Ein Park für alle Bedürfnisse
Die Militärakademie arbeitet an einem neuen Konzept für den Akademiepark.
Ursprünglich von Kaiser Friedrich III. im 15. Jahrhundert als Tierpark geplant und angelegt, war es erst Maria Theresia, welche im 18. Jahrhundert der Bevölkerung die öffentliche Nutzung des Parks ermöglichte.
Der Park wird derzeit nicht nur als Ausbildungsgelände und Campus für die Militärakademie und die neue Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit verwendet. Viele Wiener Neustädter besuchen den Park zur persönlichen Erholung und dem Sport. Zudem wird die rund 180 Hektar große Liegenschaft des Bundesheeres landwirtschaftlich, jagd- und fischereilich genützt und dient mit ihrem Wald- und Baumbestand als grüne Lunge unserer Stadt.
Zahlreiche Besucher an schönen Wochenenden sorgen allerdings auch für jede Menge Konfliktpotenzial im Akademiepark. Totgebissene Rehe von frei laufenden Hunden, mehr als 30.000 Liter Müll pro Jahr, sowie die zuletzt aufgetretene Drogenproblematik haben das Bundesheer als Grundeigentümer dazu veranlasst, Maßnahmen zu ergreifen. Ziel ist diese Vielzahl an Aktivitäten zu harmonisieren um den Akademiepark zu erhalten und zu schützen.
Für ein gutes Miteinander – das Zonenkonzept
Basierend auf den Ergebnissen einer repräsenstativen Umfrage, die durch Studierende der FH Wiener Neustadt durchgeführt wurde, hat eine an der Militärakademie eingerichtete Projektgruppe ein Konzept für die Zukunft des Akademieparks entwickelt.
Im Park werden grundsätzlich drei Zonen geschaffen. Die rot dargestellte Ruhezone, die gelb dargestellte Begegnungszone und die grün dargestellte Aktivzone. Die hellgelb schraffiert dargestellte Agrarfläche wird nach wie vor besucherfrei gehalten und ist von der Zoneneinteilung nicht betroffen.
Dieses Konzept wurde am 5. Juni 2020 vor Vertretern von Interessensgruppen und Medien präsentierte. Da die Ideen und Planungen breite Zustimmung fanden, soll mit den ersten Umsetzungen schon demnächst begonnen werden um dadurch den vielseitigen Interessen im Akademiepark noch besser und nachhaltig zu entsprechen.
Ruhezone
Die Ruhezone ist ein geschützter Bereich zur Erhaltung des natürlichen Habitats und der Eigennutzung für Ausbildung, Sport und der Pflege des traditionellen Reitsportes. In dieser Zone dürfen Besucher das Gelände abseits der Wege nicht betreten.
In diesen Zonen sollen Bereiche festgelegt werden die der Natur überlassen bleiben und sich somit ein ursprünglicher Bewuchs regenerieren kann.
Alle Bäume der Zone sind im Baumkataster aufzunehmen sowie die Pflege und Bewirtschaftung der Bäume zu dokumentieren.
Die Zonengrenzen sollen vor Ort klar erkenntlich sein und damit jeden Besucher das Überschreiten der Zonengrenzen unmissverständlich anzeigen.
Aktivzone
Die grün dargestellten Aktivzonen sind öffentlich zugängliche Bereiche in denen der Bevölkerung die Betretungserlaubnis für Sport und andere Freizeitaktivitäten eingeräumt wird.
In den mit „1“ gekennzeichneten Bereichen sollen „Aktivitätenwiesen“ für Yoga und Pilates usw. eingerichtet werden. Auf der Aktivitätenwiese im Bereich des Rosenhügels sollen zwecks Beschattung zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Außerdem sollten Sitzgelegenheiten auf diesen Wiesen geschaffen werden. Die Pflege dieser Bereiche sind im Pachtvertrag für die Agrarflächen dem Pächter zuzuordnen.
In den mit „2“ gekennzeichneten Bereichen sollten in Kooperation mit der Stadt Wr. Neustadt WC-Anlagen und Trinkwasserspender für die Besucher errichtet werden.
Für die Nutzung durch Vereine und/oder gewerbliche Nutzung ist eine generelle Nutzungsvereinbarung abzuschließen.
Begegnungszone
Die Begegnungszone wird für öffentliche Veranstaltungen wie Sport,- Kultur,- Unterhaltung,- Privatveranstaltungen oder sonstige Veranstaltungen verwendet und auf Antrag der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Für Veranstaltungen in der Begegnungszone ist eine Nutzungsvereinbarung abzuschließen.
Die im Bereich des Maria-Theresien-Platzes geplante und in Kooperation mit der Stadt Wr. Neustadt zu errichtende WC-Anlage stünde dann auch für Veranstaltungen in der Begegnungszone zur Verfügung.
Alle Sitzgelegenheiten in der Begegnungszone sollten je nach Verfügbarkeit von Ressourcen sukzessive erneuert werden.
Agrarfläche
Die Bewirtschaftung der Agrarfläche im Park sollte sich mittelfristig zu einer nachhaltigen ökologischen und langfristig zu einer biologischen Bewirtschaftung entwickeln.
Jagd
Die Eigenjagd im Akademiepark wird weiterhin mit einem Jagdpachtvertag vergeben und unterliegt keiner konzeptiven Änderung. Eine „nachhaltige Jagd“ lässt sich im Akademiepark auf Grund der Gegebenheiten (Einfriedung) nicht realisieren.
Fischerei
Die Bewirtschaftung des Fischwassers in den Teichanlagen des Akademieparks wird weiterhin in einem Fischereipachtvertrag vergeben und unterliegt keiner konzeptiven Änderung.
Reitsportanlage
Die Reitsportanlage der Militärakademie stellt einen historischen Teil des Akademieparks dar und ist neben der Winterreitschule der Hofburg eine der wenigen noch erhaltenen historischen Reitanlage Österreichs. Sie aufzulassen wäre ein unwiederbringlicher bauhistorischer Verlust. Militärhistorisch war sie Basis der Kavallerieoffiziersausbildung und daraus entwickelnd Sportstätte für den (Military) Vielseitigkeitssport. Auch aus diesem Blickwickel ist diese Anlage in Österreich einzigartig. Als Austragungsstätte des Nationencups 2017 reüssierte diese Anlage auch im international Spitzensport. Aus diesen Gründen wird in einem eigenen Konzept eine zukünftige Nutzung diese Anlage zu erarbeiten sein.
Fragen & Anregungen
Konstruktive Beiträge und/oder Fragen zum Akademieparkkonzept richten Sie bitte an den Projektleiter.
Kontaktstelle
Um die Kommunikation und Abläufe zu vereinfachen, wurde eine Kontaktstelle für alle Fragen und Anliegen um den Akademiepark an der Militärakademie eingerichtet. Sie ist unter Tel: 050201 20 28904 oder milakoea@bmlv.gv[dot]at erreichbar.