi-Turm, verlagert wurden.
Die Fis-Glocke ist im Jahr 1820 zersprungen und wurde nicht ersetzt, da man ein aus drei Glocken bestehendes Geläute für ausreichend erachtete.
Für die im Jahr 1880 zersprungene Kleine H-Glocke wurde im Jahr 1896 durch die Wiener Neustädter k. u. k. Hof-Glockengießerei Peter Hilzer & Sohn, der einst bedeutendsten Glockengießerei der k. u. k. Monarchie, eine 750 kg schwere Fis-Glocke gegossen, die auf Grund der Stiftung durch Kaiser Franz Josef I. den Namen "Kaiserglocke" erhielt und auch ein Bild des Kaisers trägt.
Die gesprungene Kleine H-Glocke wurde zunächst in der Georgs-Kirche aufgestellt. Im Jahr 1950 gelang durch ein spezielles Schweißverfahren die Wiederherstellung. Seit dem Jahr 1959 wird diese Glocke in der in der Döttelbach-Siedlung in Wiener Neustadt befindlichen Herz-Mariae-Kirche verwendet.
Die Dis-Glocke ist im Jahr 1881 ebenfalls gesprungen und wurde durch eine 1.156 kg schwere Glocke ersetzt, die im 2. Weltkrieg verloren ging.
Als Ersatz wurde im Jahr 1950 durch den Wiener Glockengießer Josef Pfundner eine 1.538 kg schwere D-Glocke mit einem Durchmesser von 136 cm gegossen , die den Namen "Georgsglocke" trägt.
Das heutige Geläute
Das heutige Geläute besteht aus drei Glocken:
- Die „Große Maximilianische H-Glocke“ aus dem Jahr 1617 mit einem Durchmesser von 180 cm. Eine exzellente Gussausführung, reiche Verzierung und Inschriften sowie ihr einmaliger Klang zeichnen diese Glocke aus.
- Die "Kaiserglocke", 1898 von der Wiener Neustädter Glockengießerei Hilzer gegossen, ist mit 750 kg und einem Durchmesser von 110 cm die größte noch erhaltene Glocke, die von Peter Hilzer geschaffen wurde.
- Die "Georgsglocke", gegossen im Jahr 1950.
Uhrturmglocken
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges befanden sich auch im Uhrturm im Osttrakt der Burg zwei Glocken: Eine Stundenglocke und eine Viertelstundenglocke.
Beide Glocken sind im Zuge der Bombardierungen der Burg zu Boden gestürzt und wurde dabei beschädigt.
Während die Stundenglocke in den Wirren nach Kriegsende verschwunden ist, wird die beschädigte Viertelstundenglocke im Archiv der Militärakademie aufbewahrt.