Im Akademiepark gibt es eine Reihe von Gebäuden, die im Zusammenhang mit der Theresianischen Militärakademie stehen.
Daun-Kaserne
Auf dem Areal des alten Schwimmbades und des in den Jahren 1857 bis 1859 errichteten Gebäudekomplexes mit Stallgebäude, Reitschule, Spital sowie Fecht- und Turnsaal, errichtete die Deutsche Wehrmacht nach dem Abriss der alten Gebäude mit Baubeginn 1939 ein weitläufiges „Lehrgangsgebäude“ für die nun als Kriegsschule bezeichnete Ausbildungseinrichtung am Standort der früheren Militärakademie. Kriegsbedingt verzögerten sich die Bauarbeiten, so dass erst im März 1944 das Gebäude zur Nutzung übergeben werden konnte.
Durch Kriegseinwirkungen beschädigt, wurde es 1948/49 wiederinstandgesetzt und im Jahr 1950 den städtischen Schulen zur Verfügung gestellt.
Mit der Aufstellung des Österreichischen Bundesheeres stellte sich auch wieder der Bedarf an Kasernen. Es wurden daher 1956 der Osttrakt und später der Saaltrakt, der Quertrakt bis zum Saaltrakt sowie der gesamte Nordriegel durch die Schulen geräumt und dem Bundesheer zur Nutzung übergeben. Im Westtrakt ist bis heute die HBLA bzw. HLA für wirtschaftliche Berufe untergebracht.
Am 14. September 1956 bezogen das Kommando und die Stabskompanie des Feldjägerbataillons 1 das Objekt, das daher den Namen Feldjäger-Kaserne erhielt. Nach Verlegung des Feldjägerbataillons 1 in die Infanteriekaserne (Anm.: ab 1967 als Bechtolsheim-Kaserne bezeichnet) Anfang 1961, zog im Herbst 1962 der Aufstellungsstab des Stabsbataillons 1 in die Feldjäger-Kaserne ein. In weiterer Folge befanden sich das Kommando, die Stabskompanie sowie die NTI-Kompanie dieses Verbandes in der Feldjäger-Kaserne. Im Juni 1967 erfolgte dessen Verlegung in die Wöllersdorfer Wasserkaserne, was das Gebäude für eine Nutzung durch die Militärakademie frei machte. Davor erfolgte aber noch am 20. Dezember 1966 die Umbenennung in Daun-Kaserne.
Mit Juni 1967 zog das Schulbataillon der Militärakademie in die Daun-Kaserne ein. Schon vorher befanden sich die Unterkünfte für die Frequentanten der Bundesrealgymnasiums für Berufstätige (BRGfB) und die Zöglinge des Militärrealgymnasiums (MilRG) in der Daun-Kaserne, nun konnte auch der Lehrbetrieb dort durchgeführt werden.
Nach der schrittweisen Schließung der beiden Schulen – BRGfB 2012, MilRG 2018 - wurde eine weitere Verwendung der Daun-Kaserne als Unterkunfts- und Lehrgangsgebäude für die Offiziersgrund- bzw. Offiziersweiterbildung geplant ehe mit der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit wieder eine höhere Schule am Campus der Militärakademie eingerichtet wurde.
Für deren Zwecke erfolgte zwischen Juli 2022 und Dezember 2023 eine Generalsanierung des Gebäudes. An wesentlichsten Maßnahmen waren erforderlich:
- Herstellung der Barrierefreiheit der Schule
- Errichtung einer Belüftungs- und Klimaanlage
- Trennung des Schulbereichs vom Unterkunftsbereich
- Modernisierung der Klassen- und Unterkunftsräume in technischer Hinsicht
Die offizielle Übergabe der sanierten Daun-Kaserne erfolgte am Donnerstag, dem 27. Juni 2024, durch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Kreuzbau – Institut 2
Das Gebäude wurde 1990 seiner Bestimmung übergeben. Es beheimatet das Institut für Offiziersweiterbildung der Militärakademie. Das Gebäude selbst enthält vier moderne Großhörsäle mit entsprechender technischer Ausstattung.
Kreuzbau – Objekt 66
1977 wurde der Daun-Kaserne gegenüber ein Kreuzbau errichtet, der die Stabskompanie aufnahm. Er dient heute als Unterkunftsgebäude für die Rekruten der Referates II (Dienstbetrieb). 2017 wurde das Gebäude generalsaniert.
