Der Ausbildungsablauf der IKT-Offiziere ist ähnlich und teilweise ident mit dem der Offiziere anderer Waffengattungen und Fachrichtungen.
Die Truppenoffiziersausbildung der IKT-Offiziere unterteilt sich in drei Bereiche:
- Fachhochschul-Bachelorstudiengang militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung
- Fachausbildung an der Führungsunterstützungsschule
- Truppenoffizierslehrgang (IKT-Offiziere)
Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung
Der FH-BaStg Mil-IKTFü wird durch die Militärakademie im Zusammenwirken mit der FH Wiener Neustadt und anderen Partnern durchgeführt.
Inhalte des FH-BaStg Mil-IKTFü:
Militärinformatik-spezifische Inhalte (84 ECTS):
- Programmierung
- IT-Sicherheit
- Systemadministration
- IT-Recht
- Kommunikationstechnologie
- Infrastrukturelle Sicherheit
- Web-Technologien
- IKT-Sicherheit
- Kryptografie
- Datenbanksysteme
- Mil. IKT-Einsatzplanung
- Storagesysteme & Archivierung
- Elektronische Kampffühung (ELOKA)
- Interoperabilität
- Navigation
- Daten- und Info-Schutz
- Basis für Cyberkompetenz
Mit dem FH-BaStg MilFü idente und gemeinsam zu absolvierende Inhalte (96 ECTS):
- Militärpädagogik
- Grundlagen der militärischen Führung
- Taktik
- Strategie und Sicherheitspolitik
- Tactical English
- Recht (Verfassungsrecht, Wehrrecht, Dienst- und Besoldungsrecht, Law of Armed Conflict,…)
- Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
- Sport (Limits)
- Berufspraktikum
Im Rahmen des FH-BaStg Mil-IKTFü sind ein Semester an einer Partnerinstitution, beabsichtigt im Ausland, sowie ein Berufspraktikum bei einem Verband des Bundesheeres und/oder einem zivilen Partner zu absolvieren.
Darüber hinaus ist eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen.
Akkreditierungsantrag FH-BaStg Mil-IKTFü
Details zu den Inhalten des Fachhochschul-Bachelorstudienganges militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung finden sich in dem am 28. März 2022 durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria genehmigten Akkreditierungsantrag.
Ergebnisbericht
Die Akkreditierung von Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen dient der Qualitätssicherung. Diese kann in unterschiedlichen Bereichen zum Tragen kommen und beurteilt im Kern des Verfahrens die Qualität des akkreditierten Bereichs durch unabhängige Experten. In Österreich unterliegen Fachhochschulen, deren Studiengänge mit einem anerkannten akademischen Grad abschließen, der Akkreditierung durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria.
Die Fachhochschule reicht dazu einen Antrag ein, der die Erfüllung der Kriterien dokumentiert. Nachdem die AQ Austria den Antrag auf seine Vollständigkeit und formale Korrektheit überprüft und gegebenenfalls einen Verbesserungsauftrag erteilt hat, benennt sie Gutachter/innen, die die Hochschule und/oder den Studiengang/die Studiengänge begutachten. Hierfür führt die Agentur im Regelfall einen Vor-Ort-Besuch durch, auf dem die Gutachterinnen und Gutachter sich in Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der antragstellenden Hochschule über die Erfüllung der Akkreditierungsvoraussetzungen und die Qualität der Hochschule und/oder der Studiengänge überzeugen. Anschließend fertigen die Gutachterinnen und Gutachter ein Gutachten an, das gemeinsam mit einer Stellungnahme der Hochschule Grundlage für die Akkreditierungsentscheidung durch das Board der AQ Austria ist.
Hier ist der Ergebnisbericht der AQ Austria zum Verfahren zur Akkreditierung des Fachhochschul-Bachelorstudienganges "Militärische informations- und kommunikationstechnoligische Führung": Ergebnisbericht
Fachausbildung an der Führungsunterstützungsschule
An der Führungsunterstützungsschule in Wien erfolgt die Vermittlung jener Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur sicheren Handhabung der Kommunikationsmittel erforderlich sind. Die Vermittlung erfolgt in Theorie und Praxis, vor allem aber in Form praktischer Übungen im Gelände, und umfasst folgende Bereiche:
- Gerätelehre (Funk- und Richtfunksysteme, Router, Switches,...)
- Führung einer Fernmeldestelle (Funk, Relais)
- Führung eines IKT-Zuges
- Grundlagenkurs ELOKA
- Sicherheitsbestimmungen für die Verwendung von IKT-Mittel
- Übungs- und Einsatzplanung
Truppenoffizierslehrgang (IKT-Offizier)
Zwischen den einzelnen Semestern des FH-BaStg Mil-IKTFü finden sich die Abschnitte des Truppenoffizierslehrganges. Dieser besteht aus
- Führungsausbildung
- Gebirgsausbildung
- Fahrschule zum Erwerb des Führerscheins für geländegängige Kfz der Klasse B
Die Führungsausbildung bereitet darauf vor, einen Zug (rund 40 Soldaten) in der Waffengattung in der Erledigung allgemeiner Gefechtsaufgaben zu führen.
Die Gebirgsausbildung befähigt militärische Aufgabenstellungen auch unter schwierigen Bedingungen im Mittelgebirge zu erfüllen. Die Ausbildung erfolgt in zwei Lehrgängen – dem Sommerlehrgang und den Winterlehrgang.
Ausbildungsziel
Die Absolventen verfügen über:
- Fortgeschrittene Kenntnisse in den Bereichen Planung, Aufbau und Einsatz von IT-Systemen, Bedrohungen und Schutz von IT-Systemen sowie die dazu nötigen Kenntnisse im Bereich der erforderlichen Prozesse, Verfahren und rechtlichen Rahmenbedingungen.
- Fortgeschrittene Kenntnisse in der Informations- und Kommunikationstechnologie, um bedarfsorientierte Anforderungen oder komplexe Problemstellungen unter im Einsatz verfügbaren Mitteln lösen zu können.
- Kompetenzen um ein unterstelltes Team auszubilden und im Frieden und Einsatz zu führen
Abschluss der Ausbildung
- Verleihung akademischer Grad Bachelor of Science
- Beförderung zum Leutnant
- Übernahme in ein Dienstverhältnis als MBO2
Weiterführende Ausbildung
Die weiterführende Ausbildung kann entweder in Form des an der Landesverteidigungsakademie angebotenen FH-MaStg MilFü oder durch die Teilnahme an einem MaStG in einem speziellen IKT-Bereich erfolgen.