3-fach Turnhalle
1990 wurde in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Wiener Neustadt eine Dreifachturnhalle nach den modernsten Erkenntnissen des Sportstättenbaues errichtet. Die Sporthalle wird zu gleichen Teilen vom Schulzentrum im Park, sowie der Theresianischen Militärakademie genutzt. Nach der Normaldienstzeit steht die Halle auch den verschiedenen Sportvereinen zur Verfügung.
Heizhaus
Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde südwestlich der Daun-Kaserne das Heizhaus erbaut. Es stellt die Versorgung mit Warmwasser für Wasch- und Heizungsanlagen sicher. Betrieb man das Heizhaus anfangs mit Braunkohle, stellte man später auf Koks um, seit der Mitte der sechziger Jahre heizte man mit Heizöl, seit Ende der siebziger Jahre mit Erdgas.
Seit 2019 ist die Mehrzahl der Gebäude am Campus der Militärakademie an das Fernwärmenetz der EVN angeschlossen. Wenn mit Ende 2020 die Beheizung und Warmwasserversorgung auch der Daun-Kaserne mitttels umweltfreundlicher Naturwärme erfolgen wird, wird das Heizhaus nach rund 80 Jahren seine Funktion verlieren.
Garagen
An der Günserstraße befindet sich die „Günser-Garage” die einen Teil des Fuhrparks der Theresianischen Militärakademie aufnimmt. Der andere Teil der Kraftfahrzeuge wird in der „Kinsky-Garage”, die sich in der Kinsky-Allee befindet, eingestellt.
Reithalle
1908 entsteht die jetzt noch bestehende Reithalle mit gemauerten Stallungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Bauwerk vorübergehend als Turnhalle und für Ausstellungszwecke verwendet, 1968 wurde es freigemacht und instandgesetzt und wurde durch den Reitausbildungzug der Militärakademie genutzt. 2018 - 2020 diente die Anlage der Reitausbildung der berittenen Polizei.
Offiziershäuser
Im Süden des Parks wurden im Jahre 1939 Wohnhäuser für Bedienstete des Heeres errichtet. 1971 kamen sieben Wohnhäuser dazu, 1979 zwei weitere. Heute wohnen sowohl Bedienstete des Bundesheeres als auch Zivilisten mit ihren Familien darin.
Elektrizitätswerk
Bereits im Jahre 1892 wurden erste Überlegungen angestellt, den Kehrbach für die Erzeugung von Strom zu nutzen. In den Jahren 1903 bis 1906 gebaut, 1916 auf die jetzige Form erweitert, versorgte das E-Werk über Jahrzehnte die Akademie mit Strom. Das Kleinkraftwerk ist auch heute noch in Betrieb. Es liefert seit 20 Jahren seinen Strom in das öffentliche Netz der EVN. Das Kraftwerk nutzt das Wasser des Kehrbaches und versorgt mit einer Leistung von 480 kW über 800 Haushalte in der Region mit umweltfreundlichem Strom.
Fohlenhof
Unter Oberdirektor Graf Kinsky wurde 1798 die seit langen gefasste Idee verwirklicht, ein Pferdegestüt mit Fohlen einzurichten, verwirklicht. Man baute Stallungen und Scheunen. Bis 1918 werden hier Pferde gehalten und gezüchtet. Der Fohlenhof bewirtschaftet aber auch den Akademiepark und versorgt die Militärakademie mit landwirtschaftlichen Produkten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das „Bundesgut Fohlenhof” eingerichtet, die Stallungen wurden erweitert, sowie moderne Häuser für Angestellte errichtet. Das Bundesgut betrieb Schweinemast und führte Park- und Forstarbeiten im Akademiegelände durch. Heute ist der Mastbetrieb geschlossen, die Felder werden vermietet und die Wohnhäuser sind Eigentum der Gemeinde Wiener Neustadt.
In den nächsten Jahren soll nach den Plänen der Stadtverwaltung der Fohlenhof zu einer lebendigen Insel mit vielfältigen Nutzungen zu den Themen Kunst, Gartenbau, Ökologie und naturverträgliche Freizeit entwickelt werden.
Akademiebad
Anfänglich mit dem Wasser des Kehrbaches gespeist, wird das Freibad seit 1971 durch das Wasser der Stadtwerke versorgt. Das vorgewärmte Wasser im Schwimmbecken steht von Mai bis Mitte September für die Schwimmausbildung dem Bundesheer zur Verfügung. Das Schwimmbad ist aber auch öffentlich für Badegäste zugänglich.